Startseite / Gesundheit / Ernährung / Vorsicht Giftig! Pestizide in deutschen Strauchbeeren

Pestizidcocktails:

Vorsicht Giftig! Pestizide in deutschen Strauchbeeren

Pestizide zum versprühenLieber Himbeeren als Johannisbeeren essen, lieber in Bio-Qualität als aus konventionellem Anbau. Auf diese Formel lassen sich die jüngsten Befunde aus der Pestizid-Analyse von Johannisbeer- und Himbeerproben bringen, die Greenpeace unter die Lupe genommen hat.

Leider wird Greenpeace immer wieder fündig: Pestizide und Pestizidcocktails in Lebensmittelproben aus Supermärkten und Discountern lässt die Umweltorganisation seit einigen Jahren auf ihren Gehalt an Pestiziden untersuchen, teils mit besorgniserregenden Ergebnissen. Doch die erfreuliche Nachricht am Anfang:

Erfreulich: Bio-Proben von Johannisbeeren und Himbeeren ohne nachweisbare Pestizidrückstände

Insgesamt vier Proben, zwei von Himbeeren (Edeka / Herkunftsland Großbritannien; Biomarkt / Herkunftsland Spanien) und zwei von Johannisbeeren (Metro / Herkunftsland Deutschland; Rewe / Herkunftsland Deutschland) wurden untersucht. Hier ließen sich keine Reste von Pestiziden nachweisen. Erfreulich für die Verbraucher: Bio-Beeren sind offenbar ihren Preis wert.

Analyse von Beerenproben im Juli 2010

Johannisbeeren verseucht durch PestizideIn einer Presseerklärung vom 26. Juli 2010 stellt Greenpeace die Befunde aus der Analyse von insgesamt 31 Proben Johannisbeeren (15 Proben à 500 Gramm) und Himbeeren (16 Proben à 250 Gramm) vor. Die Beeren stammen aus Einkäufen in der Zeit vom 3. bis 10. Juli 2010 bei folgenden Supermärkten: Aldi Süd, Aldi Nord, Bio Markt, Edeka, Metro-Gruppe (Kaufhof, Real), Rewe-Gruppe (Penny, Rewe), Schwarz-Gruppe (Kaufland), Tengelmann/Kaiser’s.

Ergebnis: Die dreizehn Proben von konventionell angebauten Johannisbeeren aus Deutschland sind alle und teils deutlich pestizidbelastet, wenn die gesetzlich zugelassenen Höchstgehalte auch nicht überschritten werden. Die untersuchten Früchte, die überwiegend aus Baden-Württemberg stammen, enthalten zum Teil einen Chemie-Cocktail aus bis zu neun unterschiedlichen Pestiziden.

Etwas besser schneiden die Himbeeren ab. Zwar waren auch hier rund 70 Prozent der 14 konventionell erzeugten Proben mit Pestiziden belastet (0,36 mg/kg), Johannisbeeren enthielten allerdings durchschnittlich die zweieinhalbfache Menge an Pestiziden mit 0,9 mg/kg.

Pestizide in Johannisbeeren

„Einige der jetzt in Johannisbeeren nachgewiesenen Spritzmittel können nervengiftig oder krebserregend wirken sowie den Hormonhaushalt und die Fortpflanzung beeinträchtigen,“ informiert Manfred Santen, der Chemie-Experte von Greenpeace.

In Proben aus Märkten von Edeka und Tengelmann fanden sich zudem die Pestizide Dodin und Difenoconazol, die für die Behandlung von Johannisbeeren in der EU nicht zugelassen sind – Greenpeace hat die Läden bei den zuständigen Lebensmittelüberwachungsämtern angezeigt. Außerdem darf Dodin nach dem 31.12.2011 in der EU sowieso nicht mehr eingesetzt werden.

Schon in den Jahren 2005 und 2006 hatte Greenpeace konventionelle Johannisbeeren untersucht. Während 2005 noch 11,1 Prozent und 2006 14,3 Prozent der Proben frei waren von Pestizidrückstünden, enthalten alle die Proben aus 2010 Pestizide – die Situation hat sich also nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.