Löwenzahn ist eine hübsch anzusehende Pflanze mit leuchtend gelben Blütenköpfen. Ihre Wandlung zur Pusteblume, wenn die Früchte ihre „Fallschirme“ bilden, damit der Wind sie weit tragen kann, ist vor allem bei Kindern beliebt, da man die Fallschirme so schön wegblasen kann. Löwenzahn ist aber nicht nur eine schöne Blume, deren Blätter und Blüten essbar sind, sondern auch eine anerkannte Heilpflanze, die vielseitig verwendbar ist.
Vorkommen in der Natur
Löwenzahn kann man praktisch überall finden, wo es hell und sonnig ist. Auf Wiesen, Äckern, in Gärten oder auf Waldlichtungen wächst er problemlos auf fast jedem Boden. Ganze Wiesen leuchten im Frühjahr wie ein gelber Teppich. Er ist sehr widerstandsfähig, anspruchslos und verbreitet sich rasant. Deshalb wird er zu Unrecht oft als Unkraut bezeichnet.
Inhaltsstoffe des Löwenzahn
Bitterstoffe, Triterpene, Flavonoide, Gerbstoffe, Inulin und reichlich Kalium sind im Löwenzahn enthalten. Die Bitterstoffe wirken appetitanregend und sind förderlich für die Gallenausscheidung. Verstärkt wird diese Wirkung durch die Flavonoide und Gerbstoffe. Unterstützend für die Harnausscheidung wirken Inulin und der hohe Kaliumgehalt.
Anwendung – Wofür kann ich Löwenzahn einsetzen
Helfen soll Löwenzahn bei Leber- und Gallenblasenbeschwerden, Gicht und rheumatischen Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Ekzemen, Zahnschmerzen und Parodontose. Da er entgiftend und stärkend wirkt, wird er gern für Stoffwechselkuren und als Entschlackungsmittel genutzt. Die Blätter des Löwenzahns kann man von April bis September ernten, wobei möglichst junge Blätter gepflückt werden sollten. Im April können die Blüten geerntet werden und im Frühling und Herbst die Wurzeln. Die Blätter werden frisch als Salat verzehrt, wobei auch die Blüten essbar sind und auf dem Teller überdies außerordentlich dekorativ wirken. Blüten, Kraut und Wurzeln können klein geschnitten bei ca. 40 °C getrocknet werden.
Mit frischen Wurzeln kann man einen Umschlag bereiten, der bei Gicht Linderung verschaffen soll. Dafür tränkt man ein Leintuch mit heißem Wasser und wickelt anschließend 3 EL klein geschnittene frische Löwenzahnwurzeln ein. Das Tuch wird auf die betroffenen Gelenke gelegt und mit einem Wolltuch umwickelt.
Löwenzahntee bereitet man aus Löwenzahnwurzeln und -kraut. 1 EL davon übergießt man mit einer Tasse kaltem Wasser und lässt es aufkochen. Nach 1 Minute Kochzeit muss der Tee weitere 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht. Möchte man eine Entschlackungskur machen, so empfiehlt es sich, über 6 Wochen täglich 2 Tassen von diesem Tee zu trinken. Der Kaltauszug soll im Übrigen wichtig sein für die Entfaltung der heilsamen Wirkung. Oft wird empfohlen, den Ansatz einen Tag oder über Nacht stehen zu lassen. Jedenfalls sollte man nicht, wie bei anderen Tees üblich, mit heißem oder kochendem Wasser aufgießen.
Besonderheiten die Sie beachten sollten
Auf Löwenzahn ganz verzichten muss man bei Erkrankungen der Galle, wie Gallensteinen oder Verschluss der Gallenwege. Im Zweifel sollte der Arzt um Rat gefragt werden, da Heilpflanzen bei falscher Anwendung auch negative Reaktionen hervorrufen und das Leiden verschlimmern können. Vorsicht ist auch geboten bei Kontakt mit dem Milchsaft, der sich in den Stängeln befindet. Bei empfindlichen Personen kann die Berührung damit einen Ausschlag verursachen. Andere schwören allerdings noch heute auf den Milchsaft zur Behandlung von Warzen. Das ist dann wohl nicht für jeden die geeignete Methode.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten