Startseite / Gesundheit / Ernährung / Laktose-Intoleranz: Das süße Leiden mit dem Milchzucker

Lebensmittelunverträglichkeit

Laktose-Intoleranz: Das süße Leiden mit dem Milchzucker

Lebensmittelunverträglichkeit - der Einkauf im SupermarktBeim Einkauf im Supermarkt kann man sie in den Kühltheken mit den Milchprodukten nicht mehr übersehen: Spezielle Produkte, die als „laktosefrei“ gekennzeichnet sind, sind in vielfältiger Auswahl im Angebot. Dabei handelt es sich nicht um einen zweifelhaften Marketingtrend, sondern um das Befriedigen eines tatsächlichen Bedarfs.

Mehr als 12 Millionen Menschen leiden in Deutschland nämlich unter einer so genannten Laktose-Intoleranz. Sie vertragen die in Milchprodukten enthaltene Laktose (den Milchzucker) nicht. Die Symptome begleiten viele der Betroffenen schon seit Jahren und erst nach langer Odyssee von Arzt zu Arzt und Therapie zu Therapie wurde ihnen mit der richtigen Diagnose „Laktose-Intoleranz“ die Möglichkeit gegeben, das Problem richtig anzugehen.

Mittlerweile aber sind die Ärzte bei Durchfall, Übelkeit und Bauchweh ihrer Patienten nach dem Verzehr von Milchprodukten hellhörig und überprüfen rechtzeitig die Möglichkeit dieser Stoffwechselerkrankung.

Der Körper folgt der genetischen Bestimmung

In den meisten Fällen kann man bei einer Laktose-Intoleranz eigentlich nicht von einer Krankheit sprechen. Ganz im Gegenteil! Die ursprüngliche Anlage in unseren Genen sah vor, dass der menschliche Körper nach dem Säuglingsalter die Produktion von Laktase deutlich herunterfährt.

Laktase ist ein Enzym, das im Dünndarm den Milchzucker so aufspaltet, dass er aufgenommen und verwertet werden kann. Milchzucker ist nämlich ein so genannter Zweifachzucker, zusammengesetzt aus Glukose und Galaktose.

In Europa ernähren wir uns, anders, als z. B. in China, schon seit Jahrhunderten auch nach dem Abstillen mit Milchprodukten wie Quark, Dickmilch, Käse, Buttermilch und Butter, heute auch Joghurt und Kefir. Im Laufe der Zeiten hat der menschliche Körper hier also gelernt, dass mehr Laktase benötigt wird.

Doch bei rund 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hinkt die genetische Evolution etwas nach, so dass ihr Körper nach wie vor zu wenig von diesem Enzym in der Dünndarmschleimhaut produziert. In China waren Milchprodukte traditionell kein Teil der Erwachsenen-Nahrung, deshalb verträgt man dort Milch und Milchprodukte besonders schlecht.

Laktose-Intoleranz - nicht jedes Milchprodukt ist Milchzucker freiNeben dieser ‚natürlichen’ Laktose-Intoleranz durch das Erwachsenwerden kann man auch nach Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs eine Laktose-Intoleranz bekommen. In seltenen Fällen ist die Milchzuckerunverträglichkeit auch genetisch bedingt, dann leiden schon die Neugeborenen unter Laktasemangel.

Gezielte Ernährung hilft oft schon aus

Hat man das Problem erkannt, so liegt die Lösung eigentlich auf der Hand: Man sollte versuchen, die Aufnahme von Milchzucker zu vermeiden. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Laktase medikamentös zuzuführen. Diese Möglichkeit wird der Arzt aber erst in Betracht ziehen, wenn eine Regulierung über die Ernährung nicht ausreichend möglich ist.

Welche Menge an Käse oder Milch jemand ohne gesundheitliche Beeinträchtigung zu sich nehmen kann, ist individuell unterschiedlich und hängt von der Menge der Laktase ab, die der Körper produziert. Hier hilft dann meist nur ein vorsichtiges Ausprobieren. Doch sollte man beim reinen Reduzieren von Milchprodukten nicht vergessen, dass man es dabei auch mit unseren  Hauptlieferanten für Kalzium zu tun hat.

Es gilt also, durch kalziumreiches Mineralwasser oder andere Produkte Ersatz zu schaffen. Die laktosefreien Produkte, die der Handel anbietet, enthalten dagegen alle wertvollen Inhaltsstoffe der Milch. Der Unterschied ist aber, dass der Milchzucker bereits aufgespalten ist und so direkt vom Körper aufgenommen werden kann.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.