Haben unsere Vorfahren Figurprobleme gekannt? Wahrscheinlich nicht. Denn ihre hart erarbeitete und erbeutete Nahrung war absolut naturbelassen, und ihr Alltag war geprägt von enormer körperlicher Aktivität an der frischen Luft. Was liegt da näher, als den heutigen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes mit den unverfälschten Ernährungsgewohnheiten unserer Urahnen zu begegnen?
Natürlich neanderdünn
Ray Audette war von Diabetes geplagt und von Arthritis gezeichnet. Beides behagte ihm nicht sonderlich. Und so sann er darüber nach, wie er mit einer individuell maßgeschneiderten Ernährungsumstellung wieder mehr Spaß an sich und an seinem Körper haben könnte. Dabei entwickelte er eine interessante Theorie, die bald darauf Furore machen sollte. Audette behauptete, dass viele unserer modernen Gesundheitsprobleme die logische Folge zunehmender Industrialisierung und wachsender Entfremdung von ursprünglichen Lebensmitteln sind. Und deshalb wollte er in aller Konsequenz zurück zu den Nahrungsgewohnheiten der Urmenschen.
Was aber stand auf den Speiseplänen der Neandertaler? Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Nüsse, Kerne und Beeren. Basta. Was bei unseren Ahnen dagegen nie in die Schüssel kam, waren Getreide, Bohnen, Kartoffeln, Milch oder Zucker. Ab sofort hat es auch Diäterfinder Ray Audette so gehalten. Der Erfolg gab ihm Recht und brachte ihm viele neue Naturverbundene, die es ihm gleich getan und dadurch ebenfalls ordentlich abgespeckt haben. Abgesehen von diesem lukullischen „Zurück in die Zukunft“ Konzept kann man die Steinzeit-Diät in die Low Carb Gruppe einsortieren, denn sie ist extrem kohlehydratarm, dafür aber eiweiß- und fettreich.
Klare Ansage
Was man weder jagen noch pflücken kann, das wird auch nicht gegessen. So klar und deutlich wird hier die Frage beantwortet, was in den Magen kommt und was nicht. Deshalb darf das saftige Rib-Eye Steak auch gerne blutig auf dem Teller landen. Wer es weniger archaisch mag, lässt sich gekochte Shrimps oder ein Backhähnchen schmecken. Natürlich sind auch Spareribs oder Eier mit Speck erlaubt. Und wenn man dazu (ganz wichtig!) immer viel klares Wasser trinkt und sich ordentlich bewegt, dann steht dem urwüchsigen Abnehmerfolg nichts mehr im Weg.
Nur geeignet für Jäger und Sammler?
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Wer auf Kuchen, Kartoffeln & Co. nicht verzichten kann oder will, der wird mit seinen Abnehmplänen wohl in der Gegenwart verbleiben müssen. Auch bei bestimmten Krankheitsbildern kann der radikale Verzicht auf Vollkornprodukte, Milch und Käse problematisch sein. Ohne ärztliches „OK“ sollte man diese Zeitreise also besser nicht wagen. Ansonsten ist die Steinzeit-Diät eine gute Idee für alle, die gerne ordentlich Fleisch auf dem Grill und Eier in der Pfanne haben. Und bei täglich drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten kann sich jeder Jäger und Sammler supersatt essen.
Ganz radikale Steinzeit-Schlankschlemmer verzichten sogar auf das Garen der Nahrungsmittel. Das mag bei Obst und Gemüse ja noch als gesunde Rohkost durchgehen. Bei Eiern und Fleisch kann es allerdings kritisch werden. Wer es dennoch mal versuchen will, kann sich an sehr frischem rohem Thunfisch oder an rohen Austern versuchen.
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