Noch immer ist die Diagnose Krebs ein Schreckgespenst. Das tückische an der Krankheit ist, dass sie oft nicht frühzeitig erkannt wird, weil die Symptome vieler Krebserkrankungen relativ spät auftreten. Die Behandlung, sowie die Heilungsprognose fällt dann bei fortgeschrittenen Erkrankungen deutlich ungünstiger aus, weshalb eine Krebsvorsorge besonders wichtig ist. Je früher eine Krebserkrankung erkannt werden kann, desto besser stehen die Chancen auf eine Genesung. Manche Erkrankungen betreffen bestimmte Personengruppen eher und auch das Alter spielt dabei eine wesentliche Rolle. Leider lassen sich nicht alle Krebsarten zuverlässig und früh erkennen, aber die drei häufigsten, bei denen dies möglich ist, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Brustkrebs-Vorsorge
Der Brustkrebs ist die weltweit häufigste Tumorerkrankung bei Frauen und bei familiärem Auftreten der Krankheit ist ein erhöhtes Risiko geboten. Wie bei vielen Krebserkrankungen ist auch beim Brustkrebs ab einem Alter von 50 Jahren ein zusätzlich erhöhtes Risiko vorhanden, wobei Mediziner aber empfehlen schon ab 20 Jahren eine regelmäßige Brustuntersuchung durchzuführen. Diese sollte einmal jährlich durch einen Frauenarzt mithilfe einer Abtastung erfolgen und im besten Falle monatlich durch jede Frau selbst. Sollten Sie dabei eine Unregelmäßigkeit, zum Beispiel in Form eines Knotens erkennen, scheuen Sie sich nicht, unverzüglich Ihren Frauenarzt aufzusuchen. Denn oftmals sorgt die Angst eine Brust zu verlieren dafür, dass sich viele Frauen nicht gleich zum Arzt trauen und erst einmal abwarten wollen, wodurch wertvolle Zeit verloren geht. Bei dem Erkennen der Krankheit im frühen Stadium besteht eine gute Chance die Brüste zu erhalten und den Krebs zu besiegen. Ab einem Alter von 35 Jahren sollte eine erste Mammographie – die Untersuchung der Brüste durch Röntgen – vorgenommen werden, die dann ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig erfolgen sollte. Durch das erhöhte Risiko im Alter zwischen 50 und 70 Jahren sollte die Mammografie jährlich durchgeführt werden, ansonsten alle zwei Jahre. In besonderen Verdachtsfällen kann zudem eine Ultraschallaufnahme der Brust Aufschluss geben, ob es sich um eine Krebserkrankung handelt oder beispielsweise nur um eine harmlose Zyste.
Prostatakrebs-Vorsorge
Das Pendant zum weiblichen Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern – der Prostatakrebs. Studien zufolge nimmt etwa nur jeder 7. Mann regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch und viele bereits erkrankte Männer suchen viel zu spät einen Arzt auf. Einerseits natürlich verständlich, ist die Untersuchung der Prostata nun wahrlich nicht besonders angenehm, aber auf der anderen Seite werden die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten bei einer Früherkennung drastisch begünstigt. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten tritt der Prostatakrebs häufig erst in höherem Alter auf, wobei mehr als 90% der Betroffenen ein Alter von 60 Jahren überschreiten. Experten empfehlen eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung durch jährliches Abtasten der Prostata jedoch bereits ab 45 Jahren. Vor allem in Hinblick darauf, dass die Prostata erst bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung Beschwerden verursacht, sollte jeder Mann über seinen Schatten springen und die paar Minuten der Vorsorgeuntersuchung über sich ergehen lassen. Neben der klassischen und wohl gefürchteten Abtastung kann der Prostatakrebs übrigens auch durch einen Bluttest anhand des sogenannten Prostataspezifischen Antigen-Tests – kurz PSA – festgestellt werden. Dabei handelt es sich um einen Tumormarker-Test, der den Blutwert einer Eiweißverbindung bestimmt, die bei einer Tumorerkrankung vermehrt von der Prostata gebildet wird. Der Test ist jedoch kein fester Bestandteil einer Vorsorgeuntersuchung, sondern findet nur Anwendung bei konkretem Verdacht auf einen Prostatakrebs. In solchen Fällen werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Natürlich kann man den Test auch nur zur Vorsorge durchführen lassen, muss diesen dann aber aus eigener Tasche bezahlen.
Darmkrebs-Vorsorge
Der Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Aktuell gehen Mediziner davon aus, dass die Erkrankung erblich ist, weil sie sehr häufig in familiärem Zusammenhang auftritt. Entsprechend sollten Menschen, die einen Darmkrebsfall in der Familie hatten regelmäßig und vor allem schon in jüngeren Jahren eine Darmkrebsvorsorge vornehmen lassen. Für Menschen ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko wird eine Vorsorge durch Stuhltests ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen empfohlen und auch bezahlt, ab dem 55. Lebensjahr sogar die Darmspiegelung. Ein weit verbreitetes Problem bei diesen Vorsorgen ist aber, dass diese überwiegend als unangenehm empfunden werden und die Spiegelung nicht nur teuer, sondern unter Fachleuten teilweise recht umstritten in Bezug auf das Risiko-Nutzen-Verhältnis betrachtet wird. Zukünftige Abhilfe könnte allerdings ein Bluttest des Biotech-Unternehmens Epigenomics aus Berlin schaffen. Bei dem neuartigen Test handelt es sich um ein molekulares Screening, bei dem anhand einer einfachen Blutprobe Darmkrebserkrankungen bereits in sehr frühem Stadium erkannt werden können. Leider werden die Kosten für solch einen Bluttest bislang nur von privaten Krankenkassen getragen und gesetzlich Versicherte müssen selbst dafür aufkommen. Die Weiterentwicklung des Tests und zunehmend erfolgreiche Studien könnten aber schon bald für eine Trendwende sorgen und die Darmkrebsfrüherkennung nicht nur enorm vereinfachen, sondern den Patienten deutlich angenehmer gestalten.
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