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Babyernährung:

Das passende Wasser für Babys und Kleinkinder

In Deutschland hat man das Glück, aus der Leitung Trinkwasser zu erhalten. Dennoch ist Leitungswasser nicht unbedingt ideal für die Säuglings- und Kleinkind-Ernährung.

Leitungswasser zum zubereiten von Babykost.

Nicht immer ist Leitungswasser für die Zubereitung von Babynahrung geeignet. Bild: © pa / Image Source

Unbekümmert bedienen wir uns zum trinken und kochen des Leitungswassers. Durch die Deutsche Trinkwasserverordnung ist für eine gute Qualität des Wassers gesorgt. Dennoch gibt es Faktoren, die die Wasserqualität beeinflussen und Babys gefährden können.

Einflüsse auf Leitungswasser

Obwohl die Qualität des Trinkwassers in den letzten Jahren leicht gesunken ist, können Erwachsene getrost direkt das Leitungswasser zum Verzehr verwenden – wenn verschiedene Dinge berücksichtigt wurden. So üben sich die Wasserleitungen und ein eventuell starkes Vorkommen einer landwirtschaftlichen Bearbeitung des Bodens der Umgebung auf die Inhaltsstoffe und Werte des Wassers aus. Natürlich wird das Wasser streng kontrolliert und Grenzwerte verschiedener Stoffe müssen von den Wasserwerken eingehalten werden. Allerdings gibt es eine Diskussion über die festgelegten Grenzwerte unter Ärzten und Institutionen. Man ist sich nicht einig, ob einzelne Werte tatsächlich die gesundheitliche Unbedenklichkeit gewährleisten.

Ein weiteres Problem sind die Wasserrohre, die das Wasser in das Haus befördern. Sind hier Bleileitungen im Einsatz, ist dies sehr bedenklich. Blei ist ein Schwermetall, das sich in den Knochen einlagert und gesundheitlich negativ zu bewerten ist. Besonders schwerwiegend sind die Auswirkungen von Blei im Leitungswasser auf Babys, Kleinkinder und Schwangere. Eine Bleibelastung kann sich durch Unaufmerksamkeit, Unkonzentriertheit und langsame Reaktionen bei Kindern zeigen. Kupferleitungen haben ebenfalls ihre Tücken. Besonders wenn das Wasser in der Region eine niedrigen pH-Wert vorweist (niedriger als 7), steigt die Konzentration des Kupfers im Leitungswasser, welches aus den Leitungen gelöst wird, stark an. Bei Kindern kann eine lang anhaltende Kupfervergiftung des Wassers zu Hyperaktivität führen.

Leider entdeckt man zumeist regional begrenzt immer wieder erhöhte Nitrat- und Pestizid-Werte, vor allem dort, wo viel Landwirtschaft angesiedelt ist, aber auch zu hohe Chlor-Werte und selten Hormone im Wasser. Angst muss dennoch niemand haben, allgemein und breitflächig betrachtet, ist deutsches Leitungswasser unbedenklich für Erwachsene und größere Kinder.

Gefährdete Babys und Kleinkinder

Anders sieht es beim Nachwuchs aus. Ihr Organismus ist noch nicht ausgereift und besonders anfällig. Die Ausscheidungsorgane und Absorptionsorgane können solche Giftstoffe nicht ausreichend abbauen und ausscheiden. In zu hohen Dosen und anhaltend aufgenommene chemische Substanzen und Schwermetalle, aber auch Mineralstoffe können nicht nur Auslöser für körperliche Störungen bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren sein, sondern auch unheilbare Schädigungen verursachen. Daher ist es wichtig, sich mit der Zusammensetzung des eigenen Wassers auseinanderzusetzen. Die Wasserwerte erhält man von den hiesigen Wasserwerken, ein Anhaltspunkt, auch wenn man nicht weiß, was auf dem Weg zum Wasserhahn noch alles geschieht.

Alternativen für die Kleinen und Kleinsten

Sollte festgestellt werden, dass die Steigleitungen im Mietshaus oder im eigenen Haus aus Blei bestehen, sollte man sie austauschen beziehungsweise den Vermieter dazu drängen. Die allgemeinen Wasserwerte kann man kostengünstig messen lassen, hier werden besonders Kadmium, Blei, Kupfer und Zink berücksichtigt. Wenn die Belastung nicht zu hoch ist, kann das Leitungswasser auch für Säuglinge und Kleinkinder verwendet werden. Allerdings sollte man kein Standwasser verwenden, sondern das Wasser ungefähr eine halbe Minute laufen lassen. Das dann entnommene Wasser sollte noch abgekocht werden, um eventuelle Keimbelastungen zu unterbinden. Von Wasserfiltern, die im Handel angeboten werden, ist für die Säuglingsernährung abzuraten.

Sinnvollerweise greift man auf Mineralwasser für die Säuglings- und Kleinkind-Ernährung zurück. Doch selbst hier ist Vorsicht geboten, denn die Mineralwasserverordnung ist paradoxerweise weniger streng, als die Trinkwasserverordnung. Die Mineralwasserindustrie muss beispielsweise nicht die Nitrat-Werte und den Pestizid-Gehalt messen. Ebenfalls ist unter anderem mehr Blei laut der Verordnung im Mineralwasser zulässig, als es beim Leitungswasser der Fall ist. Darum ist es unbedingt zu raten, für Babys Wasser zu kaufen, das „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ ist. Diese Deklaration steht auf der Flasche. Auch bei der Flasche sollte man sich lieber für die schwere Version aus Glas entscheiden. Aus Plastikflaschen können Weichmacher und chemische Bestandteile in das Wasser und andere Getränke übergehen, die sich auf die Gesundheit auf lange Sicht nachteilig auswirken.

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