Die WHO prophezeit, dass Depressionen im Jahr 2030 die Volkskrankheit Nr. 1 sein werden. Schon jetzt leiden Schätzungen folge vier Millionen Deutsche daran – die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
Die Lust, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, ist allerdings gering. Dabei kann Wissen Leben retten. Denn jährlich erscheint knapp 7000 Betroffenen ein Suizid der einzige Ausweg zu sein…
Über Depressionen sprechen? Nur wenn’s sein muss
Groß war das Entsetzen, als Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati (42) im November 2011 versuchte, sich direkt vor der Fußballpartie, die er hätte pfeifen sollen, das Leben zu nehmen. Seine Assistenten retteten ihn in letzter Minute. Das Spiel fiel aus, was zu Folge hatte, dass ein Millionenpublikum nun erfuhr, dass Schiedsrichter Rafati an Depressionen leidet.
Wieder wurde die Öffentlichkeit brutal auf das Thema aufmerksam gemacht, das nach dem Selbstmord von Torwart Robert Enke zwei Jahre zuvor in allen Medien präsent war – ehe es schnell wieder in mediale Vergessenheit geriet. Depressiv werden nur andere, versucht so mancher sich in Sicherheit zu wiegen.
Noch immer gelten Depressionen als etwas, das einen nur nach schweren Schicksalsschlägen oder aufgrund familiärer Veranlagung ereilen könnte. Oder als Krankheit, der nur medikamentös beizukommen ist. Unterschätzt wird jedoch der Ernährungsaspekt.
Moderne Ernährung leistet Depressionen Vorschub
Immer wieder kommen Studien zu dem Ergebnis, dass unsere moderne Ernährungsweise das Risiko erhöht, an einer Depression zu erkranken. Grund ist der Konsum von Fast Food, Fertiggerichten und Weißmehlprodukten, die unsere Körperchemie aus dem Gleichgewicht bringen. Die Folge: Schwermut.
Vor allem Transfette schlagen aufs Gemüt, so das Ergebnis einer Studie der Uni Navarra. Untersucht wurden Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von 12.000 Probanden. Am Ende der sechsjährigen Studienzeit zogen die Forscher ein alarmierendes Fazit: Das Depressionsrisiko derer, die viel Transfette konsumierten war gegenüber denen, die sich gesund ernährten, um bis zu 48 Prozent höher.
Auch ein Mangel an B-Vitaminen, Magnesium oder essentiellen Aminosäuren bringt die Gehirnchemie in Unordnung.
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Gesund essen für Körper und Seele
Optimal ist es, auf Nahrung zu setzen, die industriell nur wenig verarbeitet ist. Obst, Gemüse, Fisch und mageres Fleisch in Maßen sind nicht nur gut für die Figur, sondern aufgrund Nähr- und Wirkstoffe auch immens wichtig für die Seele.
Weißmehlprodukte, Desserts oder Burger und Pommes müssen nicht gänzlich gestrichen werden – allerdings sollten sie in Maßen genossen werden, nicht in Massen, und sie wegzulassen schadet keinesfalls.
Babak Rafati ist eigenen Angaben zufolge übrigens auf dem Weg der Besserung. Kürzlich gab er seiner langjährigen Freundin das Ja-Wort. Eine Bundesliga-Partie möchte er nie wieder pfeifen.
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Wenn ich es recht verstanden habe, zeigt die Studie eine Relation von Trans-Fett-Konsumenten und Nicht-Transfettkonsumenten auf, wobei erstere mehr zur Depression neigen.
Die eigentlichen Vorgänge bei einer Depression werden hierbei aber nicht nachvollziehbar. Das Buch über Robert Enkes Leben – der dürfte sich berufsbedingt eher gesund ernährt haben – ist dennoch schwer verdaulich; klar wird jedenfalls, dass hier ganz viele Bruchstücke zusammenkommen, die das Bild der Depression ausmachen.
Ansonsten fällt mir noch die Volksweisheit „sauer macht lustig“ ein, nicht ganz zufällig, denn ich habe gerade ein paar Ansätze zu milchsauer vergorenem Gemüse geprüft. Letzteres enthält auch das seltene B12-Vitamin…