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Gelenkschmerzen: Menschen mit einer Arthrose leiden häufig unter chronischen Schmerzen. Bild: © fotolai.de
Es ist ein oft stilles Leiden, man ahnt es kaum: Millionen Frauen und Männer in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Das so genannte „Europäische Weißbuch Schmerz“ benennt es klipp und klar und Schwarz auf Weiß – alle einschlägigen Untersuchungen sagen, dass hierzulande von bis zu 13 Millionen Betroffenen im Alter von mehr als 18 Jahren ausgegangen werden muss. Eingehende Befragungen haben also ergeben, dass in Deutschland 17 Prozent der Bevölkerung dauerhaft Schmerzen verspüren. Dieser Wert liegt niedriger als der Durchschnitt der 16 untersuchten europäischen Länder in Höhe von 19 Prozent – ist aber kein Trost.
Mit starken psychischen Komponenten
Die Medizin sagt, dass Schmerzen ein „mit starken psychischen Komponenten verbundenes Phänomen“ darstellen, das in unterschiedlichen Stärken und Zeiträumen auftritt. Eine einheitliche Definition des chronischen Schmerzes gibt es indessen nicht. Gleichwohl beeinträchtigten chronische Schmerzen nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern sind, und damit kommt die Politik ins Spiel, auch volkswirtschaftlich relevant, da sie nicht selten zu Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung führen. Somit besteht eine besondere Aufgabe des Gesundheitswesens darin, den Patienten durch eine bestmögliche Versorgung unnötige Schmerzen zu ersparen.
Kopfschmerzen sind nicht allzu häufig
Häufigste Ursache für chronische Schmerzen sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, Gefäß- und Nervenleiden sowie Tumore. Besonders häufig sind einer Krankenkassenstudie zufolge Schmerzen, die auf Arthrosen zurückzuführen sind (26 Prozent), gefolgt von Bandscheibenleiden (18 Prozent) und anderen spezifischen Rückenschmerzen (13 Prozent). Zu fünf Prozent treten unspezifische Rückenschmerzen auf und zu vier Prozent Kopfschmerzen.
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Auch Kinder sind zunehmend betroffen
Chronische Schmerzen verspüren aber nicht nur Erwachsene und ältere Leute, sondern auch Kinder. So weist die Deutsche Schmerzgesellschaft darauf hin, dass in Deutschland bis zu 350.000 Kinder und Jugendliche von acht bis 18 Jahren unter anhaltenden Schmerzen zu leiden haben. Zur Gesamtzahl der unter dauernden Schmerzen leidenden Senioren liegen hingegen keine exakten Zahlen vor; ältere Schätzungen gehen von rund fünf Millionen Betroffenen aus.
Schäden bis zu 38 Milliarden Euro
Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch chronische Schmerzen verursacht wird, ist nach Angaben der Bundesregierung hoch, aber schwierig zu beziffern. Die verfügbaren Angaben bewegten sich zwischen 20,5 und knapp 29 Milliarden Euro, bezogen auf Kosten für Behandlung, Medikamente und Rehabilitation sowie indirekte Kosten durch vorzeitige Verrentung oder Arbeitsunfähigkeit. Einige Schätzungen beziffern die Schäden sogar auf bis zu 38 Milliarden Euro.
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