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Omega-3-Fettsäuren entschlüsselt:

Das macht Fisch so gesund

Wer gern Fisch isst, darf sich freuen: Wissenschaftler aus Jena entschlüsseln die blutdrucksenkende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren.

Frischer Fisch auf einem Küchenbrett: Gesunde Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren.

Fetter Fisch wie Hering, Lachs, Sardellen oder Makrelen enthält reichlich Omega-3-Fettsäure. Bild: © fotolia.de

Bereits vor kurzem berichteten wir, wie Fischöl vor Hautkrebs schützen kann und schon wieder gibt es eine positive Meldung über Fische und deren wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Denn Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena haben nun die blutdrucksenkende Wirkung der besonderen Fettsäure entschlüsselt.

Die Alleskönner

Fisch ist leicht verdaulich, hat einen hohen Anteil wertvoller Proteine und bringt mit der Omega-3-Fettsäure einen wahren Jungbrunnen mit sich, der den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken soll sowie positive Auswirkungen auf das Nerven- und Herz-Kreislauf-System mit sich bringt. Als besonders reichhaltig werden dabei immer wieder fettige Fische wie Heringe, Lachse, Sardellen oder Makrelen genannt. Dass die Omega-3-Fettsäuren dabei eine wichtige Rolle spielen ist schon lange bekannt, allerdings zeichneten klinische Studien noch kein klares Bild, was es mit dem besonderen Fett auf sich hat. Vor allem war es die molekulare Wirkungsweise, die nicht vollständig verstanden wurde. Allerdings sind aktuell zwei Artikel in der renommierten Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences, USA“ erschienen, denen zu Folge die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren auf systemischer Ebene untersucht und die molekularen Mechanismen vollständig beschrieben wurden.

Ionenkanäle verarbeiten die Fettsäure

In den Fischen ist es vor allem die Docosahexaensäure (DHA), die als Omega-3-Fettsäure vorkommt. Wie die Teams um Professor Heinemann (Uni Jena), Professor Dr. Michael Bauer (Uniklinikum Jena) und Professor Dr. Toshinori Hoshi (University of Pennsylvania) zeigen konnten, spielen sogenannte Ionenkanäle eine größere Rolle bei der Wirkungsweise der Fettsäure. Diese Kanäle verhalten sich wie sehr spezifische Rezeptoren, die durch die Bindung der Omega-3-Fettsäure DHA geöffnet werden. Bei anderen Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise aus Pflanzen, trat dieser Effekt nur sehr viel schwächer auf. Eine konkrete Wirkung zeigte sich dann in Tierversuchen. Durch die Bindung der Fettsäure wurden die Blutgefäße der Versuchstiere erweitert  und der Blutdruck senkte sich entsprechend ab. Damit konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass das DHA eine direkte Wirkung auf den Blutdruck entfaltet.

Vorsicht vor Nahrungsergänzungsmitteln

Die Wissenschaftler machten bei ihren Experimenten noch eine überraschende Entdeckung: DHA-ähnliche Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Omega-3-Fettsäure-Kapseln Verwendung finden, konnten den Blutdruck nicht senken. Vielmehr wurde die natürliche Wirkung des DHA sogar vermindert oder ganz unterdrückt. „Die Einnahme von nicht-natürlichen Omega-3-Fettsäuren kann demnach auch kontraproduktiv sein“, erklärt Professor Bauer.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.