Es gab Zeiten, da war das Geld so knapp, dass es kaum reichte, um sich und seine Angehörigen mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen, wie zum Beispiel zu Kriegszeiten. Da der Mensch – selbst in schlechten Zeiten – schon immer ungern auf gewisse Genussmittel verzichtete, stellte man aus der Wegwarte, auch bekannt als Zichorie, Kaffee her. Aufzeichnungen dazu reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, selbst Napoleon machte später vom „Kaffeeersatz“ Gebrauch. In der Neuzeit ist dieses Getränk längst in Vergessenheit geraten. Aber von der überaus heilsamen Wirkung der Wegwarte macht man immer noch Gebrauch. Bei welchen Beschwerden die Pflanze sehr erfolgreich und vor allem natürlichen Einsatz findet, lesen Sie im folgenden Artikel.
Herkunft und Lebensraum
Die Wegwarte ist eine sehr alte Heilpflanze. Bereits im 4. Jahrtausend v. Christus sind in ägyptischen Papyrustexten Aufzeichnungen über die Anwendung der Zichorie zu finden. Schon damals wusste man die Pflanze gekonnt bei Verdauungsproblemen einzusetzen. Die Zichorie ist eine Staude, die bis zu 1 Meter hoch werden kann. Sie zählt zur Familie der Korbblütler und blüht in den Monaten Juli bis September. Sie liebt die Sonne und wendet ihren Blütenkorb immer Richtung Sonne, daher wird sie im Volksmund auch als „Sonnenwendel“ bezeichnet. Die Blätter der Zichorie erinnern stark an Löwenzahn, allerdings sind die Blüten hellblau. Der Stängel ist hart und kantig und an ihm befinden sich kaum Blätter. Die Wurzel des Wegwarts ist ziemlich dick und reicht auch ziemlich tief in den Boden. Die Bezeichnung „Wegwarte“ lässt schon vermuten, dass sie sehr oft am Wegesrand zu finden ist. Sie bevorzugt trockenen Boden und wächst neben Wegrändern auch noch ganz gut an Bahndämmen oder einfach auf brachem Land, braucht aber immer viel Sonne. Die Pflanze ist häufig in Mittelmeerregionen zu finden, doch bei entsprechenden Bedingungen wächst sie auch in mitteleuropäischen Regionen.
Der medizinische Nutzen der Zichorie
In der Naturheilkunde wird die Wegwarte hauptsächlich gegen Verdauungsprobleme, wie Nieren-, Gallen- oder Leberbeschwerden eingesetzt. Sie wirkt wie ein natürliches Abführmittel und wird gerne zur Behandlung von chronischer Verstopfung eingesetzt. Dabei ist die gesamte Pflanze von hohem Wert, von der Wurzel bis hin zum Samen. Eine genaue Analyse der Zichorie zeigt, dass sie einen überaus hohen Anteil an Vitamin A besitzt, sowie Mineralien und Vitamine wie Eisen, Phosphor, Kalzium, Thiamin und Vitamin C enthält. Der sehr hohe Anteil an Vitamin A macht sie für den Einsatz von Augenleiden besonders wertvoll. Ein Saft-Gemisch aus Karotte, Sellerie, Petersilie und der Wegwarte gilt in der Naturheilkunde als exzellentes Getränk bei Problemen mit dem Sehnerv. Die Pflanze wirkt darüber hinaus bei chronischen Hautausschlägen oder Ekzemen ihre wahren Wunder. Dagegen hilft beispielsweise der Zichorientee sehr gut. Für das Zubereiten des Tees nehme man 1 TL Zichorien-Blätter, übergießt sie mit ¼ Liter kochendem Wasser und lasse das Ganze 15 Minuten ziehen. Der Tee wirkt übrigens auch hervorragend bei Verdauungsschwierigkeiten, Magendrücken und reinigt das Blut.
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