Sie kommt schleichend und wird meist erst dann diagnostiziert, wenn es zu spät ist: Osteoporose ist schon längst zur Massenerkrankung geworden. Fast jeder Zehnte im deutschen Sprachraum ist bereits vom umgangssprachlichen „Knochenschwund“ betroffen, wobei die Dunkelziffer noch wesentlich höher zu liegen scheint – immerhin merkt man es nicht unbedingt, wenn Knochen an Substanz verlieren.
Massenphänomen „Oberschenkelhalsbruch“
Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit des Knochens, bei der er im Verlauf immer mehr porös und instabil wird. Deshalb kommt es oft – gerade bei älteren Menschen – schon bei kleinen Überbelastungen zu komplizierten Brüchen. Das beste Beispiel liefert die erschreckende Zahl von 130.000 Oberschenkelhalsbrüchen jährlich in den deutschsprachigen Ländern. Wen wundert es also, dass die Weltgesundheitsorganisation die Osteoporose weltweit zu den zehn häufigsten Krankheiten zählt.
Sicherheit gibt nur die Knochendichtemessung
Ob man an Osteoporose leidet, lässt sich nur über eine sogenannte „Knochendichtemessung“ feststellen. Da Osteoporosepatienten im Vorfeld keine spezifischen Symptome zeigen, kann nur diese Messung Aufschluss über den Zustand des Knochens geben. Und gerade das macht Osteoporose so unberechenbar. Besonders heimtückisch: Wirbelbrüche werden von Betroffenen in vielen Fällen nicht wahrgenommen. Erst zu spät zeigen sich beispielsweise permanente, starke Rückenschmerzen, die unbehandelt schnell zur Pflegebedürftigkeit führen können.
Anti-Osteoporose-Trio: Bewegung, Ernährung und Therapie
Durch die Bewegung der Muskeln werden Knochenzellen zur Regeneration angeregt. Deshalb ist es besonders im fortgeschrittenen Alter wichtig, den Körper durch gezielte Übungen fit zuhalten. Dabei empfehlen sich besonders in der eher dunklen Jahreszeit stramme Spaziergänge im Freien, da Tageslicht die Produktion von Vitamin-D in der Haut fördert.
Mit Kalzium und Gemüse Osteoporose stoppen?
Neben körperlichen Aktivitäten spielt die Ernährung eine tragende Rolle im Kampf um die Knochenstabilität. Fast alle Milchprodukte sowie „grünes Gemüse“ wie Lauch, Grünkohl oder Salat enthalten sehr viel Kalzium, das den Knochenbau stärkt. Zusätzlich ist es auch in Mineralwasser enthalten. Wer also diese Nahrungsmittelkombination bewusst in den Speiseplan einbaut, ernährt sich nicht nur äußerst ausgewogen, sondern unterstützt aktiv die Regeneration von Knochensubstanz.
Fettreiche Fischmahlzeiten
Ärzte raten außerdem auch zu Lebensmitteln wie fettreichem Fisch, Eigelb und sogar Margarine und Butter. Sie enthalten das wichtige Vitamin-D, das dem Kalzium hilft, schneller in die Knochen eingebaut zu werden. Natürlich muss man bei diesen Nahrungsmitteln zugunsten des Körpergewichts darauf achten, nicht zu viel von ihnen zu sich zu nehmen. Ein bis zweimal pro Woche ist der Griff zu eingelegtem Hering oder Rührei völlig unbedenklich.
Die Krankheit aufhalten
Durch Ernährung, Bewegung und die richtige Therapie lässt sich Osteoporose nicht nur lindern, sondern auch gänzlich stoppen. Die wichtigste Therapiemöglichkeit im Kampf gegen den Knochenschwund ist die gezielte Stärkung des Bewegungsapparates in Form von Krankengymnastik. Aber auch im Bereich der Behandlung mit Medikamenten hat sich in den letzten Jahren viel getan. Während früher zur regelmäßigen Tabletteneinnahme geraten wurde, setzt man heute auf eine jährliche, knochenaufbauende Infusion.
Fazit
Gerade für Frauen ab dem fünfzigsten Lebensjahr ist es wichtig, sich regelmäßig auf Osteoporose untersuchen zu lassen, um eventuelle Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, man kann sie aber mit der richtigen Lebensweise „in den Griff“ bekommen und stoppen.
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