Die Zahl leckerer und gesunder Low-Carb-Diäten zum nachhaltigen Abnehmen ist beeindruckend groß. Doch so appetitlich die schlanke Absage an den unvertretbar hohen glykämischen Index auch daherkommen mag, so schwer fällt es vielen Menschen dennoch, auf Brötchen, Nudeln oder Naschwerk zu verzichten. Einen trickreichen Ausweg aus dieser Zwickmühle scheinen Carb Blocker zu weisen. Doch ist das wirklich empfehlenswert?
Carb Blocker gegen Kohlenhydrate
Als die Carb Blocker Pillen aufkamen, schien eine Revolution des Diätmarktes zum Greifen nah. Die Vorstellung, absolut ungestraft in Butter und Sahne schwelgen zu können, weil der Darm an der Verwertung der Fette wirksam gehindert wird, ließ die von ihrem Gewicht geplagten Diätkandidaten jubeln. Ähnliche Stürme der Freude waren zu beobachten, als die Pharmaforschung ihren Sieg über die bösen Kohlehydrate verkündete.
Die Strategie im Kampf gegen den Übeltäter war dabei die gleiche: Finde eine Substanz, die es dem Darm unmöglich macht, die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlehydrate weiter zu verwenden, und die Schlacht gegen den Speck ist gewonnen. Wenn diese Rechnung aufgeht, dann kann man sich seine Low-Carb-Diät mit ein paar Pillen realisieren, ohne deswegen Süßigkeiten und Mehlspeisen entsagen zu müssen. Das wäre wahrhaftig die Quadratur des Diätkreises. Doch leider hat die Sache einen Haken.
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Wenn der Darm sich verarscht fühlt
Carb Blocker funktionieren mit Inhaltsstoffen, die das Enzym Alpha-Amylase lahmlegen. Dieses Enzym sorgt bei normalem Darmbetrieb dafür, dass die Kohlehydrate aufgespalten und ihrer weiteren Verwertung zugeführt werden können. Ist die Alpha-Amylase deaktiviert, rutschen also die bösen Carbos samt dem restlichen Darminhalt in Richtung Ausgang. Doch diese Art der Darmpassage ist von der Natur nicht vorgesehen. Und so setzt sich die Verdauung gegen die Stilllegung eines ihrer wichtigsten Enzyme geräuschvoll und mit allem Nachdruck zur Wehr.
Das bedeutet für den Diät-Trickbetrüger: schmerzhaftes Rumoren im Bauch, üble Flatulenzen und ein ausgesprochen flotter Otto. Spätestens an dieser Stelle hört der Spaß am ergaunerten Brötchen oder der ertrotzten Pasta schlagartig auf.
Fazit
Die Sachlogik hinter dem Carb Blocker Konzept ist nicht verkehrt. Allerdings stellen Carb Blocker Präparate einen derart schwerwiegenden Eingriff in den regulären Verdauungsbetrieb dar, dass die Wirkungen mit nicht zu tolerierenden Nebenwirkungen bezahlt werden müssen.
Darum gilt nach wie vor: Der beste Weg, um keine Kohlehydrate bekämpfen zu müssen, ist der, dass man keine verzehrt. Also: Basta, Pasta.
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