Unsere Medizin hat in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht. Gerade im Kampf gegen Krebserkrankungen wurden viele traditionelle Heilmethoden weiterentwickelt, während gleichzeitig auch neue Therapieformen entstanden.
Eine Wunderwaffe, die bei allen Patienten gleichermaßen hilft, wurde dabei zwar noch nicht entdeckt, aber das breite Angebot an Behandlungsmethoden erleichtert es Ärzten und Therapeuten, eine jeweils individuell geeignete Lösung zu finden. Hier ist ein kleiner Überblick über die häufigsten Behandlungswege.
Die Operation
Das chirurgische Entfernen von Tumor, Krebsknoten und Lymphgewebe gehört unbestritten zu den gängigsten Methoden, Krebs zu bekämpfen. Entweder traditionell mit dem Skalpell oder mittlerweile auch zunehmend endoskopisch durchgeführt, ist die Operation häufig mit einer Strahlenbehandlung oder medikamentösen Therapie kombiniert.
Bei Brustkrebs liegt die Heilungschance laut Tumorzentrum München mittlerweile bei 96 Prozent, wenn der Tumor kleiner als 0,5 Zentimeter ist, bis zu 1,9 Zentimetern noch bei 86 Prozent.
Mit Strahlentherapie gegen den Tumor
Durch das Beschießen mit Röntgenstrahlen werden Krebsherde förmlich verbrannt. Um das Streuen von Krebszellen auszuschließen, werden Operationen häufig mit Strahlentherapien verbunden.
Das Risiko von schweren Hautschäden und Verbrennungen von benachbartem gesundem Gewebe kann heute durch Überwachung mittels Computertomographie minimiert werden. Auch das Bestrahlen während einer OP (intraoperative Strahlentherapie) erhöht heutzutage die Erfolgsquoten.
Chemo-Therapie verlangsamt Tumorwachstum
Durch Zellgifte werden die überschießenden Zellteilungen bei Krebs unterdrückt und das Tumorwachstum gehemmt. Bei einigen Arten von Krebs (Lymphdrüsenkrebs, Hodenkrebs, Leukämie bei Kindern) gibt es sehr gute Heilungschancen und sogar dauerhafte Heilung durch Chemo-Therapie.
Meist führt diese Behandlungsform aber „nur“ zur Verlangsamung des Krebswachstums oder zum Stillstand und wird deshalb mit Operation oder Bestrahlung kombiniert.
Hormon-Therapie gegen Krebs
Manche Krebs-Tumore werden besonders über Hormone in ihrem Wachstum gesteuert (Brustkrebs, Prostatakrebs). Durch die medikamentöse Zufuhr von Hormonen, z.B. Östrogen, kann die Produktion krebsfördernder Botenstoffe im Körper gehemmt werden.
Immun-Therapie: das eigene Immunsystem gegen Krebszellen aktivieren
Die Gefährlichkeit mancher Krebszellen besteht darin, dass sie sich aus körpereigenen Zellen entwickeln und deshalb von unserem Immunsystem nicht als zu bekämpfende Fremdkörper betrachtet werden.
Bei der Immuntherapie, die noch in den Kinderschuhen steckt, soll das Immunsystem über bestimmte Impfstoffe wie Stimuvax gestärkt und dazu angeregt werden, Krebszellen zu bekämpfen.
Die Antikörper-Therapie
Ergänzend zu anderen Therapien werden vor allem bei Brustkrebs in jüngster Zeit erfolgreich aus menschlichem Eiweiß produzierte Antikörper eingesetzt, die Krebszellen bekämpfen.
Durch den Wirkstoff Trastuzumab hat sich die Überlebensrate bei Brustkrebs von 67% auf 85% steigern lassen. In der Charité in Berlin hat man mit Antikörpern auch vielversprechende Erfolge in Magenkrebs-Studien verzeichnen können.
Die Enzym-Therapie
Enzyme wie Papain, Trypsin oder Bromelain können Krebszellen, die sich mit einer Eiweißschicht umgeben, „enttarnen“ und so der Wirkung des Immunsystems ausliefern. Außerdem konnte man beobachten, dass Enzyme durch das Angreifen sogenannter Adhäsionsmoleküle blutverdünnende Wirkung haben. Das kann bewirken, dass sich weniger aus Tumoren gelöste Krebszellen metastasenbildend niederlassen. Die Enzym-Therapie bietet sich also zur Kombination mit anderen Therapien an.
Hyper-Thermie: Mit künstlichem Fieber gegen Krebs
Krebszellen sind sehr hitzeempfindlich. Diese Eigenschaft nutzt man beim gezielten Erhitzen befallener Körperstellen auf 42 Grad Celsius aus. Die Krebszellen sterben ab, während die gesunden Zellen überleben.
Bei Ganzkörper-Hyperthermie oder auch bei gezielter regionaler Tiefenhyperthermie wird mit Ultraschall, Infrarotstrahlen oder Radiowellen gearbeitet. Studien belegen große Erfolge bei der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs. Nebenwirkungen sind bei dieser Therapieform geringer als bei Strahlen- oder Chemotherapie.
Krebs-Diät: Essen ums Überleben
In der alternativen Medizin berücksichtigt man schon lange die Auswirkung der Ernährung auf das Gleichgewicht im Körper und das Entstehen von Krebszellen. Zwar kann das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg keine nachweisbare Wirkung von speziellen Krebsdiäten bestätigen. Doch die Erfahrung vieler Therapeuten belegt, dass Stoffe wie beispielsweise Resveratrol im Rotwein, Cumarine in Hülsenfrüchten oder Terpene in Zitrusfrüchten krebshemmend wirken können.
Große Aufmerksamkeit schenken Forscher derzeit auch dem Wirkstoff DIM (Diindolylmethan), der die Eiweiße reduziert, die zum Wachsen von Brustkrebs führen – DIM entsteht unter anderem beim Verdauen von Kohl!
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten