Darmträgheit zählt zu jenen lästigen Übeln, die einem das körperliche Wohlbefinden deutlich verhageln können. Darum gehören milde und gut verträgliche Abführmittel zu den ewigen Verkaufsschlagern und Sortimentsdauerbrennern in Apotheken und Drogerien. Eingeschworene Naschkatzen kennen allerdings einen deutlich süßeren Weg zu einem befreiten Darm. Denn die Zuckeraustauschstoffe Sorbit und Maltit machen dem Stuhlgang auf ganz natürliche und unproblematische Weise Dampf. Damit wird der Satz „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ zu einem wohlschmeckenden Befreiungsschlag. Doch wie hält Maltit den Stuhl auf Trab? Und was muss man beim zuckersüßen Abführen unbedingt beachten?
Wasser marsch
Maltit gehört, lebensmittelchemisch gesehen, zur Stoffklasse der Polyole, auch Zuckeralkohole genannt. In dieser Gruppe finden sich übrigens auch die Zuckeraustauschstoffe Sorbit, Mannit, Xylit oder Isomalt wieder.
All diesen süßen Zungentäuschern ist es zu Eigen, dass sie stark hygroskopisch sind. Das bedeutet, dass diese Stoffe Wasser anziehen und fest an sich binden. Wenn man es sich bildlich vorstellen will, dann könnte man auch sagen, dass Maltit & Co. sich wie Schwämme verhalten, die sich nach Kräften mit Wasser voll saugen. Wenn man also große Mengen dieser Zuckeraustauschstoffe verzehrt, dann erhöht sich der Wassergehalt des Darminhalts. Und je mehr Wasser im Stuhl verharrt, desto flüssiger wird der Darminhalt. Bis hin zu jenem Punkt, an dem der sprichwörtliche übermäßige Verzehr zwangsläufig abführend wirkt.
Wissenswertes zu Maltit:
Maltit gilt als unbedenklich, kann jedoch beim Verzehr größerer Mengen abführend wirken. Aus diesem Grund tragen Produkte, die zu mehr als 10% aus Zuckeraustauschstoffen bestehen, den Hinweis kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. Verbraucherschützer raten aus diesem Grund davon ab, mehr als 20 g pro Portion oder 30-50 g pro Tag zu verzehren. Hinweis: Diesen Zusatzstoff können Sie ohne Einschränkung verzehren.
siehe auch: E 965 Maltit/Maltitsirup
Die laxierende Wirkung von Maltit und seinen Verwandten beruht also lediglich auf einer vorübergehenden „Bewässerung“ des Darms und kann insoweit als gesundheitlich unbedenklich eingestuft werden.
Wie viel ist übermäßig?
Das ist individuell sehr verschieden. Es gibt besonders hartleibige Menschen, die eine ganze Tafel Maltitschokolade verdrücken können, ohne es anschließend mit dem Gang aufs stille Örtchen allzu eilig zu haben. Andere Personen wiederum haben einen sehr reagiblen Darm, der bereits auf einen einzigen Maltit-Schaumkuss mit durchschlagender Dringlichkeit regiert. Deshalb sollte sich jeder, der sich die abführende Wirkung von Maltit-Naschwerk zunutze machen will, sehr behutsam an seine ganz persönliche optimale Dosierung herantasten.
Und hat man jene Menge an Maltit-Schoki, Maltit-Gummibärchen oder Maltit-Bonbons ermittelt, die den Darm behutsam, aber effizient klar macht, dann muss man sich auch sehr konsequent an diese persönliche Dosis halten. Denn wenn man mit dem Maltitkonsum über die individuell ausgetesteten Stränge schlägt, könnte es passieren, dass man für mehrere Stunden nicht mehr von dort weg kann, wohin auch der Kaiser zu Fuß geht.
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