Viele Ernährungsberater empfehlen einen weitestgehenden Verzicht auf Salz, sowie eine Flüssigkeitsaufnahme von wenigstens zwei Litern Wasser über den Tag verteilt. Aber diese Empfehlung kann gerade bei Senioren eine lebensgefährliche Hyponatriämie auslösen. Doch wie kann man diese Bedrohung erkennen? Und was kann man gegen die Hyponatriämie ausrichten?
Ein Fallbeispiel
Frau Maier war eine fitte rüstige alte Dame, die mit ihren 84 Jahren noch alleine ihren Haushalt stemmte und aufmerksam am Weltgeschehen teilnahm. Deshalb schwante ihrem Sohn nichts Gutes, als er seine Mutter eines Tages dabei beobachtete, wie sie schmutziges Geschirr ganz selbstverständlich zurück in den Schrank räumte. Darauf angesprochen, gab Frau Maier eine höchst seltsame und recht zusammenfabuliert anmutende Erklärung. Der besorgte Sohn befürchtete daraufhin, seine Mutter könne vielleicht einen kleinen Schlaganfall erlitten haben. Er brachte seine Mutter sofort zum Arzt. Dieser überwies Frau Maier in die geriatrische Abteilung eines Krankenhauses, wo sie gründlich durchgecheckt wurde. Doch weil sich bei einer hoch betagten Frau mit der vorgestellten Symptomatik, aber ohne neurologischen Befund, die Annahme einer beginnenden Altersdemenz fast schon zwingend aufdrängt, wurde den Laborbefunden wenig Beachtung geschenkt. Und so wurde zwar zu den Akten genommen, aber nicht weiter beachtet, dass die Natriumkonzentration im Blut von Frau Maier deutlich unter 120 mmol/l gesunken war.
Hätte man in der Klinik diese lebensbedrohliche Hyponatriämie ernst genommen, und hätte der behandelnde Arzt gewusst, welche Symptome dieser heimtückische Zustand erzeugt, könnte Frau Maier wohl heute noch leben. Doch Frau Maier musste die Oberflächlichkeit und Voreingenommenheit der behandelnden Ärzte schließlich mit dem Leben bezahlen. Aber wie konnte sie überhaupt in diese fatale Situation geraten?
Tödlicher Salzmangel durch Glauben an allgemeine Ernährungsempfehlungen
Frau Maier hatte immer Wert auf eine bewusste Ernährung gelegt. Darum verwendete sie beim Kochen so gut wie kein Salz, verzehrte viel Obst und rohes Gemüse, und lebte fast vegetarisch. Außerdem trank sie jeden Tag, neben zwei stattlichen Pötten Kaffee, immer zwei Liter stilles Wasser und eine große Kanne Tee. So glaubte sie, sich etwas Gutes zu tun. Tatsächlich begünstigte sie damit eine still schleichende Entsalzung ihres schlanken Körpers, der sich über Jahre hinzog. Bis zu dem Tag, als ihr Körper ihren Geist nicht mehr länger funktionsfähig halten konnte.
Woran erkennt man eine Hyponatriämie?
Der Mediziner diagnostiziert eine Hyponatriämie aufgrund eindeutiger Laborbefunde. Der aufmerksame Laie sollte immer dann genauer hinschauen, wenn ein bis dato unauffälliger Mensch plötzlich über starke Kopfschmerzen und Übelkeit klagt und ein deutliches Händezittern zeigt. Bei einer langsamen Entwicklung, wie Frau Maier sie erlebt hat, stehen zunehmend Mattigkeit, Verwirrtheit, Appetitverlust und auffällige Wesensveränderungen im Vordergrund. Außerdem wird der Gang zunehmend schwankend und unsicher, weshalb Menschen mit unerkannter chronischer Hyponatriämie auffällig häufig hinfallen.
Was kann man tun?
Die Therapie ist bestürzend einfach: Mehr Salz zu sich nehmen und nicht zu viel trinken. Dann klettert der Salzspiegel des Blutes bald wieder auf Normalwerte, und der Spuk ist vorbei. Hier mal eine Tasse Brühe, da etwas Salz auf dem Schnitzel und dort eine kräftige Suppe – dann hat die Hyponatriämie keine Chance mehr.
Diese lächerlich einfache Maßnahme, rechtzeitig und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, hätte Frau Maier das Leben retten können. Darum sei an dieser Stelle abschließend noch einmal sehr deutlich darauf hingewiesen, dass hinter augenscheinlichen Verwirrtheiten alter Menschen immer ein sehr ernster, aber ebenso leicht zu kurierender simpler Salzmangel stecken kann.
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Danke!
Ursalz, Steinsalz, Himalaya-Salz oder naturbelassendes Meersalz sind alle Vollwertig und basisch und deshalb dem sauren NaCl vorzuziehen!
Guten Tag,
Dieser Artikel beschreibt haargenau das Schicksal, was meiner Mutter widerfahren ist. Sie wurde, nachdem jedes Mal im Herbst nach einer 1 wöchigen Einlieferung in das allgemeine Krankenhaus die Diagnose Hyponatriämie (wg. Unmengen Tee+Leistungswasser) festgestellt wurde, in die Psychiatrie eingewiesen, wo trotz dieser Diagnose sie mit einer Risperidon-Höchstdosis trotz aller gegegnteiliger Warnungen (Hezz/Kreislaufprobleme, u.a.a) „ruhiggestellt“ wurde. Sie kollabierte nach 1/2 Jahr aufgrund mehrerer Stürze und liegt nunmehr im Sterben. Die Ärzte weisen alle Schuld von sich, wie auch nicht anders zu erwarten…
Wer kann mir helfen, um diesen Wahnsinn in dt. Psychiatrien endlich ein Ende zu setzen ?
Mit freundlichen Grüßen,
W. Voges