Das Blattgemüse hat seinen Ursprung in Vorderasien, wo er wild wächst. Aber auch im westlichen Himalaya-Gebiet und in Griechenland war Portulak schon früh bekannt. Im Mittelalter entdeckten die Europäer den Portulak und bauten ihn an. Allerdings war dies nicht von langer Dauer und die Delikatesse geriet wieder in Vergessenheit.
Der Portulak liebt es warm
Dabei stellt der Anbau von Portulak kein Hexenwerk dar. Im Freiland gedeiht das Gemüse von März bis Oktober. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen maximal vier Wochen. Im Gewächshaus dauert es gerade mal knapp drei Wochen. So kann der Portulak das ganze Jahr über angebaut und geerntet werden. Der Portulak ist eine einjährige Pflanze. Er liebt die Sonne und die Wärme. Regelmäßig gegossen wächst er schnell, zunächst am Boden entlang, dann richtet er sich bis zu 40 Zentimeter hoch auf. Seine Stängel sind rötlich, die Blätter sind ohne Stiele und ihre Form erinnert an Eier. Je nach Art ist das Blattwerk grün, gelb oder golden gefärbt. Die Blütezeit ist von Mai bis September. Allerdings schmecken dann die ansonsten leicht säuerlichen bis nussig-schmeckenden Blätter bitter. Geerntet werden die Blätter, die mit einem Stück Stängel abgeschnitten werden.
Der Portulak ist reich an Vitaminen und Mineralien
Seine Heilwirkung ergibt sich bei dem blass gelb oder orange blühenden Gewächs aus den Inhaltsstoffen. Reichlich Vitamin C, das Provitamin A, die Vitamine B1, B2 und B6, Kohlenhydrate, Eiweiß, Calcium, Eisen, Natrium, Phosphor, Kalium und Magnesium tragen ebenso ihren Teil dazu bei wie etwa die Omega-3-Fettsäuren, die Flavonoide, Cumarin und Zink.
Portulak und seine vielfältige Heilwirkung
Dem Portulak wird nachgesagt, er sei antibakteriell, blutreinigend und blutstillend, harntreibend und tonisierend. Er wirkt lösend und entgiftet. Der Portulak fand schon bei den alten Ägyptern Anwendung bei Blasenproblemen und Nierenleiden. Die alten Griechen setzten Portulak bei Darmproblemen ein. Und im 16. Jahrhundert beugte man einem Vitamin-C-Mangel mit dem Blattgemüse vor. Positiv soll sich Portulak auch auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken und bei Aderverkalkung helfen. Linderung soll das Gemüse bei Sodbrennen bringen. Eingesetzt kann Portulak auch gegen Kopfschmerzen und Nierenleiden sowie gegen Husten und Fieber wirken. Berichtet wurde auch, dass Portulak gegen wackelnde Zähne helfen soll.
Portulak am besten frisch verbrauchen
In Deutschland wird Portulak nur wenig angebaut. Meistens kommt das Blattgemüse aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Da Portulak schnell seine Wirkstoffe verliert, sollte er möglichst frisch und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden. Portulak eignet sich deshalb auch nicht zum Trocknen oder Einfrieren. Wer sich einen Vorrat anlegen will, sollte das Blattgemüse einsalzen und in Essig legen.
Schmackhaft als Salat oder Gemüse
Portulak kann roh als Salat, gedünstet wie Gemüse oder blanchiert wie Spinat verzehrt werden. Die Knospen der Blüten werden gerne als Kapernersatz hergenommen. Aber auch frittiert sind sie eine Delikatesse. Möglich ist auch, sich aus den frischen Blättern einen Saft zu pressen. Weniger geeignet sind getrocknete Blätter als Teeaufguss. Eigentlich schade, dass Portulak mit seinen positiven Eigenschaften bei uns in Vergessenheit geraten ist, oder?
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