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Aufklärung:

Sind Shihas, Tattoos und Bubble Tea eine Gefahr?

Sind Trendprodukte gefährlich oder harmlos? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veranstaltete einen Schülerworkshop und klärte auf.

Mädchen sitzt vor Schildern mit dem Schriftzug "Drogen".Besonders über Trendprodukte wird vieles erzählt und geschrieben. Um nur ein Beispiel zu nennen, behaupten einige, dass Rauchen einer Shisha sei viel ungefährlicher als das Rauchen von Zigaretten, andere propagieren genau das Gegenteil. Aber was stimmt denn nun? Der neugierige Erwachsene wird sich informieren und sich selbst ein Bild über den jeweiligen Trend machen, aber wie sieht es mit den Jugendlichen aus, die primär betroffen sind? Ihre Eltern oder einen Experten werden sie bezüglich eines Tattoos wohl als letztes Befragen, also ist eine vernünftige Aufklärung wichtig.

Zwischen Halbwissen und Wahrheit

Sind Wasserpfeifen wirklich schadstoffärmer als Zigaretten? Wie sieht es eigentlich mit der Tinte beim Tattoo aus, kann diese Nebenwirkungen haben? Und ist im Bubble Tea nun wirklich so viel Zucker, dass er schon als schädlich betrachtet werden kann? Diesen und vielen weiteren Fragen ging das BfR zusammen mit rund 120 Schülern in einem Workshop am 25. September 2012 nach. Die interessierten Schüler konnten sich an sechs verschiedenen Themenständen informieren und im Anschluss mit Dr. Mark Benecke über das Gelernte diskutieren. Nicht zuletzt wollte das BfR mit der Aktion eine wichtige Zielgruppe in den Dialog nehmen. Denn viele Produkte, die das Institut bewertet und von denen vielleicht abgeraten wird, sind oftmals von großem Interesse für die Jugendlichen.

Verstehen, statt verbieten

Verbote machen interessant, darüber lässt sich nicht streiten. Insofern ist es deutlich sinnvoller über bestimmte Produkte aufzuklären und die Bedeutung für die eigene Gesundheit zu verdeutlichen. Getreu diesem Motto erhielten die Berliner Schüler des Workshops auch keine zähen Vorträge von Experten, sondern durften beispielsweise selbst einmal den Zuckergehalt der Bubble Teas bestimmen und die umstrittenen Kügelchen des Getränkes selbst herstellen. Zudem erfuhren die Schüler, welche Inhaltsstoffe in den beliebten Energydrinks enthalten sind und wie sich diese auf den Organismus und die Gesundheit auswirken. Auch die Risiken der Shishas wurden am Tabakstand leicht verständlich erläutert, sodass sich die Schüler selbst ein klareres Bild von der Problematik machen konnten, anstatt einfach mit einer substanzlosen Warnung konfrontiert zu werden.

Schwerpunkt Tätowierung

Für Mütter ist eine Tätowierung oftmals das Schlimmste was es gibt, während sich der Jugendliche selbst nichts Besseres vorstellen kann. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo zwischen den Ansichten. Wo genau durften die Schüler des Workshops aus erster Hand erfahren und sogar bei der Anfertigung einer Tätowierung zusehen. Sie wurden über mögliche unerwünschte Wirkungen wie Infektionen oder Narben informiert und auch darüber, dass es über die Langzeitwirkung der Farben keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Das Feedback der Schüler zu dem Workshop wurde von einem Illustrator graphisch zusammengefasst und kann demnächst auf der Internetseite des BfR betrachtet werden. Insgesamt war es jedoch eine lohnende Veranstaltung, die öfter und auch bundesweit stattfinden sollte. Vielleicht findet sich ja eine neue Institution, die eine derartige Aufklärungsarbeit regelmäßig in Schulen leistet.

Foto: © picture-alliance / ZB

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.