Als Cumarin wird ein Aromastoff bezeichnet, der in höherer Konzentration in den sogenannten Cassia-Zimtsorten zu finden ist. Bei empfindlichen Personen können bereits relativ niedrige Dosen des Curamins zu Leberschäden führen. Zwar beruhen die Erkenntnisse auf isoliertem Cumarin aus der arzneilichen Anwendung, doch konnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nun nachweise, dass auch das natürliche Cumarin des Zimtes vom Körper aufgenommen wird. BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel warnt daher, dass beim Verzehr größerer Mengen Zimt darauf geachtet werden sollte, dass man möglichst den cumarinarmen Ceylon-Zimt verwendet.
Hohe Bioverfügbarkeit beim Zimt
Unter der Bioverfügbarkeit versteht man den Anteil eines Inhaltsstoffes, der dem Organismus nach dem Verzehr zur Verfügung steht. Die des Cumarins wurde jüngst vom BfR in einer sogenannten „Cross-Over-Studie“ untersucht. Dabei erhielten die Versuchspersonen isoliertes Cumarin und curaminhaltigen Zimt in unterschiedlichen Zeitabständen. Anschließend wurde das jeweilige Verhalten der Substanz im Körper untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass das Cumarin aus dem Zimt fast genauso gut aufgenommen wurde wie der medizinisch isolierte Wirkstoff. Auf Basis der neuen Daten wurde die Stellungnahme des BfR zum Cumarin-Zimt aktualisiert. Die täglich unbedenkliche Dosis von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht wurde beibehalten.
Zimtverzehr nur in hohen Dosen schädlich
Auch für verzehrfertige Lebensmittel gelten seit dem Jahre 2011 zulässige Höchstwerte innerhalb der Europäischen Union. Diese können im Prinzip nur dann überschritten werden, wenn täglich sehr große Mengen zimthaltiger Lebensmittel konsumiert werden. Am Beispiel von Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm müssten täglich 30 Gramm Zimtsterne oder 100 Gramm Lebkuchen verzehrt werden, um eine schädliche Dosis Cumarin zu erhalten. Im Gegensatz zu verarbeiteten Lebensmitteln wurden für Zimtpulver oder Zimtstangen keine Höchstwerte festgesetzt. Aber auch hierbei gilt, dass täglich größere Mengen verzehrt werden müssten, um die Gesundheit zu schädigen. Eine kurzzeitige Überdosierung in einem Zeitraum von einer bis zwei Wochen gilt dabei ebenfalls als unbedenklich. Insgesamt rät das BfR jedoch zu einer sparsamen Verwendung des stark cumarinhaltigen Zimtes und empfiehlt besonders empfindlichen Menschen den milderen Ceylon-Zimt. Was in jedem Falle beachtet werden sollte, ist, dass cumarinhaltige Körperpflegemittel eine Überdosierung beim Zimtverzehr begünstigen können.
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