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Wundheilung:

Flüssigpflaster – Blutung in wenigen Sekunden stillen

Schnell hat man sich in den Finger geschnitten oder gestoßen. Mit Spray- bzw. Flüssigpflaster kann man Blutungen in Sekunden stillen und die Wunde versiegeln.

Flüssigpflaster können Blutungen schnell stoppen.

Flüssigpflaster auf die Verletzung spühen und die Blutung stoppen. Bild: © picture alliance/Oredia

Es dauert nur wenige Sekunden, dann ist die Blutung gestoppt. Ein neuartiges flüssiges Pflaster versiegelt Wunden in Rekordzeit. Klemmen und Druckverbänden soll es deutlich überlegen sein, Pflaster-Allergien gehören der Vergangenheit an.

Das Flüssigpflaster im Detail

Mit der Hilfe eines flüssigen Pflasters, das Forscher nun neu entwickelt haben, ist ein Schnitt in den Finger bei der Küchenarbeit oder ein aufgeschlagenes Kinderknie schnell behandelt. Innerhalb weniger Sekunden wird die Blutung gestoppt. Die Entwickler des Massachusetts Institute of Technology und der Hong Kong University berichten, dass das flüssige Pflaster nach dem Auftragen auf eine Wunde innerhalb von 15 Sekunden zu einer Art Gel wird, das die Verletzung versiegelt und die Blutung zum völligen Stillstand bringt. Diese geheimnisvolle Flüssigkeit besteht im Wesentlichen aus Eiweißfragmenten, die sich beim Kontakt mit der Wunde zusammenlegen und eine Schutzbarriere bilden. Gefunden wurde die Substanz durch Zufall bei Tierversuchen mit Ratten und Hamstern. Einige der hier verwendeten Eiweißstrukturen stillten sofort die Blutungen der Tiere, die bei verschiedenen chirurgischen Eingriffen entstanden.

Flüssigpflaster hat Vorteile

Neben der raschen Versiegelung der Wunde bietet das Flüssigpflaster noch weitere Vorteile: Die Bestandteile der Flüssigkeit rufen keinerlei Reaktionen des Immunsystems hervor und begünstigen keine Entzündungen. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Körperzellen die Eiweißstrukturen nicht als Fremdkörper identifizieren.

Zudem kann die versiegelnde Flüssigkeit auch auf nassen Oberflächen eingesetzt werden. Das ist eine besonders wertvolle Eigenschaft, die es erlaubt, großflächige Wunden, beispielsweise bei einem Verkehrsunfall, schnell zu schließen. Auch im Operationssaal dürften sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten bieten.

Pflasterwechsel gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Die Substanz baut sich im Rahmen des Heilungsprozesses vollständig selbst ab. Die Bausteine, die bei der Zersetzung des Pflasters entstehen, begünstigen den Heilungsprozess der Wunde zusätzlich.

Noch keine eindeutigen Erkenntnisse über die Funktion

Trotz intensiver Forschung ist es noch immer nicht gelungen, die genaue Funktionsweise des Pflasters zu benennen. Fest steht nur, dass es nicht zusammen mit der natürlichen Blutgerinnung funktioniert, da diese erst nach etwa 90 Sekunden einsetzt.

Dennoch hat das Flüssigpflaster seinen Erfolgszug schon begonnen. Im deutschsprachigen Raum ist es allerdings bislang noch nicht zu erhalten. Es wird mit einer Markteinführung im Jahr 2010 gerechnet.

Fazit

Wieder eine großartige Erfindung, die nur durch Zufall gemacht wurde. Sollte sich das Flüssigpflaster durchsetzen, wird es den gesamten medizinischen Bereich revolutionieren. Nicht nur im privaten Rahmen ist es ausgesprochen praktisch und leicht zu handhaben, auch in Krankenhäusern, bei Ärzten und im Rettungsdienst wird es sicher ausgezeichnete Dienste leisten. Die Versorgung von Wunden jeder Größe wird so einfach und sicher sein, wie niemals zuvor.

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