Sorgfältige und gewissenhafte Mundhygiene ist für Zahnärzte nicht gerade Umsatz fördernd, wie an dieser Stelle mit einem Augenzwinkern angemerkt sei. Doch weil auch die Dentisten zu ihrem Hippokratischen Eid stehen müssen, verraten sie ihren Patienten hin und wieder tolle Tipps und Tricks rund um das Thema Zahngesundheit. Drei von diesen aus dem mundgesunden Nähkästchen geplauderten Geheimnissen sollen an dieser Stelle gelüftet werden. Damit Karies & Co. keine Chance mehr haben, sich zu bohrenden Problemen auszuwachsen.
Käse kontra Karies
Käse schließt nicht nur den Magen, sondern auch temporäre Kalzium Versorgungs-Engpässe bei den durchs Essen angesäuerten Zähnen. Darum ist es für alle, die Käse gerne mögen und auch vertragen können, ausgesprochen empfehlenswert, jede Mahlzeit mit einem gründlich und ausgiebig gekauten Stück Hartkäse zu beschließen. Durch die lange Verweildauer des geduldig durchgekauten Käses im Mund kann das freigesetzte Kalzium die angegriffenen Zähne wieder glattmachen. Das Kauen selbst beflügelt den Speichelfluss, wodurch weitere benötigte Reparaturstoffe an die Zähne herangespült werden. Zu guter Letzt wird die wichtige Entsäuerung der Mundhöhle durch den Käsegenuss zügig vorangetrieben. Einzige Bedingung: Es muss ein Hartkäse sein, in dem keinerlei Kohlehydrate vorhanden sind. Dann kann die leckere Gourmet-Zahnpflege losgehen.
Öfter mal ne Neue nehmen
Die Rede ist hier von Zahnpasta. Denn es gibt einen begründeten Verdacht, dass sich die schädlichen Bakterien in der Mundhöhle an eine tagein tagaus verwendete Zahnpasta gewöhnen können, und dadurch eine gewisse problematische Resistenz entwickeln. Dem ist ganz einfach durch Abwechslung vorzubeugen. Da kann man sich entweder auf den gut bekannten Werbespruch „Morgens Aronal, Abends Elmex“ besinnen, oder nach persönlicher Vorliebe eine kleine Armada unterschiedlicher Zahnpastatuben zum spontan wechselnden Gebrauch im Badezimmer aufmarschieren lassen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass die Zahnpasten der Wahl allesamt Fluor beinhalten. Denn Fluor ist für die schädlichen Bakterien immer vernichtend.
Nicht sauer macht lustig, sondern basisch
Natron ist ein wahres Wundermittel, das seine segensreichen Wirkungen überall dort entfaltet, wo man nicht sauer sein sollte. Dabei wird der eine oder andere jetzt vielleicht an Natron als souveränen Ersthelfer gegen Sodbrennen denken. Das ist natürlich korrekt. Doch auch schon eine Etage höher, nämlich im Mund, neutralisiert Natron gefährliche Säureattacken ebenso schnell wie zuverlässig. Dazu genügt es, ein wenig reines Natronpulver (Apotheke) in lauwarmem Wasser aufzulösen, und sich mit dieser Lösung den Mund gründlich und ausgiebig auszuspülen. Wenn man sich diese basische Spülung zur gesunden Gewohnheit macht, hat man obendrein noch eine wirksame Waffe gegen Mundgeruch.
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Als „weiterführenden Link zum Thema“ der Verweis auf einen zwanzig Jahre alten Artikel, der kaum etwas zum Thema sagt?
Na, wenigstens trägt die alte Originalseite aus dem Spiegel zum Amusement bei, wenn man die Warnungen vor Datenschutzverletzungen beim Gebrauch von diesen neumodischen Telefaxgeräten liest….
Fakten und Wahrheiten verlieren mit den Jahren nicht an Wert.. Und alle, die die oben gemachten Zahnpflegevorschläge beherzigen, und deshalb den Besuch beim Zahnarzt nicht mehr fürchten müssen, denen wird es herzlich schnuppe sein, wann sich Käse und Licht erstmals als zahngesund entpuppt haben.
Echte Erkenntnisse haben eben kein Verfallsdatum.
Ich habe den Wahrheitsgehalt nicht bestritten. Aber wenn es sich um „echte Erkenntnisse“ handelt, dann sind sie in den vergangenen zwanzig Jahren sicher in aktuelleren Studien und Veröffentlichungen verifiziert worden. Gerade im Gesundheitswesen gibt es häufig auch neue Erkenntnisse und bestehende Therapien werden deshalb laufend auf ihre Noch-Gültigkeit hin überprüft. Was vor zwanzig Jahren festgestellt wurde, muss nicht zwangsläufig für alle Zeiten in Stein gehaufen sein.
Viel mehr stört mich aber bei diesem Link, dass er nicht wirklich weiterführend im Thema ist, allenfalls weiterführend auf eine andere Seite, die nicht wirklich ausführliche Informationen bietet.
Du liebe Güte! Warum streitet Ihr Leute Euch denn über des Kaisers Bad? Menschenzähne werden immer noch auf Kalziumbasis produziert und Kariesbakterien fressen immer noch Zucker und pinkeln immer noch zersetzende Säure. Diese wissenschaftliche Erkenntnis muss meiner Meinung nach nicht pausenlos irgendwo neu hingeschrieben werden, um am Leben zu bleiben. Alles, was den Zähnen beim Remineralisieren hilft, den Bakterien den Nährboden entzieht und Säure neutralisiert, ist da immer eine gute Idee. Ich habe die oben genannten Ratschläge jedenfalls sehr interessiert ausgenommen und werde sie auch gerne umsetzen. Link hin oder Recht her.
Ach, und plötzlich ist dann noch ein anderer Link ins Jahr 2009 da. Wieso das denn? Wär doch angeblich nicht nötig gewesen. Bedankt!
@Streithähne/Streithennen (?)
Wie wäre es denn für einen versöhnlichen Abschluss des Disputes mit einem leckeren Buchtipp?
Kaffee, Käse, Karies …: Biochemie im Alltag (Erlebnis Wissenschaft) von Jan Koolman, Hans Moeller und K. H. Röhm von Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (Taschenbuch – 13. Mai 2009)
In der Hoffnung, das Wissenschaft eint statt entzweit – Maren