Wer sich nach langer schwerer Krankheit endlich wieder auf dem guten Weg der Besserung befindet, hat in aller Regel sehr viel Energie und auch so manches schützende und stützende Kilo verloren. Mattigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind die erschöpfenden Folgen. Jetzt müssen die Genesung und der Genesende mit frischer körperlicher Kraft und Energie gesund und wirksam unterstützt werden. Zu diesem Ziel tragen die so genannten Roborantien (Roborantia, Tonika, Stärkungsmittel, Kräftigungsmittel) einen maßgeblichen Teil bei. Roborantien in seriöser und kontrollierter Qualität sind in der Apotheke erhältlich. Doch welches sind die Inhaltsstoffe dieser salutogenen „Kraftpakete“? Und welche Risiken muss man im Einzelfall sicher ausschließen, bevor man sich neue Power vom Pharmazeuten holt?
Welche „Kraftstoffe“ stecken in Kräftigungsmitteln?
Vitamine
Die Vitamine der B-Gruppe (B1, B2, B6 und B12) sind unbedingt notwendig, um einen gesunden Appetit in einem wieder gesund werdenden Körper zu begünstigen. Leider sieht man hier oft einen Teufelskreis: Der geschwächte und „lustlose Patient“ hat keinen Hunger, verweigert infolgedessen die Nahrungsaufnahme, und beraubt sich dadurch selbst der Möglichkeit, die nötigen Mengen an B-Vitaminen ganz normal über das Essen zu bekommen. Hier kann eine gezielte Gabe von Vitamin B Kombinationspräparaten eine sinnvolle Starthilfe sein. Denn mit dem wieder ansteigenden Vitaminpegel kehren in aller Regel auch bald der gesunde Hunger und der gute Appetit wieder zurück. Höchste Vorsicht ist allerdings geboten, wenn der Patient unter einer bekannten Überempfindlichkeit gegen B-Vitamine leidet. Denn die Vitamine sind in diesen Roborantien natürlich enorm hoch dosiert, und können insoweit bei dazu veranlagten Personen zu allergischen Reaktionen führen.
Mineralstoffe
Ohne Mineralstoffe und Spurenelemente von A wie Aluminium bis Z wie Zink geht im menschlichen Organismus gar nichts. Und jeder Kampf gegen eine Krankheit verheizt enorme Mengen dieser wertvollen Stoffwechsel-Zutaten. Darum ist es sehr wichtig, den wieder gesundenden Menschen nebst seinem wieder anlaufenden Lebensmotor ausreichend mit Mineralstoffen versorgen, sofern dies (noch) nicht über die normale Nahrungsaufnahme passieren kann. Auch hier stellen die Apotheken eine ganze Reihe empfehlenswerter Kombi- oder Einzelpräparate zur Verfügung. Allerdings sollte man die Einnahme dieser Präparate nicht unnötig lange beibehalten. Denn viele Spurenelemente (beispielsweise Selen und Zink) können in Überdosierung zu schweren Nebenwirkungen führen.
Aminosäuren
Essentielle Aminosäuren sind die Grundbausteine des Lebens. Darum hat jeder, der gerade wieder nach überstandener Krankheit zu den Lebenden zurückkehrt, an dieser Stoffgruppe einen enormen Nachholbedarf. Zum Glück kann man essentielle Aminosäuren (als da wären: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Valin) relativ leicht über eine hochwertige eiweißreiche Ernährung oder über kontrollierte Nahrungsergänzungsmittel „einsammeln“. Dabei muss man allerdings sicher sein, dass der Genesende diese Eiweißstoffe auch alle verträgt. So ist beispielsweise Phenylalanin für Menschen mit Phenylketonurie strengstens verboten.
Arzneidrogen
Natürlichen Pflanzenextrakten aus Ginsengwurzel, Taigawurzel oder Ginkgo sagt man eine stärkende und kräftigende Wirkung nach. Ob dies im Einzelfall zutrifft, darf gerne ausprobiert werden. Denn wenn man sich gewissenhaft an die angegebenen Dosierungshinweise hält, können diese Phytopharmaka jedenfalls nichts schaden.
Und noch ein abschließender Hinweis: Flüssige Roborantien (wie beispielsweise Malzbier bzw. Nährbier) enthalten oft unglaublich viel Zucker. Das ist natürlich nichts für Diabetiker.
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