Viele Körperteile werden heute schon künstlich ersetzt bzw. unterstützt. Jeder kennt künstliche Hüft- und Kniegelenke, Herzschrittmacher und künstliche Adern. Doch bei Organen stößt die Medizin auf ihre Grenzen. Versagen diese, so hilft nur eine Transplantation. Leider fehlen aber immer noch genügend Organspender, die Zahl ist sogar rückläufig, sodass viele Menschen sterben müssen, denen mit einer Transplantation geholfen werden könnte.
Aufklärung zum Thema
In Deutschland gibt es viel zu wenig Organspender. Das kann zum einen daran liegen, dass sich die meisten mit diesem Thema noch nie richtig beschäftigt haben. Andere wiederum haben vielleicht Angst, dass sie zu schnell für tot erklärt werden und nicht ausreichend um ihr Leben gekämpft wird. Ärzte können diesbezüglich jedoch beruhigen. Wenn ein Notfall in die Klinik kommt, fragt kein Arzt danach, ob es sich um einen potenziellen Organspender handelt, sondern es wird versucht, dessen Leben zu retten.
Erst, wenn der Patient für tot erklärt wird, wird sich darum gekümmert, ob seine Organe gespendet werden. Es müssen aber immer zwei unabhängige Ärzte gerufen werden, die den Hirntod feststellen. Nur dann ist eine Organentnahme mit Erlaubnis des Verstorbenen bzw. dessen Angehörigen erlaubt. Diese Ärzte haben selbst keinen Vorteil im Falle einer Organspende. Eigeninteressen beeinflussen die Diagnose daher nicht. Man muss also keine Angst haben, dass man zu schnell aufgegeben wird, um andere zu retten. Mit einer Organspende kann man jedoch viele Leben retten, da praktisch jedes Organ, soweit es noch intakt ist, transplantiert werden kann.
Der Organspendeausweis
Entschließt man sich, seine Organe nach dem Tod zu spenden, so ist es sinnvoll, wenn man einen Organspendeausweis ausfüllt und bei sich trägt. Diesen erhält man bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dabei ist es auch möglich, bestimmte Organe von der Transplantation auszunehmen, wenn man das möchte. Es gibt fünf verschiedene Wahlmöglichkeiten. Dies wird auf dem Organspendeausweis einfach angekreuzt. Man kann natürlich auch Angehörige anweisen, im Falle des Todes die Freigabe zu erteilen. Nur kann man nicht vorhersagen, wie diese dann in der Situation reagieren. Sicherer ist daher der Ausweis.
Wer kommt als Spender infrage?
Eine Altersgrenze gibt es im Prinzip nicht. Auch ältere Menschen kommen für eine Organspende in Betracht. So können z. B. Nieren oft noch von betagten Menschen entnommen werden, da diese auch im Alter noch sehr leistungsfähig sein können. Einen Organspendeausweis kann man ab dem 16. Lebensjahr ausfüllen, auch ohne Zustimmung der Eltern. Gewisse Krankheiten verhindern natürlich, dass Organe entnommen werden können. Dazu zählt ein positiver HIV-Befund (Aids) und eine akute Krebserkrankung. Ärzte entscheiden in jedem Einzelfall, ob eine Organentnahme vorgenommen werden kann.
Die Hoffnung bleibt
Den ca. 12.000 Menschen, die in Deutschland derzeit auf ein Spenderorgan warten, könnte Hoffnung auf ein neues Leben geschenkt werden, wenn sich mehr Menschen dazu entschließen könnten, Organspender zu werden. Man sollte bedenken, dass jeder in diese Situation kommen kann durch Krankheit oder Unfall und dann seinerseits froh wäre, wenn ihm geholfen werden könnte. Zur Annahme von Spenderorganen sind nämlich die meisten bereit. Wenn sich das mehr Menschen einmal klarmachen würden, gäbe es wohl auch mehr Spender.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten
Vielen Dank für die reichlichen und Informativen Texte. Ich habe mich selbst dazu entschieden meine Organe zu spenden.