Mütter in der Erschöpfungsfalle

Burnout: Job, Familie und Haushalt – viele Mütter sind mit der Vielzahl der Aufgaben überfordert. Bild: © fotolia.de

Das ist an sich leider nichts mehr Neues und zählt mittlerweile zur Volkskrankheit Nummer Eins. Traurig ist allerdings die Tatsache, dass immer mehr Menschen in den kleinsten Zellen der Gesellschaft – in der Familie – unter Anzeichen des Burnouts leiden. Immer mehr Mütter, insbesondere dann, wenn sie auch noch berufstätig sind, geraten in den Zustand des Ausgebranntseins.

Eine Frau für alle Fälle

Die Anforderungen, die der Alltag an eine Mutter stellt, sind enorm. Nicht umsonst hat sich der Begriff „Familienmanagerin“ mehr und mehr etabliert. Ehe, Kinder, Haushalt und Beruf unter ein Dach zu bringen ist ein regelrechter Kraftakt. Engagiert und aufopferungsvoll geht die pflichtbewusste Mutter in all ihren vielen, verschiedenen Rollen völlig auf: als Köchin, Putzfrau, Büglerin, Lehrerin, Krankenschwester, Seelsorgerin, Taxifahrerin, Ehefrau und nicht zu vergessen als berufstätige Arbeitnehmerin. Währenddessen findet ein langsam einschleichender Prozess der Kräfte-Erschöpfung statt, ohne ihn bewusst wahrzunehmen.

Wer ist besonders gefährdet?

Im Prinzip lassen sich die ersten Warnzeichen für ein Burnout recht gut früh erkennen: der Drang, alles perfekt zu machen, der Zwang, sich selbst zu beweisen und dabei völlig auf die eigenen Bedürfnisse verzichtend. Zum Kreis der besonders gefährdeten Personen zählen auch Menschen mit Helfersyndrom oder Menschen, die ständig um Liebe und Anerkennung kämpfen. Auch Frauen, die einfach „nur“ Hausfrauen sind, sind besonders gefährdet, da ihre Arbeit zuhause oftmals von der restlichen Familie kaum Anerkennung findet und als völlig selbstverständlich angesehen wird.

Berufstätige Frauen zählen zur besonderen Risikogruppe, wenn sie es nicht rechtzeitig schaffen, Arbeiten im Haushalt zu delegieren oder sich bewusst Ruhe-Inseln zu  verschaffen. Und unter diesen Alltags-Belastungen neigen Frauen in dieser Burnout-Spirale oft auch noch dazu, ihre Probleme zu leugnen. So ganz unter dem Motto: Das schaffe ich schon. Dabei sagt der Körper bereits meistens: „Halt! Bis hierher und nicht weiter.“

Merkmale von einem Burnout

Spätestens dann, wenn sich körperliche Beschwerden wie Verdauungsprobleme, Schlafstörungen, Herzrasen oder ein Druck in der Brust breitmachen und somit der Körper erste Warnzeichen ausstößt, beginnen die meisten zu reagieren. Begleiterscheinungen wie Gleichgültigkeit, niedriges Selbstwertgefühl, Reizbarkeit, übermäßiger Alkohol-, Tabak- oder Kaffeekonsum sollten Anlass geben, sofort etwas zu unternehmen.

Löschen, bevor es brennt

Wer festgestellt hat, dass er in Richtung Burnout steuert, sollte bemüht sein, rechtzeitig entgegen zu steuern. Das kann damit beginnen, dass Sie in der Früh gemütlich Ihr Frühstück zu sich nehmen und Ihren Kaffee bewusst genießen. Auszeiten in Form von Sport wirken auch ihre wahren Wunder, speziell bieten sich hier Aerobic-Kurse wie beispielsweise Pilates oder Bodystyling an. Wichtig ist auch, der Familie mitzuteilen, dass sie sich überfordert fühlen. Erstellen Sie einen Plan und geben sie gewisse Arbeiten im Haushalt an die Familienmitglieder ab.

Gehen Sie nicht erst dann zum Arzt, wenn Sie nicht mehr können. Der Hausarzt ist nicht nur da, Krankheiten zu behandeln, sondern auch vorzubeugen. Die meisten Krankenkassen bieten Zuschüsse für Burn-out Präventionskurse an. Es gibt sogar eigene Kurse für berufstätige Mütter. Nutzen Sie diese Angebote und denken Sie dabei an sich und Ihre sehr kostbare Gesundheit.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten