Laut Homer – dem großen abendländischen Dichter – zogen die griechischen Schlachtrösser erst in den Kampf, nachdem sie sich mit Petersilienwurzeln gestärkt hatten. Und Kaiser Karl der Große räumte der Petersilienwurzel einst einen Platz in seinen Gemüsegärten an.
Dennoch ist die auch als Knollen oder Wurzelpetersilie bezeichnete Petersilienwurzel (Petroselinum crispum subsp. tuberosum) wohl eher ein Geheimtipp, wohingegen die Petersilie (Petroselinum crispum) als eine der bekanntesten Küchenkräuter gilt.
Ungeachtet der irreführenden Vorsilbe handelt es sich bei der Petersilienwurzel nicht um die Wurzel der herkömmlichen Petersilie, sondern um ein eigenständiges Gewächs, das als Unterart der Petersilie geführt wird.
Äußere Gemeinsamkeiten sind zwischen der Petersilie und dem Wurzel-Pendant nur mit viel gutem Willen auszumachen. Viel eher erinnert das Aussehen der bis zu 20 Zentimeter messenden Wurzelpetersilie an Pastinaken oder Rettich. Unterschätzt werden sollte das knollige, äußerlich unvorteilhaft daherkommende Gewächs keinesfalls, denn es ist ein gesunder und leckerer Alleskönner.
Die Petersilienwurzel kann beides: gesund und lecker sein
Zum einen ist die Petersilienwurzel selbst ein gesunder Genuss. Sie versorgt den Körper mit einer Extraportion Eiweiß und liefert zudem noch Mangan, Calcium, Eisen und Kalium, sowie die Vitamine B und C.
Andererseits macht der Verzehr der Petersilienwurzel gesund oder unterstützt den Erhalt der Gesundheit. In der Naturheilkunde wird die Petersilienwurzel vor allem wegen ihrer äußerst harntreibenden Wirkung geschätzt.
Zudem wird der Wurzel eine entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung nachgesagt, weshalb die alten Griechen sie in den Status der Heilpflanze erhoben. Und ob die angeblich aphrodisierende Wirkung der Petersilienwurzel tatsächlich vorhanden ist, probiert man am besten selbst einmal aus…
Petersilienwurzel-Cremesuppe nach Lea Linster
Ob Aphrodisiakum oder nicht – das Wurzelgemüse schmeckt und hat im kulinarischen Petersilienvergleich die Nase vorn. Immerhin ist sie eine Hauptzutat – und kein Gewürz. Der Geschmack der Petersilienwurzel erinnert ein wenig an Pastinaken und inspirierte schon die belgische Sterne-Köchin Lea Linster zu einer köstlichen Crèmesuppe.
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Aus 500 g gewürfelter Petersilienwurzel, erst mit Butter und Zwiebel angedünstet, dann in 500 ml Brühe (Gemüsebrühe oder Hühnerbouillon) gegart, mit Sahne und Milch abgerundet und als Krönung püriert, zauberte sie einen herbstlich cremigen Genuss.
Auch im Stück macht sich die Petersilienwurzel in Eintöpfen aller Art hervorragend. Ebenso gut schmeckt die Wurzel als gedünstete und glasierte, oder als pürierte Beilage, die zu Kurzgebratenem serviert wird.
Geraspelt gibt die Petersilienwurzel dem Salat eine besondere Note und wer einmal genau hinschaut, wird die sie auch als Zutat in vielen herkömmlichen Suppen oder Gewürzmischungen finden.
Kleine Wurzelkunde – frisch schmeckt Petersilienwurzel am besten
Die Petersilienwurzel ist ein klassisches Gemüse der Herbst- und Wintermonate. Gekauft werden sollten nur feste Wurzeln, deren Schale frei von bräunlichen Flecken ist.
Wer die Petersilienwurzel nicht gleich zubereiten möchte, kann sie guten Gewissens für bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren oder sie, zerkleinert und blanchiert, für einige Monate einfrieren.
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