In sehr guten Hotels findet sich am ausladenden Frühstücksbuffet immer auch eine Flasche Sekt oder sogar Champagner im stilvollen Kühler zum morgendlichen Genuss. Damit wollen die aufmerksamen Gastgeber ihre Gäste aber nicht unfein beschwipsen, sondern deren noch niedertourig fahrenden Blutdruck aus der Reserve locken. Dabei wird es natürlich mit Freuden in Kauf genommen, dass der Sekt auch gut schmeckt, während er die Lebensgeister weckt. Doch warum haben die prickelnden Perlen eigentlich diese aufmunternde Wirkung auf Systole und Diastole?
Ein Prosit den Polyphenolen
Sekt hin, Champagner her – tatsächlich sind es nicht die spritzigen Kohlensäureperlchen, die den Genießer des Morgens wach kitzeln, sondern der natürliche Gehalt an Polyphenolen, der die bitzelnden Muntermacher so nachhaltig wirksam werden lässt. Polyphenole sind ein natürliches Geschenk der Weintrauben an den Menschen, und darum finden sie sich auch in Wein, insbesondere in Rotwein, wieder. So könnte man sich also zum Frühstück, rein medizinisch gesehen, auch einen klitzekleinen „Roten“ genehmigen, um anschließend locker durchstarten zu können. Da allerdings der Konsum von Rotwein am frühen Morgen nicht gerade zu den sozial erwünschten oder gesellschaftlich akzeptierten Verhaltensweisen zählt, machen Sekt & Co. das muntere Rennen.
Die positive Wirkungsweise der Polyphenole ist gut erforscht. Sie steigern die Konzentration von natürlichem Stickoxid im Blut, weil sie den Abtransport dieses Gases wirksam hemmen. Dadurch bleibt das Stickoxid im Blut länger bioverfügbar und andauernder wirksam, wodurch der Blutdruck auf physiologisch sinnvolle Weise verbessert wird. Man darf deshalb sogar wissenschaftlich untermauert behaupten, dass Champagner, in den medizinisch empfohlenen Mengen genossen, das Herz stärkt.
Sind das schlechte Nachrichten für Antialkoholiker?
Nein, natürlich nicht. Denn die rote Traube beschenkt schließlich nicht nur die erlesen edlen durchgegorenen Muntermacher mit ihren gesunden Gaben, sondern auch den leckeren Direktsaft aus der roten Traube. Und wer hier als Diabetiker oder als figurbewusster Mensch vor dem heftigen natürlichen Zuckergehalt dieses erbaulichen Getränkes zurückschreckt, für den gibt es Präparate mit allem Guten aus der Traube in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Und dann wäre da ja schließlich auch noch die gute Tasse Kaffee für den Kick zum Frühstück.
Und wenn man nichts dergleichen zu sich nehmen mag?
Auch kein Problem. Zu niedrigen Blutdruck am Morgen kann man natürlich auch gänzlich substanzfrei in den Griff bekommen. Zu benennen sind hier spezielle gymnastische Übungen, möglichst am offenen Fenster und an der frischen Luft, mit denen der Kreislauf sanft auf „Betriebstemperatur“ gebracht werden kann. Wer es verträgt, kann sich auch mit Wechselduschen aufputschen. Danach noch ein herrlich erfrischendes und die Durchblutung förderndes Abrubbeln mit einem für die Hautmassage geeigneten Handtuch, und der neue Tag kann fröhlich willkommen geheißen werden.
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