Man sieht sie überall in den Regalen: Light-Produkte. Und kaum jemand, der nicht mit Blick auf die Bikini-Figur wenigstens hin und wieder nach Light-Produkten Ausschau hält. Zu tief sind dazu die idealisierten Werbebilder von schlanken und daher fitten, gesunden und – glücklichen Menschen in das Konsumentengedächtnis eingebrannt.
Mit der Verpackung fängt es an
Bereits mit der Verpackung fängt die Beeinflussung des Käufers an. Ist das Originalprodukt grün, wird das Light-Produkt hellgrün sein; ist das Ausgangsprodukt blau, ist das Light-Produkt hellblau. Bereits mit der Farbgebung wird suggeriert: Hier ist etwas weniger vorhanden – und zwar zum vermeintlichen Besten des Konsumenten. Oft zieren auch taillierte Figuren die Verpackung, um das angestrebte Ziel – die schlanke Taille – mit dem jeweiligen Produkt zu assoziieren.
Nicht nur in Verträgen wichtig: Das Kleingedruckte
Dreißig und weniger Kalorien pro hundert Gramm oder 0,1% Fett! Das klingt verlockend und reizt fast jeden zu einem „figurbewussten“ Kauf. Doch sollte man auch hier auf das Kleingedruckte achten. Sieht man sich die Nährwerttabelle auf der Rückseite der Produkte näher an, beschränkt sich der Einspareffekt oft nur auf eine einzelne Nährwertgruppe. So weisen fettreduzierte Produkte oft einen hohen Zucker- oder Salzanteil oder einen erhöhten Anteil an geschmacksfördernden Zusatzstoffen auf. Anders ginge es auch nicht: Fett ist ein Geschmacksträger, der in den fettreduzierten Lebensmitteln fehlt. Der Geschmack muss also durch andere Zusätze erhalten werden und diese sind in den seltensten Fällen das, was man unter „light“ versteht.
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Geschmacklose Austauschstoffe
Um die Reduktion nur eines Nährwertes zu erreichen, werden also entweder andere Nährwerte erhöht oder aber Austauschstoffe wie zum Beispiel Süßstoffe als Ersatz eingesetzt. Da diese häufig kalorienneutral sind, erscheint dies auf den ersten Blick sinnvoll. Doch auch diese Methode ist nicht unbedenklich. So reagiert der Körper auf den Geschmacksreiz „süß“ mit Insulinausschüttung, ohne dann jedoch die erwartete Kohlenhydratzufuhr zu erhalten. Das Resultat sind Heißhungerattacken auf Süßigkeiten. Versucht man diese wieder mit Light-Produkten zu stillen, erhöht sich der Zuckerbedarf noch – bis man letztendlich doch zur Tafel Schokolade greift. So hat man im Endeffekt gar nichts gespart – im Gegenteil.
Obwohl die Werbung stets die Vorteile der Light-Produkte in den Vordergrund stellt, zeigen sich bei genauerem Hinsehen weniger Vorteile als Nachteile. Vielmehr sollte man den normalen Produkten – in Maßen – den Vorzug geben, die einen unbestreitbaren Vorteil haben: Sie schmecken einfach um vieles besser als ihre „Light-Kollegen“ und sind bei maßvollem Genuss völlig ungefährlich.
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