Gegen eine kräftige und muskulöse Brust dürfte wohl kein Mann etwas haben, jedoch sieht die Sache schon ganz anders aus, wenn sich im Brustbereich des Mannes Fettgewebe ansammelt, das in Konsistenz und Aussehen eher an die weibliche Brust erinnert. Neben solch einer körperlichen Fehlbildung, kommen bei betroffenen Männern häufig noch psychische Aspekte hinzu, welche die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Das Selbstbewusstsein der Männer nimmt ab und der ausgelassene Tag am Strand kann schnell zur Qual werden oder wird künftig gemieden, um die Brust nicht zeigen zu müssen. Doch was sind die Ursachen für die Männerbrust, die sogenannte Gynäkomastie und was kann man dagegen tun?
Die Ursachen müssen nicht krankhaft sein
Zunächst einmal ist bei der Gynäkomastie zwischen einer langfristigen Erkrankung und einer kurzfristigen Symptomatik zu unterscheiden. Denn nicht immer muss der Männerbrust eine krankhafte Ursache zu Grunde liegen. Vielmehr können bereits im Mutterleib zu viele weibliche Hormone auf den Fötus übertragen werden, was zur temporären Gynäkomastie führen kann, die sich aber schnell wieder zurückbildet, nachdem das Kind geboren wurde. Dieses Phänomen kann auch im Zuge der Pubertät auftreten, sofern eine ungleichmäßige Umwandlung der Hormonvorstufen stattfindet. Auch hierbei verschwindet das Problem nach der Pubertät wieder von alleine. Ebenso kann eine Männerbrust in höherem Alter auf natürliche Weise auftreten, nämlich dann, wenn sich die Muskulatur zurückbildet und das Gewebe erschlafft. Entgegensteuern kann man der Altersgynäkomastie mit entsprechendem Muskelaufbautraining, das sich gezielt auf die Brustmuskulatur ausrichten lässt und auch allgemeine, gesunde Aspekte zum Wohlbefinden mit sich bringt. Von einer sogenannten Pseudogynäkomastie spricht man auch dann, wenn aufgrund von hohem Übergewicht eine Männerbrust entsteht. Auch diese verschwindet im Normalfall wieder, sobald sich das Gewicht des Mannes normalisiert, wobei nach dem Abnehmen durchaus Probleme mit der erschlafften Haut auftreten können.
Die Gynäkomastie als Erkrankung lässt sich im Einzelfall sehr genau bestimmen. So sind ein Mangel an männlichen Hormonen, sowie eine erhöhte Bildung des weiblichen Hormones Östrogen häufige Ursache dafür, dass dem Mann plötzlich eine Brust wachsen kann. Derartige Hormonstörungen können erblich auftreten, aber auch von der Einnahme verschiedener Medikamente verbunden sein. Die Medikation bei Hodenkrebs beispielsweise löst nicht selten eine vorübergehende Gynäkomastie aus. Auch eine chronische Erkrankung kann die Gynäkomastie als Folgeerscheinung auslösen. Hierzu zählen zum Beispiel eine Nierenschwäche oder auch eine Alkoholsucht, bei der die sich die Symptomatik bei einer Leberzirrhose noch deutlich verstärkt. Liegt ein Tumor in bestimmten Regionen der Hirnanhangdrüse vor, kann auch dieser die Erkrankung auslösen. Und wenn es beim Mann auch relativ selten auftritt, kann letztlich auch eine Brustkrebserkrankung für das unnatürliche Wachstum der Brüste verantwortlich sein. Liegen also keine offensichtlichen Ursachen wie starkes Übergewicht vor, sollte unbedingt ein Arzt zur Klärung des Auslösers aufgesucht werden.
Die Gynäkomastie ist in der Regel gut zu behandeln
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Unter der Gynäkomastie leiden heutzutage mehr Männer als man glauben mag. Rechnet man nämlich auch die leichten und vorübergehenden Fälle durch Übergewicht oder Pubertät mit ein, so geht man von eine Dunkelziffer von mehr als 50% an betroffenen Männern aus, wobei man berücksichtigen muss, dass eine leichte, vorübergehende Form der Erkrankung nicht zwingend auffallen muss, bis sie wieder verschwindet. Die Fälle, denen echte Erkrankungen zugrunde liegen oder psychische Probleme verursachen müssen selbstverständlich behandelt werden. Ziel der Behandlung sind dabei die Ursachen der Erkrankung. Bei Übergewicht ist das Abnehmen natürlich das Mittel der ersten Wahl. Hormonschwankungen können sehr gut mit Medikamenten behandelt werden und sollten Tumore für die Erkrankung verantwortlich sein, müssen diese entsprechend entfernt werden. In den meisten Fällen wird sich die Brust bei einer angemessenen Behandlung auch zügig wieder zurückbilden. Es kann allerdings vorkommen, dass sich das Fettgewebe in der Brust trotz Maßnahmen des behandelnden Arztes hartnäckig hält. Sofern dieser Umstand keine Probleme mit der Psyche und des Selbstwertgefühls des Mannes mit sich bringt, spricht medizinisch nichts dagegen, die Brust so zu belassen wie sie ist. Sollten jedoch psychische Folgen ausgelöst werden, bleibt leider keine andere Möglichkeit übrig als eine Schönheits-OP in Anspruch zu nehmen. Meist ist dann eine Fettabsaugung ausreichend, doch kann in besonderen Fällen auch eine plastische Formung zur optischen Verbesserung vorgenommen werden. Wichtig ist es jedoch, nicht in Panik zu geraten, sollte die Brust des Mannes wachsen. Das Problem haben wie bereits erwähnt sehr viele Männer und die Ursachen dafür können durchaus harmlos sein.
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