Die Diagnose Gelenkarthrose ist, vor allem bei Schmerzen, im ersten Moment niederschmetternd, weil es derzeit noch keinerlei Heilungsmöglichkeiten gibt.
Die Orthopädie hat außer Spritzen ins Knie, die teuer sind und deren Wirkung eher zweifelhaft ist, wenig zu bieten.
Auch die Aufklärung darüber, was man selbst tun kann, um dem Körper zu helfen, beschränkt sich meist auf zwar sinnvolle, aber nicht erschöpfenden Ratschläge wie:
- Gewicht reduzieren
- Oberschenkelmuskulatur aufbauen
- Schuhe mit Gummisohlen tragen.
Hilfreiche Lebensmittel bei Arthrose
So weit, so gut. Den weiteren Verlauf einer Arthrose hemmen oder zum Stillstand bringen, verlangt leider ein wenig mehr Disziplin, vor allem bei der Ernährung. Relativ schnell wirkt die tägliche Einnahme von Gelatine, die es inzwischen in vielen Darreichungsformen in Apotheken und Reformhäusern gibt.
Wissenschaftliche Studien lassen den Schluss zu, dass Gelatine über einen sehr langen Zeitraum – also über mehrere Jahre hinweg – eingenommen, bei Arthrose die Schmerzen lindert, entzündungshemmend wirkt und den fortschreitenden, degenerativen Prozess verlangsamen kann.
In der Gelatine enthaltene Aminosäuren wie Arginin, Hydroxyprolin u. a. liefern wichtige Grundstoffe, mit denen das Kollagen in den Knorpeln gebildet wird. Deswegen liefern manche Präparate noch Hyaluron als Nahrungsergänzung. Ein durchaus empfehlenswertes Kombipräparat ist z. B. Orthomol arthroplus, das allerdings auch sehr teuer ist. Ob man mit günstigeren Angeboten dieselbe Wirkung für sich erreicht, kann man ja leicht selber austesten.
Es sei gleich gesagt, dass es keine spezielle Diät für Arthrose gibt. Allerdings lässt sich aus Erfahrungsberichten und Studien ableiten, dass eine Ernährung, die vor allem einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirkt, Beschwerden lindern und das Vorschreiten der Krankheit verlangsamen kann. Auch eine homöopathische Behandlung kann durchaus unterstützend wirken und die Gleitfähigkeit der Gelenkknorpel verbessern.
Jeder muss aber letztlich für sich selbst austesten, was ihm gut tut und welche Lebensmittel eine negative Wirkung entfalten. Es können daher hier nur Hinweise und Hilfestellungen gegeben werden.
Körper entsäuern und nicht säuernde Lebensmittel wählen
Der einfachste Tipp, „sauer“ zu verhindern, ist zunächst einmal, jeden Tag mindestens zwei Liter Wasser oder Kräutertee zu trinken und Konsum von Kaffee und schwarzem Tee stark einzuschränken.
Tierische Lebensmittel enthalten leider, vor allem in rotem Fleisch und Schweinefleisch, Arachidonsäure, weswegen lieber verstärkt Gemüse und Obst gegessen werden sollte. Schweinefleisch sollte am besten ganz von der Speisekarte verschwinden, aber Rindfleisch ist in kleinen Mengen ein- bis zweimal die Woche tolerierbar.
Im Großen und Ganzen ist aber eine eher vegetarische Basis beizubehalten, mit Vollkorn und Dinkel, da weißes Mehl auch „sauer“ wirkt. Auch schnellverdaulicher Zucker, also weißer Industriezucker, übersäuert den Körper sehr stark und sollte durch Alternativen ersetzt werden.
Bei Fisch gehen die Meinungen auseinander: Einerseits enthalten fetter Fisch und Fischöl Eicosapentaensäure (eine Omega-3-Fettsäure), die die Umwandlung von Arachidonsäure in Entzündungsverstärker reduziert, daher wird fetter Fisch wie Lachs eher bei rheumatoider Arthritis empfohlen.
Bei „normaler“ Arthrose wird andererseits genau wegen des Säuregehalts davon abgeraten, fetten Fisch zu essen. Es sei besser, auf weißen, mageren Fisch umzusteigen wie Forelle, Kabeljau, Heilbutt, aber auch Tintenfisch und Meeresfrüchte in Maßen zu verspeisen.
Beilagen wie Kartoffeln und naturbelassener, ungeschälter Reis und Dinkel sind sehr gut, bei Couscous, Bulgur usw. lieber die Vollkornvarianten.
Tierische Fette wie Butter, Sahne und gehärtete Fette wie in Margarine, Palmin und Biskin lieber durch kaltgepresste Öle aller Art ersetzen, z. B. Olivenöl, Sonnenblumen-. Rapsöl usw.
Bei Milchprodukten, wie Quark, Käse und Milch, lieber vorsichtig sein und die mageren Ausführungen bevorzugen!
Vegetarische Brotaufstriche, Sojaprodukte aus dem Bioladen sind eine schmackhafte Alternative zu Wurst und Co.
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An Obst geht fast alles, nur bei Zitrusfrüchten sollte man sich ein wenig zurückhalten, hier führt ein zuviel schnell ins saure Milieu, und – das ist hart im Sommer – Erdbeeren sind verboten.
Leider stehen auch Spargel und Tomaten auf dem Index, da sie sehr säurehaltig sind – hier lieber auf milderes Gemüse umsteigen, wie Schwarzwurzel, Teltower Rübchen, Gurken.
Nüsse sind aufgrund ihres Fettgehaltes ebenso zu meiden wie Alkohol in jeder Form, da er Vitamine im Körper zerstört, auch der sonst so gerne angepriesene Rotwein, wegen des hohen Säuregehalts.
Ganz wichtig ist nämlich bei allen Erscheinungsformen der Arthrose, Vitamine und Mineralstoffe in ausreichendem Maße zu sich zu nehmen, die antioxidativ wirken. Dazu gehören Vitamin C und E, Selen, Zink und Betakarotin, da diese offensichtlich auch entzündungshemmend wirken, wenn sie in einer bestimmten Konzentration im Körper vorhanden sind.
Eine große Hilfe, vor allem am Anfang der Ernährungsumstellung, sind Basentees oder entsäuernde Produkte in Pulverform aus der Apotheke wie Basa vita, Alkal N usw. Die Säure-Base-Balance im Körper wird aber auch unterstützt durch regelmäßige Bewegung, regelmäßiges Schwitzen (Sauna tut gut, aber nur, wenn kein akut entzündlicher Prozess vorliegt) und, wie schon eingangs erwähnt: viel, viel trinken – und durchhalten!!
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