Käse schützt die Zähne vor Löchern

Wer viel Käse isst, muss sich um Karies keine Sorgen machen. Bild: © fotolia.de

Der Verzehr von Milchprodukten ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und im Speziellen für die Gesunderhaltung der Knochen. Der Extrahartkäse »Grana Padano« kann sogar den Blutdruck senken, wie wissenschaftliche Studien bewiesen haben. Doch auch für die Mundgesundheit scheinen Milchprodukte von Wichtigkeit zu sein, vor allem Käsekonsum kann hier präventive Wirkung haben.

Käseliebhaber wird’s freuen: Neue Forschungen des »Kothiwal Dental College« in Indien haben festgestellt, dass der Verzehr von Käse den Säuregehalt im Mund senkt und so der Entstehung von Karies entgegenwirkt. Der normale Säuregehalt (pH-Wert) im Mund liegt bei ungefähr 7. Zucker und saure Produkte senken den pH-Wert und der höhere Säuregehalt kann den Zahnschmelz angreifen. Ein pH-Wert unter 5,5 erhöht das Risiko für Karies und Löcher in den Zähnen. Die Forscher wollten wissen, welche Nahrungsmittel den pH-Wert erhöhen können, um auf einfache Weise schon bei den Mahlzeiten der Entstehung von Karies vorzubeugen.

Welche Milchprodukte senken den Säuregehalt?

68 Teilnehmer im Alter zwischen 12 und 15 Jahren wurden zufällig in Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe aß Cheddar-Käse, die zweite Gruppe trank Milch und die dritte Gruppe bekam zuckerfreien Joghurt. Sie aßen die Produkte für drei Minuten und spülten danach den Mund mit Wasser aus. Die Wissenschaftler maßen 10, 20 und 30 Minuten später den pH-Wert im Mund der Probanden.

Weniger Säure durch Käse

Bei den Testpersonen, die Milch tranken oder Joghurt aßen, änderte sich der pH-Wert im Mund nicht. Bei den Probanden, die Käse aßen, stieg der Säuregehalt im Mund schnell an. Das deutet daraufhin, dass Käse dem Verlust von Zahnsubstanz (Zahnerosion) und der Entstehung von Karies vorbeugen kann. Zahnerosion ist der Verlust von Zahnsubstanz durch chemische Einflüsse wie Säuren. Im Gegensatz zur Karies sind bei der Zahnerosion keine Bakterien beteiligt. Säurehaltige Getränke und Lebensmittel, aber auch Medikamente und Erkrankungen, bei denen zu viel Magensäure produziert wird oder die mit häufigem Erbrechen verbunden sind (Magersucht, Bulimie, Magen-Darm-Erkrankungen) begünstigen Zahnerosion. Verlorene Zahnsubstanz ist nicht reparabel, deshalb ist Vorbeugung das A und O. Und je besser der Zahnschmelz erhalten bleibt, um so weniger haben auch Bakterien eine Chance.

Speichel neutralisiert und schützt vor Karies

Möglicherweise erhöht der Verzehr von fermentierten Milchprodukten wie Käse die Speichelproduktion. Speichel neutralisiert die Säure im Mund und senkt so den pH-Wert. Darüber hinaus enthält Käse verschiedene Substanzen, die sich an den Zahnschmelz heften, einen Schutzfilm bilden und die Zähne so gegen den Säureangriff schützen. »Es sieht so aus, als ob Milchprodukte dem Mund gut tun,« sagt Seung-Hee Rhee, Sprecher der »Academy of General Dentistry« (AGD). »Nicht nur dass Milchprodukte eine gesunde Alternative zu Snacks mit viel Zucker und vielen Kohlenhydraten sind, sie können vielleicht sogar als vorbeugende Maßnahme gegen Löcher in den Zähnen angesehen werden.« Die Ergebnisse der Studie sind im Fachjournal »General Dentistry« erschienen.

Quelle: Telgi RL, Yadav V, Telgi CR, Boppana N: In vivo dental plaque pH after consumption of dairy products, Gen Dent. 2013 May-Jun;61(3):56-9.

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