Dass zu viel Salz schädlich für die Gesundheit ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Doch am eigenen Essen das Salz zu sparen reicht scheinbar nicht aus. Denn wie die Stiftung Warentest in ihrer April-Ausbabe des Magazins „Test“ berichtet, halten viele Fertigprodukte eine ganze Menge Kochsalz versteckt. Das tückische daran? Über den genauen Gehalt müssen die Hersteller erst ab dem Jahr 2016 Auskunft auf den Verpackungen geben. Bislang findet sich dort nur die Angabe des Natriumgehalts.
Zu viel Salz ist schlecht für den Blutdruck
Wer langfristig zu viel Kochsalz konsumiert, erhöht das Risiko auf Bluthochdruck, was wiederum zu tödlichen Erkrankungen, wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann. In diesem Zuge rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung maximal sechs Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Das ist nicht viel und besonders im Hinblick auf Fertigprodukte und Fast Food eine Dosis, die sehr schnell erreicht ist. Entsprechend hat die Zeitschrift „test“ 74 Produkte getestet, die Aufschluss über den Salzgehalt geben sollen. Dabei haben sich einige verarbeitete Lebensmittel als regelrechte Salzbombe erwiesen. Der ausführliche Test ist in der Aprilausgabe des Magazins zu finden, hier ein kleiner Überblick.
Salziges muss nicht zwingend salzig schmecken
Zu den echten Salzbomben zählen laut Test vor allem Fisch, Wurst und Backwaren. So enthielten zwei Aufback-Brötchen etwa zwei Drittel der empfohlenen Tagesdosis an Salz. Wer sich diese nun zum Frühstück gönnt und mit Wurst oder Schinken belegt, der hat schon beinahe seine Tagesration an Kochsalz verbraucht. Doch vom Frühstück allein kann natürlich niemand leben, wodurch auch die Salzzufuhr weiter erhöht und im Laufe des Tages nicht selten stark überschritten wird. Wurstwaren haben es in Bezug auf Salz also ganz schön in sich, doch stehen Fischprodukte kaum nach. Das Matjesfilet findet sich sogar an der einsamen Spitze wieder und bricht alle Salzrekorde. Eine Portion Matjesfilet nordischer Art wird mit ganzen acht Gramm Salz gewürzt und überschreitet in einer Mahlzeit die empfohlene Tagesdosis bei weitem. Um Fischstäbchen und Räucherlachs ist es nicht ganz so dramatisch bestellt, doch bringen auch diese große Mengen an Kochsalz mit sich.
Auch Fertiggerichte sind viel zu salzig
Neben den verarbeiteten Lebensmitteln sind es vor allem auch die Fertigprodukte, die mit unnötig viel Salz aufwarten. Fertige Salate, fertige Nudelgerichte und auch Tiefkühlpizzen sind ziemlich salzig. Und selbst an sich gesundes Gemüse macht da keine Ausnahme. Rotkohl im Glas oder auch tiefgefrorener Rahmspinat tragen ebenfalls zur alltäglichen „Überdosis“ Kochsalz bei. Wie eingangs bereits erwähnt, müssen erst ab 2016 die Mengen genau angegeben werden. Bis dahin bleibt den Käufern nichts anderes übrig, als sich das enthaltene Natrium der Lebensmittel zu betrachten und Wert mit 2,5 zu multiplizieren. Erst dieses Ergebnis zeigt dann nämlich an, wie viel Salz im Essen wirklich enthalten ist. Das ist zwar keine hohe Mathematik, aber dennoch ziemlich nervig, zeitraubend, wenn man die Rechnung bei wirklich allen Nahrungsmitteln durchführen will. Voraussetzung ist natürlich, dass zumindest der Natriumwert angegeben wird, denn wenn nicht, gibt es für den Verbraucher keine Möglichkeit den tatsächlichen Salzgehalt zu ermitteln.
Auch „Essen auf Rädern“ geizt nicht mit Salz
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In dem Test wurden auch einige Menüs von „Essen auf Rädern“-Dienstleistern unter die Lupe genommen. Bedenkt man, dass diese Nahrung vorwiegend von älteren und kranken Menschen in Anspruch genommen wird, so wirft der Salzgehalt der Gerichte nicht unbedingt das beste Licht auf die Ernährung. Denn mit nur einem Menü war die empfohlene Kochsalzmenge schon beinahe erreicht. Dies liegt wohl nicht zuletzt daran, dass viele Lieferservices überwiegend selbst auf Fertiggerichte und verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen. Obst, Müsli oder auch Haferflocken gelten im Übrigen als besonders salzarm, doch kann man sich langfristig nicht nur davon ernähren. Entsprechend gilt es, die Salzzufuhr einzuschränken, wo immer es möglich ist.
Wie sich Salz einsparen lässt
Da nur die wenigsten auf verarbeitete Lebensmittel oder Fertiggerichte verzichten wollen oder können, bleibt nicht viel anderes übrig, als die Salzzufuhr zumindest ein wenig in Grenzen zu halten. Die erste Möglichkeit besteht darin, Lebensmittel möglichst frisch und unverarbeitet zu kaufen. Ferner lassen sich viele Speisen auch hervorragend mit Kräutern würzen, ohne dass das Salz vermisst werden würde. Dill, Curry oder Koriander sind beispielsweise dazu geeignet das Salz teilweise zu ersetzen. Auch auf das Nachsalzen sollte man nach Möglichkeit verzichten. Jedoch wäre es ein fataler Fehler das Salz komplett zu ersetzen. Denn drei bis vier Gramm Salz braucht der Organismus unbedingt pro Tag. Die Bestandteile Natrium und Chlorid sind nämlich wichtig für die Nerven und den Wasserhaushalt des Körpers. Generell gilt aber auch beim Salz: Manchmal ist weniger einfach mehr.
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