Oft fängt es harmlos an. Ab und zu verspürt man ein Brennen hinter dem Brustbein, das vom Magen bis in den Hals zu spüren sein kann. Man hat wohl was gegessen oder getrunken, was man nicht vertragen hat. Doch bei vielen häufen sich die Beschwerden und wachsen sich zu einem echten Problem aus. Man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen, da ständiges Sodbrennen nicht nur unangenehm ist, sondern bei Nichtbehandlung auch zu Spätfolgen führen kann.
Ursache
Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure und Speisebrei nicht im Magen bleiben, sondern über die Speiseröhre nach oben steigen. Medizinisch ist das der Reflux (lateinisch für Rückfluss), der die Schmerzen verursacht. Die Speiseröhre ist im Gegensatz zu unserem Magen nicht mit einem säureschützenden Schleim ausgestattet, sodass sie den aggressiven Angriffen aus dem Magen praktisch schutzlos ausgeliefert ist. Das bekommen wir dann schmerzhaft zu spüren. Oft funktioniert der Schließmuskel der Speiseröhre nicht mehr richtig, der eigentlich im Normalfall verhindert, dass Magensäure und Speisebrei in die Speiseröhre fließen können.
Es ist möglich, dass er mit der Zeit quasi „ausleiert“, weswegen die Gefahr, unter Sodbrennen zu leiden, mit dem Alter zunimmt. Übergewicht kann ebenso dauerhaft zu Sodbrennen führen. Ein anderer Auslöser, der üblicherweise nur vorübergehend auftritt, kann die Schwangerschaft sein. Bereits zu Beginn der Schwangerschaft ist es möglich, dass der Schließmuskel durch die hormonelle Veränderung erschlafft, während gegen Ende eher die Größe des Kindes dazu führt, dass die Gebärmutter nach oben auf den Magen drückt und so die Beschwerden ausgelöst werden.
Hausmittel
Oft kann man durch Vermeidung gewisser Speisen und Genussmittel das lästige Sodbrennen verhindern. Zu den Auslösern gehören Zwiebeln, Tomaten, Zitrusfrüchte, fette oder stark gewürzte Speisen, Pfefferminze, Schokolade, kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee, Alkohol und Zigaretten. Übergewichtige Menschen sollten zudem versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren. Besser mehrmals am Tag kleinere Portionen essen als große, üppige Mahlzeiten zu sich nehmen. Vor allem abends sollte nur noch wenig gegessen werden, wenn möglich nach 18.00 Uhr nichts mehr. Nachts hat es sich bewährt, den Oberkörper höher zu lagern.
Kommt es dennoch zu Sodbrennen, so hilft es oft, wenn man ein paar Haselnüsse oder Haferflocken kaut. Auch Kamillentee, Kartoffelpresssaft oder Backpulver können den Brand löschen. Das Kauen von Kaugummi kann durch die dadurch vermehrte Speichelproduktion ebenfalls Linderung verschaffen. Ist das Sodbrennen stressbedingt, was auch der Fall sein kann, so empfehlen sich Entspannungstechniken, wie Meditation oder Yoga.
Folgen dauerhaften Sodbrennens
Steigt die Magensäure sehr hoch, können die Stimmbänder verätzt werden. Heiserkeit kann sich dadurch einstellen und das Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen. Auch die Zähne können angegriffen werden, wenn die Säure bis in die Mundhöhle gelangt. Außerdem besteht nachts die Gefahr, dass die Magensäure auch in die Luftröhre eindringt, was zu Husten und asthmatischen Beschwerden führen kann. Durch andauerndes Sodbrennen kann sich die Schleimhaut der Speiseröhre verändern. Es wird die so genannte Barrett-Schleimhaut gebildet, medizinisch Barrett-Ösophagus, was im schlimmsten Fall zu Speiseröhrenkrebs führen kann. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt jedenfalls um ein Vielfaches.
Medizinische Hilfe aus der Apotheke
Helfen die Hausmittel nicht mehr, so müssen stärkere Hilfen zum Einsatz kommen. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die neutralisierend oder säureblockend wirken. Medikamente, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt, helfen oft nur kurzfristig und sind nicht so wirkungsvoll wie die sog. Protonenpumpen-Hemmer, die es nur auf Rezept gibt. Sollte man unter anhaltendem Sodbrennen leiden, ist es ohnehin anzuraten, einen Arzt aufzusuchen, der nach einer eingehenden Untersuchung eine medikamentöse Therapie verordnen kann. In manchen Fällen kann auch eine Operation zur Beseitigung der Beschwerden notwendig sein.
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