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Mittagsschlaf:

Das Nickerchen am Mittag macht vital

Der Mittagsschlaf ist bei vielen Menschen hierzulande verpönt – dabei sorgt er in kurzer Zeit für neue Energie und Leistungsfähigkeit.

Powernapping - der kurze Mittagsschlaf im BüroDer Italiener „fa un pisolino“, der Amerikaner übt das „Powernapping“ und beide machen sie den Mittagsschlaf, ein  Nickerchen. Aber eigentlich viel zu selten, in Deutschland jedenfalls, wenn sie nicht ein Rentner mit bereits geruhsamem Tagesablauf sind. Denn, so sagen es die Wissenschaftler des Schlafmedizinischen Zentrums der Universität Regensburg, vor allem die Menschen im Berufsleben sollten die Mittagspause für ein Nickerchen nutzen, so, wie es beispielsweise in den USA gang und gäbe ist. Denn ein kleines Schläfchen, vielleicht über eine halbe Stunde, wirkt sich positiv auf die anschließende Leistungsfähigkeit aus. Wie es das Wort Powernapping der Amerikaner im übertragenen Sinne auch sagt: Kraft schöpfen.

Nicht länger als eine halbe Stunde

Das Nickerchen am Mittag nach dem Essen erfrischt und bringt neue Vitalität. Das ist wissenschaftlich belegt. Wer den Mittagsschlaf über 30, höchstens 45 Minuten nutzt, verringert das Risiko für Herzerkrankungen um mehr als 30 Prozent. Außerdem, haben die Regensburger Schlafforscher durchaus hellwach herausgefunden, erhöht das Nickerchen die nachfolgende Leistungsfähigkeit um ganze 35 Prozent. Zwischen 13 und 14 Uhr – also zur Siesta-Zeit der Südländer, habe der Biorhythmus des Menschen ohnehin einen Tiefpunkt, unterstreicht Professor Jürgen Zulley vom Institut für Biologische Psychologie in Regensburg. Die Wissenschaftler loben den kleinen Energie-Schlummer insgesamt aus vielerlei Gründen; nicht nur wegen des „Powernapping“. Menschen, die mittags kurz schlafen, seien in der Regel leistungsfähiger, lebten gesünder, erkrankten seltener an Depressionen oder Infektionskrankheiten  – kurzum, es gehe ihnen weitaus besser als jenen, die einen Mittagsschlaf verschmähten. Denn er baut auch Stress ab, wenn der Kreislauf herab fährt und die Muskeln relaxen.

Den Tiefschlaf unbedingt vermeiden

Eigentlich, heißt es, ist die Tendenz, mittags zu schlafen, in jedem Menschen angelegt. Das Mittagstief ist Teil menschlicher Biologie, der „zirkadianen Rhythmik“, wie die Mediziner sagen. Gemeint ist die innere Uhr. Aber es kommt auf die richtige Dosierung an. Nach etwa 30 Minuten Nickerchen setzt der Tiefschlaf ein. Dann kann es passieren, dass der gesamte Organismus anschließend bis zu zwei Stunden braucht, um wieder hochzufahren. Das wäre dann im Hinblick auf Powernapping nachgerade kontraproduktiv.

Buchtipp: Ruediger Dahlke – „Vom Mittagsschlaf bis Powernapping: Verdreifachen Sie Ihre Lebenskraft“ Taschenbuch, 63 S., ISBN-13: 978-3485013352, Preis 9,99

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Über Klaus J. Schwehn

Nach 25 Jahren spannender Tätigkeit als Parlamentskorrespondent in Bonn (Badische Zeitung, Die Welt, Berliner Tagesspiegel) lebe ich heute in Oberitalien. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Politik und Gesellschaft in Italien und Deutschland; aber auch Fragen der Europäischen Union.