Wenn der Begriff „Stoffwechsel“ fällt, weiß jeder, dass es um Vorgänge im Körper geht. Man denkt an Ernährung und Verdauung und schlägt gedanklich sofort einen Bogen zu Störungen des Stoffwechsels. Wie das Wort Stoffwechsel schon andeutet, werden bei diesen Körperprozessen Stoffe gewechselt bzw. ineinander verwandelt.
Doch was hat es aber genau auf sich mit diesem Begriff, der im Griechischen dem Wort „Metabolismus“ entspricht? Was wird da eigentlich gewechselt? Wie werden diese Vorgänge gesteuert und warum scheinen sie so anfällig zu sein? Machen wir einen kurzen Ausflug in den menschlichen Körper.
Ohne Enzyme kein Stoffwechsel
Pausenlos sind in unserem Organismus die unterschiedlichsten Verarbeitunsprozesse in Gang. Am Anfang steht die Nahrungsaufnahme, bei der dem Körper unter anderem Kohlenhydrate, Fette, Eiweißstoffe, Mineralien, Vitamine oder Spurenelemente zugeführt werden. Sie werden dazu genutzt, Körperzellen auf- oder abzubauen und Energie zu liefern.
Dazu müssen diese Stoffe aufgeschlüsselt, zerlegt und durch chemische Prozesse umgesetzt werden. Den Impuls zu jedem einzelnen Vorgang geben Enzyme, also Eiweißstoffe. Gleichzeitig beeinflussen und steuern hormonelle Botenstoffe wie z. B. Adrenalin oder Insulin den Stoffwechsel.
Die Vielfalt der Enzyme im menschlichen Körper ist beeindruckend groß und jedes einzelne hat eine spezielle Aufgabe. So werden Kohlenhydrate in Einfachzucker, Fette in kleinste Fetteinheiten und Proteine in Aminosäuren umgewandelt, damit sie vom Blut aufgenommen und zu Organen, Muskeln oder Gewebezellen transportiert werden können.
Viele ineinander greifende Prozesse kennzeichnen den Stoffwechsel
Kommen die Stoffe an ihrem Ziel an, geht dort der Prozess des Stoffwechsels weiter: Neue chemische Vorgänge werden in Gang gesetzt, um den Organen, Muskeln oder Zellen Energie und Nährstoffe für ihre Aufgabe zu liefern. So wird unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sichergestellt.
Da diese verschiedenen Prozesse in Wechselbeziehung miteinander stehen und wie Zahnräder ineinander greifen, wird schnell klar, warum unser Stoffwechsel sehr sensibel und störanfällig ist: Schon eine kleine Fehlfunktion zu Beginn des Stoffwechsels kann Auswirkungen an den unterschiedlichsten Stellen unseres Körpers haben.
So bewirkt beispielsweise ein Mangel an dem Hormon Insulin eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels – denn die Körperzellen werden erst durch Insulin dazu angeregt, den vom Blut transportierten Zucker aufzunehmen und zu verarbeiten.
Beeinflussung des Stoffwechsels durch Kontrolle des Hungergefühls
Doch schon ganz zu Beginn des Stoffwechsels werden wichtige Weichen zur Versorgung unseres Körpers gestellt: Unser Essverhalten wird unter anderem vom Gehirn über das Hungergefühl gesteuert, das gezielt von ihm ausgelöst wird.
Das Gehirn seinerseits wird vorher durch ganz spezielle Botenstoffe, z. B. das erst 1999 entdeckte Hormon Ghrelin, aus dem Körper informiert, ob der Blutzuckerspiegel hoch genug ist oder ob gerade eher Bedarf an Nachschub besteht.
Eine Beeinflussung des Hungergefühls über den gezielten Einsatz von Nahrungsmitteln, wie beispielsweise bei Diäten, kann also entscheidend in den Stoffwechsel eingreifen und Gewichtsreduzierungen oder – erhöhungen bewirken.
Ein hungerdämpfendes Signal wird beispielsweise ausgelöst, wenn der Magen gedehnt ist. Dieser Effekt lässt sich z. B. durch wasser- und ballaststoffreiche Nahrung auslösen, die gleichzeitig energiearm ist – also verschiedene Salat- und Gemüsesorten wie etwa Gurken, Brokkoli, Blumenkohl, grüne Bohnen, Chicoree etc.
Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2008 hat zudem auf den Einfluss von Düften auf das Hungergefühl geforscht und festgestellt: Wer an Pfefferminzöl riecht, hat weniger Appetit und nimmt unbewusst bis zu 2.800 Kalorien weniger zu sich pro Woche.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten