Viele sind davon betroffen, doch nur wenige sprechen darüber: 25 bis 50 Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung sind ein- oder mehrmalig in ihrem Leben von Hämorrhoiden betroffen.
Richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Ruhe für das „Geschäft“ sind die beste Vorbeugung gegen dieses unangenehme Leiden. Im hektischen Alltag haben sich viele ein falsches Stuhlverhalten angewöhnt: Man presst das, was man schnell loswerden will, relativ rasch heraus. Und das ist ein Fehler, der unschöne Konsequenzen haben kann…
Dicht oberhalb des Afterschließmuskels, in der Übergangszone zwischen Darmausgang und Mastdarm, liegt ein Geflecht von Blutgefäßen. Wenn es prall mit Blut gefüllt ist, wirkt es wie ein Polster und unterstützt den Schließmuskel. Knotenförmige Erweiterungen dieser Adern werden als innere Hämorrhoiden bezeichnet.
Diese können den Darmausgang verengen, nach außen gepresst und vom Schließmuskel eingeklemmt werden. Ist die Gefäßwand entzündet, kann sie leicht platzen, so dass frisches, hellrotes Blut auf dem Stuhl erscheint. Schmerzhaft wird es, wenn sich in dem Gefäßgeflecht ein Blutgerinnsel bildet. Solche Blutpfropfen kommen auch in den Venen rund um das Gesäß vor. Reißen sie ein, entstehen Blutergüsse, die sogenannten äußeren Hämorrhoiden.
Was sind die Ursachen von Hämorrhoiden?
Es gibt mehrere Ursachen für die Entstehung von Hämorrhoiden. Hier die häufigsten Entstehungsgründe:
- Dauerhafte Verstopfung: Beim Stuhlgang wird stark gepresst, dadurch kommt es zu einer zunehmenden Ansammlung von Blut im Gefäßgeflecht des Afters. Aus diesem Grund können die Blutgefäße dauerhaft überdehnt werden.
- Bewegungsmangel: Durch Bewegung unterstützt die Bauchmuskulatur die Tätigkeit des Darms. Wenn der Körper selten bewegt wird, wird auch der Darm träge und die Folgen sind fester Stuhl und meist auch Hämorrhoiden.
- Ballaststoffarme Ernährung: Heutzutage sind in der Nahrung viel zu wenig Ballaststoffe enthalten, die Nahrung kann vom Körper nicht richtig verwertet werden und die Folgen sind Darmträgheit, fester oder zu flüssiger Stuhl und letzten Endes der Beginn von Hämorrhoiden.
Weitere Ursachen können sein: Übergewicht, Lebererkrankungen, Stress, Schwangerschaft und Geburt, langfristiger Gebrauch von Abfühlmitteln, zu hoher Kaffee und/oder Alkoholgenuss, scharfe Gewürze, erbliche/altersbedingte Bindegewebsschwäche, zu geringe Flüssigkeitszufuhr und sitzende Tätigkeiten.
Wie machen sich Hämorrhoiden bemerkbar?
- Schmerzen bei und nach dem Stuhlgang
- helles Blut im Stuhl
- Brennen, Jucken und Nässen am After, besonders nach dem Stuhlgang
- Fremdkörpergefühl
- Gefühl, den Darm nicht ganz entleert zu haben
- Abgang von Schleim
- Stuhlschmieren: Beschmutzung der Unterwäsche mit Stuhlspuren
- Häufiger Stuhldrang
Hämorrhoiden behandeln
Im Anfangsstadium können Sie mit Selbsthilfemaßnahmen (siehe: Was kann ich selbst zur Vorbeugung tun?) viel erreichen. Wichtige Maßnahmen sind Gewichtsreduktion und ballaststoffreiche Kost, auch Zäpfchen und Sitzbäder mit Kamille können helfen. Bei laufenden Beschwerden können Hämorrhoiden operativ entfernt werden.
Auch entzündungshemmende Salben lindern Schmerzen, dürfen jedoch niemals über längere Zeit angewendet werden, denn sie enthalten Kortison, welche auf Dauer erhebliche Schäden an der empfindlichen Schleimhaut verursachen können.
Vorbeugen ist besser als heilen
Versuchen Sie, langes Sitzen oder Stehen zu vermeiden. Achten Sie auf regelmäßigen Stuhlgang, vermeiden Sie Verstopfungen und benutzen Sie keine Abführmittel. Nehmen Sie sich Zeit beim Stuhlgang und verwenden Sie nach jedem Stuhlgang besondere Sorgfalt auf die Reinigung des Afters.
Darüber hinaus sollten Sie bei Hämorrhoiden alles beherzigen, was zu einer gesunden Verdauung führt. Also ausreichend Ballaststoffe in Form von Vollkornprodukten, Gemüse (z.B. Rohkost) und Obst zu sich nehmen. Besonders wichtig ist es, zwei bis drei Liter Flüssigkeit (Wasser) pro Tag zu trinken, denn Ballaststoffe können nur in Kontakt mit Flüssigkeit quellen.
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