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Speckbeschleuniger:

Sieben Chemikalien, die gefährlich dick machen

Sieben Chemikalien sind es, die dem Gehirn in Sachen Hungergefühl und Fresslust den Kopf verdrehen. Auf diese Dickmacher sollten Sie lieber verzichten.

Geschmacksverstärker: Tomatenketchup enthält zum Teil auch GlutamatDas können ganz legal beigemischte Lebensmittelzusätze sein, aber auch schwergewichtige Übeltäter, die durch die Umverpackung der Lebensmittel in die Nahrung gelangen. Oder die ursprünglich im Produktionsprozess der Hygiene und Keimfreiheit gedient haben, bevor sie auf den menschlichen Rippen ebenso hinterhältig wie reichlich zu Buche schlagen. Wer sowohl seinem Gehirn als auch seiner Figur etwas gesund Gutes tun will, der sollte diese (un)heimlichen Speckbeschleuniger allesamt beim Namen nennen können, um in der Konsequenz komplett bei Tisch und im Supermarkt auf diese dicken Dinger zu verzichten.

Kapitel 1: Zungenschummler und Rezeptorentäuscher

Es gibt hochwertige und gekonnt frisch zubereitete Mahlzeiten, die aus sich heraus so schmackhaft und so lecker sind, dass sie keine chemischen Mogeleien nötig haben, um zu munden. Und es gibt hohle Diätprodukte und schlaffe Fertigkost, die es ohne Geschmacksverstärker und künstliche Süßstoffe niemals über die Lippen ihrer ahnungslosen Opfer schaffen würden. Die folgende Auflistung der am weitesten verbreiteten fatalen Sinnesbetrüger liest sich wahrlich wenig appetitlich.

Nr. 1: Glutamat (Glutaminsäure)

Dieser erregende Neurotransmitter lässt auch das langweiligste Menü buchstäblich auf der Zunge als vermeintliches kulinarisches Feuerwerk explodieren. Das könnte man als freundlich gemeinte Maskierung vielleicht noch akzeptieren, wenn Glutamat nicht außerdem auch noch die Eigenschaft hätte, das Sättigungszentrum im Gehirn in die Irre zu führen. Unter Glutamateinfluss versickert das Schlank-Hormon Leptin im Nirwana, und das getäuschte Gehirn verlangt immer wieder nach einem höchst unnötigen Nachschlag.

Nr. 2: Künstliche Süßstoffe

Wenn Nahrung süß schmeckt, unterstellt der Stoffwechsel eine entsprechende Zufuhr an Zucker, und richtet sich insulintechnisch auf die avisierten Ankömmlinge ein. Sollte dann allerdings ein nährwertfreier Zuckeraustauschstoff statt der erwarteten Kohlehydratkalorien eintreffen, dann wittert das Gehirn sofort eine fatale Unterversorgung, und ordnet postwendend eine deutlich gesteigerte Nahrungsaufnahme an. Aus diesem Grund werden künstliche Süßstoffe auch in Tiermastbetrieben mit allerbesten Erfolgen eingesetzt.

Nr. 3: Salz

Salz macht süchtig. So weiß es jedenfalls Wolfgang Liedtke (Duke University) als ausgewiesener Gehirnspezialist zu bezeugen. Stark salzhaltige Nahrung, wie man sie bevorzugt unter Fertiggerichten oder herzhaften Snacks findet, lässt das Gehirn deshalb nach immer mehr und mehr desselben lechzen. Kein Wunder also, dass Salz-Junkies an keine Chipstüte, an keiner Pizza und an keiner Pommesbude unbeschadet vorbeikommen. Mit entsprechend gewichtigen Konsequenzen.

Nr. 4: Fruchtzucker (Fruktose)

Fruktose schmuggelt sich als nicht insulinpflichtige Süße zwar elegant an der Bauchspeicheldrüse vorbei, verlangt aber dafür hinterher einen dicken Preis. Denn Fruktose mutiert nicht nur viel schneller zu Hüftgold als normaler Traubenzucker (Glukose), sondern bringt außerdem die Fettzellen noch zusätzlich in Partylaune. Darum sollte jeder figurbewusste Mensch sämtliche mit Fruktose gesüßten Diätprodukte umsichtig und durchgängig meiden.

Kapitel 2: Plastik und Pestizide

Nr. 5: Phtalate (Weichmacher)

Attraktive Plastikverpackungen sollen nicht sperrig spleißen und reißen, sondern weich der Hand schmeicheln. Damit das so sein kann, werden die für die Verpackungen hergenommenen Kunststoffe mit Weichmachern gezähmt. Und in diesen Weichmachern finden sich u. a. die Phtalate, die das menschliche Gehirn gerne mal mit nagenden Hungerhormonen verwechselt. In eine ähnlich verfettende Katastrophenkategorie gehört:

Nr. 6: Bisphenol A

Diese Chemikalie findet sich beispielsweise in Plastikflaschen oder in der Innenbeschichtung von Konservendosen. Auch Bisphenol A vermag aufgrund eines unglücklichen Mimikris im Gehirn als Hormon zu agieren, wobei es das echte körpereigene Hormon Adiponectin an der Arbeit hindert. Die Folge ist ein komplett außer Funktion gesetztes Frühwarnsystem für zu fettes Essen und für eine physiologisch ausreichende Sättigung.

Nr. 7: Tributylzinn

Dieses Pestizid schützt Glas, Plastik oder Holz vor den Anfeindungen durch Pilze und Mikroorganismen. So weit, so giftig, denn gelangt das Tributylzinn aus der Lebensmittelverpackung in den Organismus, so gibt es unmittelbar den Befehl zur unkontrollierten Vermehrung von Fettzellen. Und die rufen dann bald nach einer angemessenen Befüllung. Ein Befehl zum Befräßnis, den das gefoppte Gehirn nicht weiter kritisch hinterfragt.

Fazit

Man hüte sich vor den so genannten „Obesogens“ – also vor allen chemischen Verbindungen, die zu einem allzu üppigen Body Mass Index führen. Die sieben schlimmsten Vertreter dieser Fettzellenverschwörer sind hiermit immerhin ganz offiziell entlarvt.

Buchtipp:Das egoistische Gehirn: Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft“ (ISBN 978-3548374413) von Achim Peters (Autor). Das Buch ist erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag und kostet 9,99€.

Webtipp zum Thema:

A Classic Instinct — Salt Appetite — Is Linked to Drug Addiction
http://www.dukehealth.org/health_library/news/a-classic-instinct-salt-appetite-is-linked-to-drug-addiction

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