Essstörungen sind verbreiteter denn je. Allerdings ist nicht immer zu reichlich Essen und damit verbundenes Übergewicht ein Problem – auch die Magersucht kommt immer häufiger vor. Was vor allem bei jungen Mädchen vermutet wird, betrifft auch immer mehr männliche Zeitgenossen.
Vorbilder sorgen für das „Schönheitsideal“
Für viele junge Mädchen und auch Männer ist ein wesentliches Lebensziel Schönheit. Und Schönheit – so wird es von zahlreichen Vorbildern gezeigt – ist mit möglichst wenig Kilogramm auf der Waage gleichzusetzen. Ob Stars aus Hollywood oder Top-Models – immer öfter sind die Vorbilder junger Menschen im Fernsehen oder in der Presse regelrecht mager und ausgehungert. Die Medien allgemein oder Casting-Shows im Fernsehen machen es vor: Wer auch nur ein paar Kilogramm zu viel auf die Waage bringt, kann seinem Erfolg nur noch hinterherwinken. Vor allem junge Menschen lassen sich auf diese Weise natürlich besonders beeinflussen. Im Nu scheint der jungen Generation klar, auf welches Ziel sie für ihren eigenen Erfolg hinarbeiten müssen: Gewicht verlieren!
Nur abnehmen oder Magersucht?
Nicht jeder, der ein paar Kilo verlieren möchte, um seiner Linie Gutes zu tun, muss gleich als magersüchtig eingestuft werden. Allerdings sollten Außenstehende – wie Eltern bei ihren Kindern oder der Freundes- und Bekanntenkreis – mögliche Warnhinweise ernst nehmen.
Wer von der Magersucht betroffen ist, wird sich lange selbst kein „Problem“ eingestehen. Auffällig ist jedoch, dass die Betroffenen über lange Zeiträume ausgesprochen wenig essen und wenn, hauptsächlich kalorienarme Nahrung aufnehmen. Magersüchtige treiben oft spontan überdurchschnittlich viel Sport und verlieren gerade in der ersten Zeit eine Menge Gewicht. Kinder und Jugendliche versuchen, gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie zu vermeiden. Oft wird vorgegeben, schon bei Freunden etwas gegessen zu haben.
Auffällig ist im Übrigen auch, wenn Betroffene ihre Schlafgewohnheiten auf ein Minimum reduzieren und sich auch im Alltag kaum eine Ruhepause mehr gönnen.
Wenn der ernsthafte Verdacht auf Magersucht besteht
Erhärtet sich der Verdacht beim eigenen Kind oder auch bei Freunden oder Verwandten, dann sollte man die betroffene Person nicht gleich mit der neu gewonnenen Theorie überraschen. Sinnvoller ist es, sich zunächst um die Meinung eines Experten zu bemühen. Dieser kann anhand der Schilderungen genauer festlegen, auf welcher Weise man sich dem Betroffenen und seiner Krankheit nähern kann. Entscheidend ist dabei immer die Einsicht, dass die Magersucht ein Zusammenspiel aus körperlicher und seelischer Erkrankung ist – ein Herantasten an die betroffene Person also individuell sehr verschieden ausfallen muss.
Ist erst der richtige „Kanal“ zur betroffenen Person gefunden und gesteht sich diese ihr Problem ein, sind die Heilungschancen durch therapeutische Maßnahmen ausgesprochen gut.
Wie Eltern vorbeugen können
In jungen Jahren haben Eltern noch gute Chancen, ihren Nachwuchs zu einer normalen und gesunden Ernährung zu erziehen. Wichtig ist dabei, dass Kinder von Anfang an lernen, sinnvoll mit den täglichen Nahrungsmitteln umzugehen. Sie sollten auch lernen, wie wichtig ausreichende und abwechslungsreiche Ernährung grundsätzlich ist und dass ein Mangel an Nahrung nicht nur zu bedenklichem Untergewicht, sondern zu Störungen von Körperfunktionen und zu ernsthaften Erkrankungen führen kann.
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