Erinnern Sie sich noch an den Kinofilm „Cast Away„? In dessen Spielhandlung verschlägt es den ewig eiligen „Einpeitscher“ Chuck Noland (absolut brillant und berührend verkörpert von Tom Hanks) auf eine einsame Insel, an deren unbewohnten Gestaden er einige Jahre lang ums nackte Überleben kämpfen muss. Dabei verwandelt er sich ganz offensichtlich und dabei überaus beeindruckend im Laufe der Zeit von einem pummelig wohlgenährten Fast Food Junkie in einen ranken, schlanken und durchtrainierten jungen Mann voller Elan und Körperkraft. Obwohl wir es hier natürlich mit einer fiktiven Hollywoodgeschichte zu tun haben, ist doch die ernährungsphysiologische Grundidee hinter dieser zunehmend verschlankenden Rahmenhandlung durchaus realistisch, wie der sehr wahre und auf magenknurrenden Tatsachen beruhende Erfahrungsbericht des Schweizers Xavier Rosset sehr eindrucksvoll belegt. Werfen wir also einen Blick auf das Schlankgeheimnis einsam Gestrandeter.
Nahrung nur aus dem natürlichen Angebot
Als im Film der luftschiffbrüchige Chuck Noland seine rettende Insel erkundet, stellt er fest, dass durch die regelmäßigen Regenfälle sein Bedarf an Trinkwasser problemlos gedeckt sein wird. Außerdem wachsen auf der Insel Kokospalmen, die mit ihren nahrhaften Früchten nicht geizen. Und der anbrandende Ozean liefert dem Gestrandeten seinen Überfluss in Form von Fischen und Meeresfrüchten. Somit gestaltet sich der Speisezettel des abgestürzten Adonis in spe zwar eher einseitig, aber unter ökotrophologischen Gesichtspunkten als durchaus tolerabel. Für die nächste Zeit wird es ausschließlich Flossentiere, Krebse und Kokosnüsse geben, deren protein- und fettreiches Fleisch mit weichem Regenwasser die Kehle runtergespült wird. So geht Low Carb auf der Insel. Und so schält sich ein gestählter Körper nach und nach aus einer sich in energetischen Wohlgefallen auflösenden Fettschicht.
Cast Away Carbos
Zum Glück muss man nicht meilenweit ab vom Kurs mit einem maroden Flugzeug ins Meer stürzen, um seinen Speck wie an der Sonne wegschmelzen zu lassen. Denn auch mitten in dicht besiedelten Gebieten kann man es wahlweise Chuck Noland oder Xavier Rosset gleich tun, und das leidige Hüftgold in pure Lebensenergie transformieren. Dazu muss man sich lediglich an die folgenden drei Speiseregeln halten:
- Den gesunden Durst ausschließlich mit reichlich stillem Wasser löschen.
- Den Hunger nur mit gegrilltem Fisch, Meeresfrüchten und Schalen- oder Krustentieren stillen.
- Bei Appetit auf Süßes stets auf frische Kokosnüsse zurückgreifen.
Mehr zum Thema Paleo-Diäten:
Hier muss man selbstverständlich weder Mengen noch Kalorien zählen – das ist die gute Nachricht. Und ein Abnehm-Erfolg ist, eine entsprechend gnadenlose Konsequenz vorausgesetzt, gewissermaßen garantiert. Allerdings verlangt die Cast Away Diät von Personen, die prinzipiell einen freien Zugang zu gut sortierten Supermärkten haben, eine fast schon übermenschliche Disziplin. Aber tun das nicht alle stark restriktiven Diäten?
Wer von Fisch, Hummer, Muscheln und Kokosnüssen nicht genug bekommen kann, körperlich topfit und rundum gesund ist und weder Milchkaffee noch Moselwein vermissen würde, darf gerne mal im Dienste einer schlankeren Silhouette selbst nachvollziehen, wie sich der fiktive Chuck Noland, aber auch der echte Xavier Rosset wohl oder übel von ihren Rettungsringen befreit haben. Wer sich das allerdings für den eigenen Diäterfolg nicht wirklich vorstellen kann, sollte es lieber beim entspannten Kinofilmgenuss belassen. Aber dann bitte wenigstens ohne Nachos und Eiskonfekt!
Foto: © Xavier Rosset
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten