Es ist wissenschaftlich bewiesen: Der regelmäßige, aber mäßige Verzehr von Schokolade kann das Risiko von Herzversagen senken! Aber was heißt mäßig und von welcher Schokolade ist hier die Rede? Bevor man vielleicht auf die Idee kommt, eine Schokoladendiät zu beginnen, sollte man genauer hinschauen!
Das wissenschaftliche Ergebnis
Die Nachricht von der gesunden Wirkung der Schokolade stützt sich auf eine internationale Studie, die im US-Fachmagazin „Circulation: Heart Failure“ veröffentlicht wurde. In einer Langzeituntersuchung mit 32 000 älteren Schwedinnen über neun Jahre hinweg zeigte sich, dass durch den Genuss von Schokolade das Risiko des Herzversagens um 32 % vermindert werden konnte. Ein bis zwei Portionen hochwertige dunkle Schokolade pro Woche hatten diese positive Wirkung.
Die Menge macht‘s
Studienleiter Murray Mittleman erläuterte dazu, dass man unter einer Portion 19 bis 30 Gramm verstehe. Somit hat sich die Idee vom Genuss ohne Reue schon relativiert, denn für viele sind 30 Gramm in der Woche herzlich wenig. Bei Frauen, die täglich eine Portion gegessen hatten, fiel der gesundheitliche Vorteil laut Studienergebnis sogar weg. Und wenn die Wissenschaftler hier von Schokolade sprechen, so meinen sie keine cremige Vollmilchschokolade oder gar Noisette, sondern eine dunkle Schokolade mit einem Kakao-Anteil von mindestens 70 %.
Eine bittere Wahrheit
Diese Inhaltsstoffe, auf die der gesundheitliche Effekt zurückzuführen ist, heißen Flavonoide und sind im Kakaopulver enthalten. Sie haben eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und sorgen mit einer Gefäßerweiterung für eine Senkung des Blutdrucks. Wer sich mit der Zusammensetzung unserer herkömmlichen Schokoladen ein wenig auskennt, der weiß, dass Kakaopulver nur einer der Bestandteile der Leckerei ist und leider nicht immer der Hauptbestandteil! Das liegt daran, dass die Flavonoide einen bitteren Geschmack mit sich bringen, der beim Herstellungsprozess zugunsten des süßen Geschmackes zum großen Teil weichen muss, sodass der Zuckergehalt manch vermeintlich guter Schokolade oft unverhältnismäßig groß ist.
Rundum gesund ist immer am besten
Wer also gehofft hat, durch den erhöhten Genuss von Schokolade auch seine Gesundheit zu erhöhen, wird durch diese Studie nicht wirklich darin bestärkt. Er kann sich aber damit trösten, dass eine ansonsten gesunde, ausgewogene Ernährung auch ein Stück Schokolade mehr ohne Weiteres verkraften sollte. Wer hingegen nicht zu den Schokoladen-Junkies gehört, die ihre tägliche Portion Schokolade brauchen, ist mit einem Stück Zartbitterschokolade hin und wieder auf der sicheren Seite. Bleibt nur noch die Frage, warum die Studie ausschließlich Frauen als Testesser heranzog und welche Ergebnisse wohl eine Vergleichsgruppe mit männlichen Teilnehmern erzielt hätte.
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