Unscheinbar nimmt das Übel im wahrsten Sinne des Wortes „seinen Lauf“: Ein feines Kribbeln in der Nase, ein trockenes Gefühl im Hals, ein unbedachtes Niesen kündigen in der Regel das an, vor dem sich alle Welt in der kalten Jahreszeit am meisten fürchtet: den grippalen Infekt. Wer die ersten Anzeichen dieser unangenehmen Begleiterscheinung von nasskaltem Wetter erkennt, kann direkt wirksam gegen den Ausbruch der umgangssprachlichen „Erkältung“ ankämpfen und die unangenehmsten Folgen sofort unterbinden.
Irrtum: Erkältung ist keine Grippe
Die Erkältung, oder auch der „grippale Infekt“, ist eine massive Reaktion der menschlichen Immunabwehr gegen das so genannte Rhino-Virus. Es ist relativ harmlos und befällt vornehmlich die Schleimhäute der oberen Atemwege. Durch einen verstärkten Sekretfluss und erhöhte Temperatur versucht der Körper, das Rhino-Virus regelrecht heraus zu spülen. Das gelingt ihm in der Regel auch ganz gut. Einziger Haken ist, dass das Immunsystem durch die massive Kraftanstrengung geschwächt wird und sich sonst eher unbedeutende Bakterien explosionsartig vermehren. Die Folgen sind Entzündungen der oberen Atemwege, Bronchitis oder auch die gefürchtete Mittelohrentzündung.
Heimtückisch: Das Grippe-Virus
Erkrankt ein Mensch an der Grippe, merkt er das in der Regel erst, wenn ein Eingreifen zu spät ist. Das Grippe-Virus befällt den menschlichen Organismus und schwächt das Immunsystem. Die ersten Symptome wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerz werden nicht ernst genommen und lassen das Immunsystem unbemerkt auf Hochtouren arbeiten. Das hat zur Folge, dass dieses wesentlich anfälliger für eigentlich harmlose Bakterien und Viren wird. So öffnet das Grippe-Virus Tor und Tür des menschlichen Organismus für das Rhino-Virus, das dann mit wesentlich ausgeprägteren Symptomen zuschlagen kann.
Die Gefahr der Verwechslung: die verschleppte Grippe
Da Grippe- und Rhino-Viren Hand in Hand arbeiten, wird eine Virusgrippe aufgrund der Erkältungssymptomatik manchmal nicht erkannt. Schnupfen, Fieber und Husten klingen mit einer wesentlichen Verzögerung wieder ab, während das Grippe-Virus weiterhin unbemerkt im Körper Zellen und Organe angreift. Diese sind irgendwann so geschädigt, dass sie besonders anfällig für Bakterien werden. Entzündungen der Lunge, des Herzmuskels oder auch der Nieren sind die bekanntesten Folgen einer verschleppten Grippe.
Früherkennung durch Faustregel
„Eine Erkältung kommt, bleibt, und geht jeweils drei Tage“ – das Immunsystem schafft es in der Regel, das Rhino-Virus binnen 10 Tagen zu bekämpfen. Unterstützt wird dieser Vorgang übrigens am besten durch absolute Ruhe und eine gute Menge Schlaf. Wer darüber hinaus unter den Symptomen wie Fieber, Husten, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen leidet, sollte dringend seinen Hausarzt zurate ziehen. Nur dieser kann durch die entsprechende Verordnung von Medikamenten den menschlichen Organismus vom Grippe-Virus befreien.
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