Rehabilitiert werden soll nicht nur die Kartoffel, sondern die Kohlenhydrate generell. Kartoffeln, Nudeln, Brot & Co geraten immer wieder in den Ruf, heimtückische Dickmacher zu sein. Bekanntes Gegenstück der Anti-Kohlenhydrat-Bewegung ist die Atkins-Diät. Nudeln und Kartoffeln sind verboten, ein fettes Stück Fleisch hingegen erlaubt.
Auch David Kirsch, der Fitnessguru von Heidi Klum, schwört aufs Eiweiß und verbietet seinen Kunden Brot und Nudeln. Figurprobleme haben seine Kunden tatsächlich nicht – das könnte allerdings auch am straffen Sportprogramm liegen, für das Kirsch 90 Minuten veranschlagt. Täglich. Eine unnötige Qual. Denn so böse wie ihr Ruf, sind die Kohlenhydrate beileibe nicht.
Alles eine Frage der Zubereitung
Ob Kohlenhydrate dick machen, hängt einzig und alleine von deren Zubereitung ab. Nüchtern betrachtet bringt es ein Gramm Kohlenhydrate auf vier Kalorien. Gleiches gilt für ein Gramm Eiweiß.
Was die Kohlenhydrate aber ganz schnell zu Kalorienbomben werden lässt, sind fette Soßen und Beilagen. Spaghetti alla Carbonara oder Kartoffeln mit sämiger Rahmsauce machen tatsächlich dick. Wer die gehaltvolle Sauce jedoch durch fettarme Tomatensauce ersetzt und die Kartoffeln mit magerem Kräuterquark verzehrt, der kann beruhigt genießen.
Viel Fett und Alkohol machen fett
Was als Dickmachers bezeichnet werden kann ist Fett, denn das schlägt bei 1 Gramm mit 9 kcal zu Buche. Ein Gramm Alkohol bringt es übrigens auf sieben Kilokalorien und wirkt sich zudem noch negativ auf die Fettverbrennung aus. Wer abnehmen will, meidet daher Fett und Alkohol.
Für Eiweiß und Kohlenhydrate hingegen gilt: Genießen in Maßen erlaubt. In Maßen bedeutet: Wer mehr als die täglich benötigte Gesamtkalorienmenge zu sich nimmt, wird zunehmen. Wie sich diese Kalorien allerdings zusammensetzen, ist dem Körper weitgehend egal, solange er alle lebenswichtigen Stoffe erhält.
Kohlenhydrate – volle Gesundheit aus dem Korn
Dass vollwertige Kohlenhydrate hervorragend sättigen und bei entsprechender Zubereitung keine Dickmacher sind, ist eine Sache. Ebenso wichtig ist jedoch der gesundheitliche Aspekt. Und der ist vor allem bei Vollkornprodukten unbestritten. Vollkornprodukte sind reich an Ballaststoffen, Vitamin E, Vitamin B, Folsäure und anderen wichtigen Vitalstoffen – ein Gesundheitsplus, das sich jeder gönnen sollte.
Essen erlaubt – die Mischung macht’s
Ist das Essen in Balance, ist es auch die Figur. Und über den Widersinn, bestimmte Lebensmittelgruppen zu verteufeln, setzt sich der Körper auf Dauer ohnehin hinweg. Selbst überzeugte Vegetarier kämpfen hin und wieder gegen das Bedürfnis, ein saftiges Stück Fleisch zu verzehren.
Der Körper interessiert sich nicht für die derzeit angesagten Ernährungsregeln – die sich ohnehin jährlich ändern – sondern sorgt dafür, dass ihm die Stoffe zugeführt werden, die er benötigt. Gibt man diesem Ruf, der sich in Form von Essgelüsten äußert, nicht nach, ist der Körper gezwungen, sich anders zu behelfen. Es folgt ein Raubbau an Knochen, Zähnen oder Muskeln.
Trauriges und prominentes Beispiel ist Hollywood-Star Gwyneth Paltrow. Die extrem einseitige Mangelernährung der Schauspielerin hat zur Osteoporose geführt – mit nur 37 Jahren. Eine Krankheit, von der sonst nur Frauen in fortgeschrittenem Alter bedroht werden.
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