Was in der Renaissance (Adipositas) noch als schick galt, entwickelt sich zu einem echten Gesundheitsproblem der westlichen Welt. Die Rede ist hier von überflüssigen Pfunden, die schnell krank machen können: Adipositas. Als hauptsächliche Ursache dieser auch „Fettsucht“ genannten Krankheit kommen soziokulturelle Faktoren sowie ein Fehlverhalten in der Ernährung in Betracht. Seltener spielen erbliche Anlagen bei der Entwicklung der Adipositas eine Rolle. Ob man „nur“ Problemzonen hat oder Gefahr läuft, adipös zu werden, wird mit Hilfe des Body-Mass-Index (kurz BMI) gemessen.
Was der Body-Mass-Index (BMI) aussagt
Der BMI berechnet sich aus dem Körpergewicht, das durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt wird. Für eine Person, die 75 kg wiegt und dabei 1,80 Meter groß ist, beträgt der BMI also gerundete 23,2. Mit diesem Wert bewegt man sich in der gesunden Mitte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legte zur Klassifizierung des eigenen Gewichts vor einiger Zeit eine übersichtliche Tabelle vor, die einem schnell zeigt, in welcher Gewichtsklasse man sich befindet.
Durchschnittswerte und Folgen
Im Allgemeinen gilt ein BMI-Wert von 18,5 bis 24,9 als „normal“. Ist dieser Wert kleiner, gilt man als untergewichtig. Während man mit einem BMI-Wert ab 25 als übergewichtig eingestuft wird, schrillen bei Werten ab 30 die Alarmglocken: man ist adipös.
Folgen von Adipositas sind unter anderem Gelenk- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die – im unbehandelten Extremfall – auch zum Tode führen können.
Weitere Merkmale: Fettverteilung & Bauchumfang
Neben den BMI-Werten spielt aber auch das Fettverteilungsmuster eine nicht unwichtige Rolle. So gelten vor allem Fettablagerungen in der Bauchgegend als bedenklich. Sie beeinflussen nicht nur den Kohlehydratstoffwechsel negativ, sondern drücken auch durch ihr Gewicht auf die lebenswichtigen Organe und behindern deren Tätigkeit. Auch hier hat die Weltgesundheitsorganisation Zahlen herausgegeben, die angeben, ob man sich im Risikobereich befindet: Bei Männern gilt ein Bauchumfang ab 92 cm, bei Frauen ab 80 cm zumindest als bedenklich.
Hauptursachen von Adipositas
Zu den grundlegenden Ursachen von Adipositas zählen zum einen fehlerhafte Ernährung bei zu geringer körperlicher Belastung. Bei zu reichhaltiger und falscher Ernährung kommt es bei einem Mangel an ausgleichender Bewegung zu einer ungünstigen Energiebilanz. Als Ergebnis wird überschüssige Energie in Form von Fett gespeichert. Zum anderen spielen auch soziokulturelle Einflüsse eine Rolle. Dazu zählen neben zunehmend passiver Freizeitgestaltung und vorwiegend sitzenden Tätigkeiten auch die elterliche Erziehung und das private Umfeld.
Hilfestellungen und Therapie
Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich in ärztliche und therapeutische Behandlung begibt, da der Teufelskreis Adipositas nur schwer allein zu durchbrechen ist. Neben physischen Therapien wie beispielsweise gezielte sportliche Aktivitäten, werden adipöse Patienten auch oft psychologisch betreut, um eine Änderung der Lebensumstände herbeizuführen. Hierbei wird vor allem auf ein Umdenken bei den Essgewohnheiten gezielt. Seltener sind operative Eingriffe wie z.B. eine Magenverkleinerung. Diese wird allerdings nur bei einem kleinen Prozentsatz aller Patienten angewandt.
Fazit
Adipositas wird von der Weltgesundheitsorganisation als „Wohlstandskrankheit“ geführt und zählt im unbehandelten Verlauf als Auslöser von weiteren schweren Erkrankungen. Zu ihnen zählen vor allem Diabetes, Gelenkbeschwerden und Herzerkrankungen. Weil diese auch tödlich verlaufen können, ist jeder gut beraten, der regelmäßig seinen Body-Mass-Index überprüft und im Zweifelsfall einen Arzt zu Rate zieht. Oft bieten auch Krankenkassen und öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser eine gute Beratung an.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten