Erneut haben Studien bewiesen, dass sowohl grüner als auch schwarzer Tee besonders gesundheitsfördernd ist. Präventiv gegen Diabetes und Krebserkrankungen, aber auch zur Regulierung des Blutzuckerspiegels helfen Grün- und Schwarzteesorten.
Tee gehört neben Kaffee zu den beliebtesten Getränken in Deutschland. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Tee liegt hierzulande bei 26 Litern pro Jahr. Absolute Weltmeister im Teetrinken sind mit 300 Litern jährlich die Ostfriesen. 77 Prozent der Teetrinker bevorzugen schwarzen Tee und 23 Prozent mögen lieber die grüne Variante.
Auch Sie sind Teeliebhaber? Sie mögen japanischen Matcha, chinesischen Oolong, aber auch die klassischen Sorten Assam und Darjeeling? Dann können Sie sich glücklich schätzen, denn mit jeder Tasse tun Sie ihrer Gesundheit etwas Gutes. Und das wurde nun erneut wissenschaftlich bewiesen.
Schwarzer Tee senkt Typ-2 Diabetes-Risiko
Der regelmäßige Genuss von schwarzem Tee senkt möglicherweise das Risiko, an Typ-2 Diabetes zu erkranken. Das beweist eine neue Studie.
Dabei analysierten Wissenschaftler die Daten aus 50 Ländern und entdeckten, dass die Anzahl der Diabetiker in den Ländern am niedrigsten war, in denen der meiste schwarze Tee getrunken wurde.
Weltweit ist die Zahl der Menschen mit Typ-2 Diabetes förmlich explodiert. Den Erwartungen nach werden im Jahr 2030 mehr als 900 Millionen Menschen in allen Ländern zuckerkrank sein oder zumindest ein erhöhtes Risiko für Diabetes haben.
Die Forscher benutzten ein mathematisches Model, um den Effekt des Schwarzteekonsums auf das Vorkommen von Infektionen, Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs und Diabetes zu bewerten, fanden jedoch nur eine Verbindung mit Diabetes. Sie betonen aber, dass weitere Forschungen notwendig sind, um die Studienergebnisse zu bestätigen.
Unter den Ländern, die in der Analyse berücksichtigt wurden, war der Schwarzteekonsum am höchsten in Irland, Großbritannien und der Türkei. Die Studienergebnisse wurden am 08.11.2012 im Fachmagazin »BMJ Open« veröffentlicht.
Grüner Tee effektiv gegen Blutzuckerspitzen
Eine Tasse grüner Tee während man Gebäck oder andere stärkehaltige Produkte isst, kann helfen, Blutzuckerspitzen zu verhindern. Das ist die Schlussfolgerung einer Untersuchung der »Pennsylvania State University«, die am 09.11.2012 im wissenschaftlichen Fachblatt »Molecular Nutrition and Food Research« veröffentlicht wurde.
Die Entdeckung könnte eine gute Nachricht für Diabetiker und Menschen mit Insulinresistenz sein, die einen schnellen Anstieg ihres Blutzuckerspiegels vermeiden müssen.
In der Studie erhielten Mäuse Nahrung, die reich an Stärkemehl war. Ein Teil der Mäuse bekam zusätzlich zum Maisstärkefutter das Antioxidans EGCG (Epigallocatechingallat) aus grünem Tee, was zu einem 50 Prozent geringeren Blutzuckeranstieg führte als in der Vergleichsgruppe, die nur mit Maisstärke gefüttert wurde. Die Dosis EGCG, die den Nagern verabreicht wurde, entsprach der Menge von eineinhalb Tassen grünem Tee. Für Menschen könnte es also ausreichen, ein bis zwei Tassen Grüntee zum Essen zu trinken.
Das Teetrinken nach der Futteraufnahme zeigte keinen Blutzucker senkenden Effekt. Ebenso zeigte der grüne Tee keine Wirkung, wenn die Nahrung Zucker (Maltose, Glukose) anstatt Stärke enthielt. Die Ergebnisse sollen durch eine Studie mit menschlichen Testpersonen bestätigt werden.
Die Wissenschaftler vermuten, dass bei gleichzeitigem Verzehr von stärkehaltiger Nahrung und grünem Tee, die Stärkespaltung durch das Antioxidans EGCG gehemmt wird. So wird weniger Stärke in Zucker umgewandelt und es gelangt weniger Glukose ins Blut.
Langzeitstudie zeigt Schutzwirkung gegen Magen-Darm-Krebs
Amerikanische Forscher kommen nach der Auswertung einer Langzeitstudie zu dem Schluss, dass regelmäßiger Grünteegenuss das Risiko für Krebs im Verdauungssystem senkt. An der Studie hatten 70.000 chinesische Frauen im mittleren und höheren Alter teilgenommen, die nie geraucht hatten und keinen Alkohol konsumierten.
Regelmäßige Teetrinkerinnen waren meist jünger und folgten einer gesünderen Lebensweise mit Sport und gesunder Ernährung. Diese möglichen Einflussfaktoren wurden bei der Studienauswertung berücksichtigt, doch es könnten auch noch andere nicht erfasste Faktoren das Krebsrisiko beeinflusst haben. Die Wissenschaftler vermuten, dass dabei vor allem Catechine – als Krebs hemmend geltende Inhaltsstoffe des Tees – eine Rolle spielen.
Besonders deutlich war ein Zusammenhang bei Magen-, Darm- und Speiseröhrenkrebs. Dabei genügte es schon dreimal wöchentlich jeweils drei Tassen Tee zu trinken, um das Risiko innerhalb von sechs Monaten zu senken.
Alle Krebsformen traten 27 Prozent seltener auf bei Frauen, die seit mindestens zwanzig Jahren regelmäßig Grüntee tranken. Bereits bei einem Konsum von zwei bis drei Tassen täglich für mindestens sechs Monate, sank das Krebsrisiko um 21 Prozent.
Für Krebsformen, die oft Magen, Enddarm und Speiseröhre befallen, war der Zusammenhang deutlicher als für Krebserkrankungen von Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase.
Quellen: Ariel Beresniak, Gerard Duru, Genevieve Berger, Dominique Bremond-Gignac: Relationships between black tea consumption and key health indicators in the world: an ecological study. BMJ Open 2012;2:e000648 doi:10.1136/bmjopen-2011-000648
Sarah C. Forester et al: Inhibition of starch digestion by the green tea polyphenol, (−)-epigallocatechin-3-gallate. Molecular Nutrition and Food Research 2012, doi: 10.1002/mnfr.201200206
Sarah Nechuta et al: Prospective cohort study of tea consumption and risk of digestive system cancers: results from the Shanghai Women‘s Health Study. American Journal of Clinical Nutrition, doi: 10.3945/ajcn.111.031419
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