Während ein versteckter Alkoholgehalt beim Durchschnittsverbraucher nicht zu schwerwiegenden Problemen führen wird, kann die gut getarnte Schnapsbohne für schwangere Frauen, trockene Alkoholiker oder Menschen, die Medikamente einnehmen durchaus zur Gefährdung werden. Doch während man Produkte, denen Alkohol zugesetzt wurde, ohne Probleme meiden kann, tummeln sich unter den Lebensmitteln auch ganz schöne Quertreiber, denen man ihren Alkoholgehalt gar nicht ansieht.
Leckere Desserts mit ordentlichen Umdrehungen
Die Nachtisch-Falle kennt natürlich jeder, der den Alkohol bewusst vermeiden will. Doch gerade Kindern wird oftmals auch ein süßes Mahl serviert, das mit ordentlichen Umdrehungen ausgestattet ist. So kann es auch der likörgetränkte Biskuit im Tiramisu ganz schön in sich haben und die leckeren Trüffel aus dem Schokogeschäft sowieso. Doch während die Produkte, die mit Alkohol verfeinert wurden ganz leicht an ihrer Zutatenliste zu identifizieren sind, ist es bei Produkten, die sich alkoholfrei nennen dürfen oder gar von Natur aus Alkohol enthalten nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich.
Alkoholfreies Bier
Auch wenn in meist großen Buchstaben das Wörtchen „alkoholfrei“ auf der Flasche prangert, so ist das entsprechende Bier nicht ganz frei von Alkohol. Zwar wurde der Alkoholgehalt stark reduziert, doch ist ein Gehalt bis zu 0,5 Volumenprozent sowohl produktionstechnisch als auch gesetzlich erlaubt. Je nach Herstellung enthalten die alkoholfreien Varianten in der Regel dann auch zwischen 0,2 und 0,5 Volumenprozent Alkohol.
Tee-Genuss mit Kombucha
Der Kombucha ist ein Pilz, mit dem Tee angereichert wird, um ihn nicht nur schmackhafter, sondern auch gesünder zu machen. Doch auch die Kombucha-Getränke enthalten Alkohol und zwar genauso viel wie alkoholfreies Bier. Bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol können die immer beliebter werdenden Teegetränke enthalten. Bei der Herstellung wird zuckerhaltiger Tee mit dem Kombucha-Pilz vergoren, wobei sowohl die typische Kohlensäure des Getränkes als auch Alkohol entstehen.
Sauerkraut
Ursprünglich ließ man den Weißkohl vergären, um ihn länger haltbar zu machen. Unterm Strich herausgekommen ist dabei das allseits bekannte und vielerorts beliebte Sauerkraut. Und abgesehen davon, dass das Sauerkraut in vielen Küchen zusätzlich mit Weißwein veredelt wird, enthält das Kraut von sich aus schon Alkohol und zwar auch bis zu 0,5 Volumenprozent.
Bananen
Reife Bananen enthalten besonders viel Einfachzucker und dieser wird von Hefebakterien der Frucht dann auch zu besonders viel Alkohol umgewandelt. Entsprechend des Reifegrades kann die Banane einen Alkoholgehalt von bis 0,6 Volumenprozent entwickeln und ist damit einen Hauch stärker als ein alkoholfreies Bier.
Malzbier
Kindern wird gerne mal ein Malzbier serviert, doch sollte man besonders in Restaurants vorsichtig bei der Begriffswahl sein, da Malzbier und Malztrunk strenggenommen nicht das Gleiche sind. „Echtes“ Malzbier wird lediglich ein wenig schwächer gebraut und enthält bis zu 2 Volumenprozent Alkohol, also etwa halb so viel, wie ein gewöhnliches Bier. Der sogenannte Malztrunk hingegen wird so gebraut, dass fast kein Alkohol bei der Herstellung entsteht und schlägt ähnlich wie das alkoholfreie Bier mit 0,2 bis 0,5 Volumenprozent zu Buche.
Essig
Der Essig wird in der Regel zwar nicht in rauen Mengen verzehrt, doch enthält auch dieser bis zu 1,5 Volumenprozent Alkohol. Kein Wunder, so entsteht Essig durch das Zersetzen von Alkohol mithilfe von Essigbakterien. Doch komplett zersetzt wird der Alkohol nie, sodass immer ein kleiner Rest im Essig übrig bleibt. Mitunter den höchsten Alkoholgehalt erreicht übrigens der Balsamessig.
So greift Alkohol in die Gehirnchemie ein
Teepilz Kombucha: Erfrischend und geheimnisvoll das Kombuchagetränk
Minimaler Alkoholgehalt auch in Saft und Brot
Auch wenn sich der Gehalt in verschwindend geringen Mengen bewegt, enthalten auch Trauben- und Apfelsaft, Kefir, sowie Roggen- und Weißbrot Alkohol. Durch die Vergärung von Zucker und Hefe entstehen auch hier Alkoholmengen zwischen 0,2 und 0,4 Volumenprozent.
Wie bedrohlich ist der natürlich versteckte Alkohol?
Überhaupt nicht, meinen die Experten. Denn der Alkoholgehalt in den genannten Produkten sei so gering, dass keine negativen Auswirkungen zu befürchten seien. Weder für Kinder noch für Schwangere, Alkoholkranke und auch nicht für Menschen, die Arzneien zu sich nehmen. Den Apfelsaft, die Banane oder auch der Essig dürfen also auch weiterhin besten Gewissens gereicht und verzehrt werden. Dennoch gibt es Wer aus ideellen Gründen aber keinen Alkohol zu sich nehmen will oder darf, der müsste theoretisch auch auf Sauerkraut oder Kefir verzichten. Ob man das letztlich überhaupt will, entscheidet natürlich jeder für sich selbst.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten