In der Altersgruppe über 45 Jahre ist sogar jeder Zweite betroffen. Mit der richtigen Vorsorge und Therapie lässt sich dieser Volkskrankheit jedoch nachhaltig begegnen.
Wozu überhaupt die Schilddrüse?
Das Herz pumpt, die Leber entgiftet, aber was macht eigentlich die Schilddrüse? Einfach gesagt, sind die von ihr produzierten Hormone für alle Organe und den gesamten Stoffwechsel nötig. Ein Ungleichgewicht kann zu physischen und psychischen Erkrankungen führen. Das Fehlen von Schilddrüsenhormonen über längere Zeit ist tödlich.
Am Anfang ist der Jodmangel
Trotz einer deutlichen Verbesserung der Jodversorgung der Bevölkerung Deutschlands, z. B. durch die Verwendung von Jodsalz in der Nahrung, zählt unser Land weiterhin zu den Jodmangelländern (empfohlen sind pro Tag ca. 200 mg).
Der Jodmangel der Schilddrüse ist in gleicher Weise Ursache einer Schilddrüsenvergrößerung und häufig auch Ausgangspunkt einer Knotenentstehung. Vergrößerungen und/oder Knoten im Frühstadium können daher erfolgreich mit Jodpräparaten behandelt werden.
Vorsorge – ganz einfach
Schon durch das Abtasten des Halses kann der erfahrene Arzt erkennen, ob eine Vergrößerung der Schilddrüse vorliegt. Mittels Ultraschalluntersuchung, die keinerlei negative Einflüsse auf den Körper hat, ist einfach und zuverlässig festzustellen, ob und in welchem Ausmaß eine Vergrößerung und/oder Knoten vorliegen.
Schilddrüsenvergrößerung – Hilfe ist einfach
Zeigt sich im Ultraschall eine Vergrößerung der Schilddrüse (Norm für Frauen: bis 18 ml, für Männer: bis 25 ml) sollten auch die Blutwerte bestimmt werden. Dabei werden bestimmte Hormone gemessen, der erkannte Wert gibt Aufschluss über zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone.
Bei der Blutuntersuchung wird unter anderem das Hormon TSH gemessen. Ein niedriger TSH-Wert weist darauf hin, dass sich im Blut zu viele Schilddrüsenhormone befinden. Ein hoher TSH-Wert zeigt hingegen, dass zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut sind. Insbesondere bei jungen Menschen lässt sich sehr gut durch medikamentöse Therapie eine deutliche Verkleinerung der Schilddrüse erzielen.
Knoten – operieren oder nicht?
Selbstverständlich müssen nicht alle Schilddrüsenknoten operiert werden, sondern nur die, bei denen ein Verdacht auf Bösartigkeit besteht. Dies kommt sehr selten vor. So finden sich in Deutschland jährlich nur 2000 – 2500 bösartige Veränderungen der Schilddrüse. Vor einer möglichen Operation steht jedoch die weitere Diagnostik.
Die Szintigrafie erlaubt Aussagen über die Funktion einzelner Abschnitte der Schilddrüse. Dabei wird eine minimale Menger einer radioktiven Substanz intravenös gespritzt. Zeigt sich ein Knoten kalt, d. h. produziert er kein Schilddrüsenhormon mehr, bedarf er der besonderen Aufmerksamkeit. Insbesondere Knoten, die sich im Ultraschall dunkel darstellen, müssen anschließend punktiert werden. Die meisten Knoten sind „Jodmangelknoten“, die stets gutartig sind (und auch bleiben) und nur bei entsprechender Größe wegen einer möglichen Einengung der Luftröhre entfernt werden müssen.
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