Unter Neurodermitis (Atopische Dermatitis) versteht man eine chronische bzw. schubweise auftretende entzündliche, allergisch bedingte Hauterkrankung, die mit starkem Juckreiz einhergeht. Neurodermitis gehört zusammen mit Heuschnupfen und Asthma zu den so genannten atopischen Erkrankungen. Darunter versteht man, dass das körpereigene Abwehrsystem heftige Abwehrreaktionen gegen zunächst harmlose Stoffe aus der Umwelt produziert.
Wer ist von Neurodermitis betroffen?
Vorwiegend Kinder und junge Erwachsene sind zunehmend von dieser quälenden, aber glücklicherweise nicht ansteckenden Hautentzündung betroffen. Wer an Neurodermitis leidet kämpft besonders mit dem starken, kaum zu unterdrückenden Juckreiz, der dazu führt, dass man sich die Haut stellenweise völlig aufkratzt. Das birgt nicht nur die Gefahr von schweren Hautschäden, sondern auch von nachfolgenden Infektionen.
Meist beginnt die Neurodermitis bereits im Säuglingsalter als Milchschorf. Dieses sogenannte Säuglingsekzem zeigt sich oft in Form von schuppenden, gelblichen, zum Teil nässenden Flecken am Kopf und im Gesicht, die bei vielen Kindern im zweiten Lebensjahr wieder verschwinden. Später befällt die Krankheit mehr die Gelenkbeugen, Hals und Nacken, oft auch die Hände. Ab dem 30. Lebensjahr bildet sich die Neurodermitis oft ganz zurück.
Die Ursachen dieser Krankheit
Die genauen Ursachen der Neurodermitis sind nicht bekannt, Voraussetzung aber ist wie beim Heuschnupfen unter anderem eine ererbte Überempfindlichkeit der Schleimhäute und der Haut. Ein Beispiel für eine Ursache ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen zunächst harmlose Stoffe wie z.B. Nahrungsmittel, Hausstaub oder Blütenpollen.
Ob und wie stark sich Neurodermitis ausbricht, hängt von verschiedenen Umwelteinflüssen ab: Reizung der Haut (z.B. durch Kontakt mit Wolle), bestimmte Nahrungsmittel, Infektionen, klimatische Bedingungen, psychischer Stress, Angst, erbliche Faktoren, Pollen, Tierhaare,…
Die Symptome der Neurodermitis
Leidet ein Mensch an Neurodermitis, ist seine Haut trockener als normale Haut, denn sie besitzt eine verminderte Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit und hat zusätzlich noch einen Mangel an bestimmten Hautfetten. Deswegen ist die Haut rau und neigt zu Schuppen und zu einer Hautverdickung an Nacken, Ellenbogen und Kniekehlen und weiters wird die Regelung der Schweißbildung, Hautdurchblutung und Temperaturregelung gestört.
Die Therapie
Bei der Behandlung unterscheidet man zwischen äußerer – in Form von Salben oder Cremes – und innerer Behandlung mit Tabletten. Die meisten Menschen mit Neurodermitis haben eine sehr trockene Haut und dadurch eine verminderte Hautbarriere gegenüber Keimen. Die Medizin setzt hierfür kortisonhaltige Cremes und Salben im Wechsel mit kortisonfreien Präparaten ein. Eine Rückfettung mehrmals am Tag hilft der Haut, wieder eine eigene Schutzbarriere aufzubauen.
Neurodermitis im Alltag
Neben Beschwerden wie Juckreiz, nässender Haut, Schuppen und Infektionen ist auch das Aussehen der entzündeten Haut für die meisten Menschen sehr belastend. Hals und Gesicht sind oft besonders stark betroffen, und deswegen scheuen sich Menschen mit Neurodermitis häufig vor sozialen Kontakten. Auch die Berufswahl ist eingeschränkt, denn alle Berufe, die durch feuchtes Milieu, Staub oder trockene Hitze, Chemikalien-, Tier- oder Pflanzenkontakt oder körperliche Anstrengung mit Schweißbildung geprägt sind, sollte ein an Neurodermitis erkrankter Mensch unbedingt meiden, um einer Verschlimmerung der Symptome vorzubeugen.
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