Wer zuckerkrank ist, muss beim täglichen Einkauf ganz besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit walten lassen. Denn nicht jedes Lebensmittel ist zur besonderen diätetischen Ernährung bei Diabetes geeignet. Es gibt aber einige einfache Tricks, mit denen man den Einkauf ganz entspannt angehen kann. Alles, was man dazu braucht, sind ein paar ernährungsphysiologische Grundkenntnisse, zur Sicherheit eine Leselupe und ein paar Teststreifen zur Harnzucker Selbstkontrolle. Und schon kann der Einkaufswagen losrollen.
Zuerst ein wichtiger Warnhinweis
Hier und da wird man noch Produkte finden, die den Aufdruck „Für Diabetiker geeignet“ tragen. Um diese gefährlichen Mogelpackungen muss jeder Zuckerkranke (und auch jeder andere gesundheitsbewusste Konsument) einen großen Bogen machen. Denn hier werden lediglich falsche und gefährliche Versprechungen verkauft, zu denen sachkundige Ernährungsberater und Diabetologen nur fassungslos den Kopf schütteln können. Und das zu wahren Wucherpreisen. Also bitte Finger weg von diesem hoffnungslos überteuerten und wirklich ungesunden Zeug.
In vino veritas
Der gelegentliche Genuss eines guten Glases Wein muss auch einem Diabetiker nicht verwehrt werden, solange der Restzuckergehalt im Rebentrunk sich in bescheidenen Grenzen hält. Leider kann man sich in diesem Zusammenhang jedoch nicht auf solche schwammigen Angaben wie „trocken“ oder „feinherb“ verlassen. Zum Glück gibt es aber eine kinderleicht anzuwendende Methode, mit der man selbst zuverlässig feststellen kann, ob man sich einen verträglichen Wein gekauft hat.
Dazu braucht man nur einen ganz gewöhnlichen Harnzucker Teststreifen. Dem ist es nämlich herzlich gleichgültig, wo er seinen medizinisch detektivischen Job macht. Taucht man den Teststreifen genau nach Anleitung in den Wein (statt anderswo) rein, und zeigt der Teststreifen anschließend absolut unbedenkliche Werte an, dann ist der Restzucker im edlen Getränk ungefährlich, da nur verschwindend gering vorhanden. Schlägt der Teststreifen allerdings Alarm, dann hat der Wein die Diabetikerprüfung definitiv nicht bestanden.
Zuckerzeugs hat Warenkorbverbot
Man möchte es kaum glauben, wo überall im Rahmen einer industriellen Nahrungsmittelproduktion Zucker eingesetzt wird. Noch nicht einmal Fischkonserven, Senf oder Salami sind vor dem klebrigen Gift sicher. Hier bringt die Leselupe an den Tag, was die vorgeschriebene Nährwertedeklaration auf dem Lebensmittel ausweisen muss. Und da vergeht manchmal sogar der Zucker-Susi das süßliche Lächeln.
Hier gilt: Lebensmittel, die pro verzehrfertigen 100 g mehr als ein Gramm Zucker mitbringen, sind absolut tabu.
Natürlich hat man auch in ganz seltenen Fällen das Glück, auf eine leckere Lebensmittelzubereitung zu stoßen, bei der erstaunlicherweise kein Zucker zum Einsatz kam. Dann muss man dennoch prüfen, woher die Kohlehydrate kommen, die da ausgewiesen sind. Denn Kartoffelstärke, Maismehl & Co. gehören mit ihrem hohen glykämischen Index (GI) ebenfalls nicht auf den Teller.
Was nach diesem strengen Auswahlkriterium im Warenkorb noch freien Eintritt hat, sind die meisten Hartkäsesorten, aber auch frisches und nicht vorgewürztes Fleisch, Geflügel und Fisch. Und natürlich viele Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten, Chinakohl oder Chicoree, sowie Salatblätter der verschiedensten Art. Eisbergsalat, Rucola oder Feldsalat wären hier beispielhaft zu nennen.
Achtung Obst!
Frisches Obst mag für jene Menschen gesund sein, deren Bauchspeicheldrüse in sich ruht. Diabetiker jedoch sollten hier sehr vorsichtig sein. Denn Weintrauben, Bananen, Ananas oder Cherimoyas (Zuckeräpfel) sind echte Traubenzuckerbomben. Also besser die Finger davon lassen. Ähnliches gilt für sehr stärkehaltige Knollen und Gemüse wie Mais, Saubohnen oder Kartoffeln. Sogar gekochte Karotten können bedenklich sein, da sie ihre enge Verwandtschaft zu den Zuckerrüben nicht leugnen können. Hier kann man nur dazu raten, die Unterweisung vom geschulten Ernährungsberater sehr ernst zu nehmen.
Verantwortungsbewusste Diabetiker werden durch ihre Erkrankung quasi dazu gezwungen, sich in bester Low-Carb Tradition gesund, vernünftig und ausgewogen zu ernähren. Das mag jene freuen, die in allem und jedem immer auch etwas Gutes sehen mögen.
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