Entsprechend raten viele Krankenkassen zu einer Zusatzversicherung. Die Folge sind höhere Beiträge, die meist strenge Anwendung eines sogenannten Bonusheftes, das eine regelmäßige Zahnkontrolle gewährleisten soll, und nicht zuletzt ein schier unüberschaubares Angebot an weiteren Bonusprogrammen und Tarifen rund um den Zahnersatz. Da wird es unter Umständen schwierig noch den Überblick zu behalten.
Kassen rechnen mit festen Zuschüssen
Grundsätzlich und ohne zusätzliche Versicherung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen lediglich einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Kosten, die beim Zahnersatz anfallen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich als Patient für ein Implantat, eine Krone oder eine Brücke entscheidet, wenn es zur Rechnungsstellung kommt, muss der Mammutanteil des Betrages selbst getragen werden. Wie hoch der Anteil der Krankenkasse dabei ausfällt, hängt nicht vom Einzelfall ab, sondern ist mit festen Zuschüssen geregelt. Wer derartige Leistungen schon in Anspruch genommen hat, war sicherlich überrascht, wie gering diese wirklich ausfallen. Derzeit würden die Kassen bei Kosten von beispielsweise 3.000 Euro nur magere 387 Euro zuschießen, der Rest bleibt dem Patienten überlassen. Mit der richtigen Zusatzversicherung ließen sich jedoch noch bis zu weitere 2.300 Euro Zuschuss ermöglichen. Doch welche Versicherung sollte man wählen? Die Anbieter werden schließlich immer mehr.
Verträge regelmäßig überprüfen
Soviel vorweg, eine bestimmte Versicherung zu empfehlen ist kaum möglich, da viele Faktoren eine Rolle spielen, die vom Einzelnen abhängen. Wer beispielsweise gesunde Zähne hat, die immer gut gepflegt werden, dem reicht möglicherweise eine kleinere Zusatzversicherung aus, während Menschen mit anfälligem Gebiss durchaus auch von teureren Bonusprogrammen profitieren können. Tendenziell gilt es aber, den aktuellen Vertrag über Zahnzusatzleistungen regelmäßig zu überprüfen, da sich die Konditionen verschiedener Versicherer stark unterscheiden können und der Tarifdschungel den einen oder anderen Stolperstein bereit halten kann, der im Behandlungsfall für eine böse Überraschung sorgt. So schließen einige Tarife beispielsweise teuren Zahnersatz, wie Inlays oder Implantate vollständig vom Versicherungsschutz aus oder andere begrenzen gar die Leistungen in der Zahnbehandlung. Entsprechend lohnt ein genaues Studium des abgeschlossenen Vertrages, um im Zweifelsfall in einen besseren Tarif oder zum Angebot eines anderen Versicherers zu wechseln.
Prävention, die sich auszahlt
Ist ein Zahn erst einmal derart geschädigt, dass er ersetzt werden muss, so schießen die Kosten schnell in die Höhe. Besser und sinnvoller ist es da natürlich, dass es erst gar nicht so weit kommt und ein regelmäßiger Vorsorgeschutz das Schlimmste verhindert. Das denken sich auch einige Versicherer und decken mit einer Zusatzversicherung auch Leistungen wie die professionelle Zahnreinigung ab. Diese hilft Zahnerkrankungen vorzubeugen und senkt das Risiko auf teure Behandlungen. Wer also weitsichtig auf Nummer sicher gehen möchte, achtet am besten darauf, dass die Zahnzusatzversicherung derartige Prophylaxen beinhaltet. Doch auch für jüngere Patienten gibt es Versicherungen, die beispielsweise kieferorthopädische Behandlungen mit einschließen. Um von diesen im vollen Umfang zu profitieren, sollten sie für Kinder bereits im Vorschulalter abgeschlossen werden. Denn ist ein Problem bereits diagnostiziert, dann ist es zu spät für eine Zusatzversicherung.
Kein Bonus bei laufenden Behandlungen
Jede Versicherung finanziert sich in erster Linie von solchen Versicherten, die möglichst wenig, bestenfalls keine Leistungen in Anspruch nehmen. Um im umgekehrten Fall vor gezieltem Missbrauch von Zusatzversicherungen zu schützen, kommt ein abgeschlossenes Bonusprogramm frühestens acht Monate nach Abschluss zum Tragen. Einen zusätzlichen Versicherungsschutz für laufende oder vom Zahnarzt geplante Behandlungen in Anspruch zu nehmen ist leider nicht möglich. Entsprechend frühzeitig sollte man sich um mögliche Zusatzversicherungen kümmern. Um exakt das Angebot zu finden, das einem selbst am meisten zusagt, lässt sich ein ausführlicher Vergleich nicht vermeiden. Die Stiftung Warentest untersuchte bereits vor knapp zwei Jahren 110 Tarife für die Zahnzusatzversicherung. Bis ein aktuellerer Test erscheint, kann es aber auch noch jetzt sinnvoll sein, einen Blick auf die Ergebnisse zu werfen. So lassen sich die Tarife noch immer tendenziell vergleichen und dramatische Veränderungen in der Kostenerstattung oder im Leistungsangebot werden schnell ersichtlich. Grundsätzlich aber lässt sich festhalten, dass sich die richtige Zusatzversicherung in jedem Falle lohnen wird. Denn ob wir es wollen oder nicht, Parodontose oder Karies machen langfristig vor niemandem Halt.
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