Der angesehene Biochemiker und Ernährungswissenschaftler Dr. Barry Sears hatte den dringenden Wunsch, nie in seinem Leben einen Herzanfall zu bekommen. Diesen Wunsch wollte er sich mit einer supergesunden Ernährungsformel selbst erfüllen. So landete er nach einigen profunden und wissenschaftlich bestens belegten Gedanken zum Thema „Gesundes Herz in schlankem Körper“ in der „Zone“ und damit in sämtlichen Bestsellerlisten. Und das mit gutem Grund, denn wer möchte nicht seinem Herzen und seiner Figur in einem Aufwasch das Allerbeste gönnen?
Auf die Mischung kommt es an
Aus der Ökotrophologie weiß man, dass es der menschliche Körper am liebsten mag, wenn sich seine tagtägliche Nahrungsration aus 40% Kohlehydraten, 30% Fett und 30% Eiweiß zusammensetzt. Schafft man diesen gesunden Mix auf den Prozentpunkt genau, dann hat man eine Punktlandung in der „Zone“ hingelegt. Denn die Zone ist jener physiologische Zustand, in dem der Blutzuckerspiegel stabil und sämtliche Hormonwerte, den Stoffwechsel betreffend, ausgeglichen sind. Verschieben sich allerdings diese Verhältnisse mit der Art und Menge der aufgenommenen Nahrung, dann geraten auch die Verdauung und der Fettstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Insbesondere dann, wenn der Kohlehydratanteil mit gefährlich hohen glykämischen Indizes nach oben durchbrennt.
Die unschöne und auch ungesunde Folge davon sind Hüftgold, Bauchspeck, Reiterhosen und speckige Pobacken. All das lässt sich, so Sears, ganz einfach, schmackhaft und abwechslungsreich dadurch vermeiden, dass man mit seinen alltäglichen Speiseplänen immer möglichst mitten in der Zone bleibt. Doch das hört sich in der Theorie leichter an, als es in der Praxis ist.
Einkaufen und kochen mit dem Taschenrechner und dem Bilanz-Buch
Auf dem Menüplan der Zone stehen mageres Eiweiß jedweder empfehlenswerten Herkunft, frisches Gemüse, Obstsorten mit niedrigem glykämischem Index, grünes Blattgemüse sowie gesunde ungesättigte Fette. Das mag dem einen munden, der andere aber wird einen langen Hals machen, wenn er Brötchen, Pizza und Pasta der Küche mehr oder weniger häufig verweisen muss. Außerdem kann man ja auch nicht einfach mit den bevorzugten Zutaten drauflos kochen, denn es muss ja stets und ständig auf das von der Zone geforderte Mischungsverhältnis geachtet werden. So ergeben sich nicht selten Speisenzusammenstellungen, die im besten Fall gewöhnungsbedürftig sind. Und wer jeden Tag für mehrere Personen regelmäßig kochen muss, der wird die penible Abzählerei von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten auch bald satthaben.
Wer wird sich in der Zone wohlfühlen?
Jeder Feinschmecker, der leidenschaftlich gerne für sich selbst kocht, in dessen Brust ein zuverlässiges und gewissenhaftes Buchhalterherz schlägt, und der „böse“ Kohlehydrate nicht besonders gerne mag. Das dürfte auf jeden Fall eine recht stattliche Zielgruppe sein. Wer sich in dieser Kurzbeschreibung allerdings nicht mit dem integrierten Taschenrechner anfreunden kann, der sollte sich alternativ mit der South-Beach-Diät oder mit der mediterranen Nahrungspyramide befassen. Hier locken nämlich ähnliche Ernährungsprinzipien, aber ohne mathematischen Co-Prozessor.
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