Auf die schlanke Linie zu achten, gehört mehr denn je zum guten Ton. Darum fühlen sich zahlreiche Ernährungsberater und Diät-Päpste dazu berufen, den figurbewussten Kämpfern gegen die Kilos ihre Weisheiten zuteilwerden zu lassen. Doch Vorsicht: Nicht alles, was hier aus berufenem Munde zu kommen scheint, ist auch wirklich wahr.
Irrtum 1: Künstlicher Süßstoff hilft beim Abnehmen
Leider ist ganz genau das Gegenteil der Fall. Das weiß man auch in Tiermastbetrieben, und versetzt deshalb die Futtermittel mit Süßstoffen, damit die Tiere schneller zulegen und mehr Fett ansetzen. Doch wie kann eine Substanz, die für sich genommen keinerlei Nährwert hat, solch gewichtige Folgen haben? Die Erklärung: Der Körper lässt sich nicht gerne belügen und schon gar nicht austricksen. Nimmt die Zunge einen süßen Geschmack wahr, bereitet sich die Verdauung auf die Zufuhr und Verwertung von Zucker & Co. vor. Wenn dann aber statt der erwarteten Kalorien nur eine leere Mogelpackung eintrifft, holt sich der Körper das, worum er sich nun betrogen fühlt, durch eine kräftige Steigerung des Appetits wieder herein.
Die Folge: Man isst in der Summe viel mehr, als eigentlich nötig gewesen wäre. Und so landet die Süßstofflüge direkt auf den Rippen. Darum sollte jeder, der ernsthaft abnehmen will, um jede Art der künstlichen Süßstoffe einen großen Bogen machen.
Irrtum 2: Lieber öfter mal eine Kleinigkeit statt weniger großer Mahlzeiten essen
Bei dieser häufig kolportierten Falschmeldung können Magen und Bauchspeicheldrüse nur entsetzt und gequält aufstöhnen. Denn durch die vielen kleinen Mahlzeiten kommen beide nie wirklich zur Ruhe. Als Folge davon wird ständig Insulin ausgeschüttet, um der im Stundentakt anbrandenden Zwischenmahlzeiten Herr zu werden. Doch wer abnehmen will, der sollte nicht Insulin, sondern Glukagon ausschütten. Denn nur dieses Hormon ist es, welches aus den angesammelten Fettspeichern Energie freisetzt und somit schlankmacht. Wenn allerdings ständig mit den vielen kleinen Mahlzeiten auf die interne Insulinpumpe gedrückt wird, sind dem Glukagon die Hände gebunden.
Darum ist es wesentlich effizienter und auch viel gesünder, die für den Tag veranschlagte Kalorienmenge auf drei große Mahlzeiten aufzuteilen, zwischen denen man seinem Verdauungstrakt wenigstens fünf Stunden strikte Ruhe gönnen sollte. In dieser Zeit hat das Fettspeicherhormon Insulin nämlich Sendepause, und das erwünschte Glukagon kann seine Arbeit aufnehmen. Und bitte beim Essensplan keine Angst vor einem späten Abendessen aufkommen lassen. Denn es ist ebenfalls eines dieser haltlosen und gefährlichen Ammenmärchen, das Mahlzeiten nach 17.00 Uhr übermäßig anschlagen würden.
Irrtum 3: Magermilch macht mager
Erstaunlich viele Nahrungsfette sind starke Verbündete im Kampf gegen das eigene Fett. So auch das natürliche Milchfett, das sich in wissenschaftlichen Studien als buchstäblicher Fettverbrennungs-Turbo entpuppt hat. Darum sollte jeder, dem es schmeckt und der es vertragen kann, hochwertige frische Vollmilch in seine bewusste Ernährung integrieren. Das Gute am Milchfett ist die zweifach ungesättigte Fettsäure CLA (conjugated linoleic acids), die den Fettstoffwechsel nachweislich beflügelt und die Fettspaltung in den Fettzellen nachhaltig anregt. In fettarmer Milch ist diese Wunderwaffe nicht mehr enthalten, weshalb sich hier Milchzucker & Co. direkt als Hüftgold anlagern können. Vom unbefriedigenden Geschmackserlebnis fettarmer Milch ganz zu schweigen.
Wem darf man jetzt noch glauben?
Es gibt drei herzlich einfache Regeln, nach denen jeder auch ohne Diätplan sein Wohlfühlgewicht erreichen kann. Erstens: Wirklich nur dann essen, wenn man tatsächlich und echt hungrig ist. Zweitens: Nur das essen, worauf man maximalen Appetit hat. Und drittens: nur soviel davon essen, bis man keinen Hunger mehr verspürt. Wer sich streng daran hält, wird ganz schnell bemerken, dass der eigene Körper immer noch am besten weiß, was gut für ihn ist. Man muss ihm nur gestatten, seine Wünsche klar zu äußern und seine Bedürfnisse achtsam zu befriedigen.
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