Die Vorstellung, eine Kerze ins Ohr zu stecken und diese langsam abbrennen zu lassen, mag zunächst Unbehagen auslösen. Denn genau das passiert, wenn man sich einer Behandlung mit Ohrkerzen unterzieht. Doch wer sich einmal getraut hat, wird nicht mehr darauf verzichten wollen.
Die ungewöhnliche Entspannungsmethode soll von den Hopi stammen – einem Indianervolk aus Nordamerika, das bereits vor 800 Jahren begann, kleinere Alltagsleiden und Stress mit Hilfe von Ohrkerzen zu behandeln. Das Gute an Ohrkerzen ist, dass sie auch zu Hause angewendet werden können und zudem den Geldbeutel schonen.
Erst vor ungefähr 25 Jahren drang das Geheimnis der Ohrkerzen bis nach Europa durch. Es klang unglaublich: Das Abbrennen einer Kerze, die im Eingang des Ohres justiert wird, sollte eine tiefe, angenehme Entspannung nach sich ziehen. Doch bei den Kerzen handelt es sich nicht um herkömmliche Kerzen.
Wie werden Ohrkerzen angewendet?
Die Ohrkerzen bestehen aus einem Stück Baumwolle, dass mit Bienenwachsen und Honigextrakten getränkt wurde. Überdies sind die Kerzen sehr schmal und leicht. Eine rote Markierung zeigt, bis zu welcher Stelle die Kerze abgebrannt werden kann, ohne dass die Hitze für den Patienten zu stark oder gar gefährlich wird. Die Ohrkerzen-Behandlung sollte und muss also immer zu zweit erfolgen und ist daher eine ideale Wellness-Methode für Paare oder Familien.
Derjenige, der die Ohrkerzen zuerst genießen darf, legt sich in einer ihm bequemen Seitenposition auf das Bett, auf den Boden oder das Sofa, so dass sein Ohr nach oben zeigt. Natürlich sollte der Partner ebenfalls eine für ihn angenehme Position einnehmen – er muss nämlich während der gesamten Behandlung dabei bleiben und das Abbrennen der Kerze überwachen.
Er ist auch dafür verantwortlich, den unteren Teil der Ohrkerzen mit einer sanft drehenden Bewegung auf dem Ohrkanal des Liegenden zu positionieren. Ein behutsames Vorgehen ist unverzichtbar – niemals sollte die Ohrkerze mit Gewalt oder zu tief in den Ohrkanal gedrückt werden. Jetzt kann die Kerze angezündet werden.
Bereits nach wenigen Momenten sorgt die Ohrkerze für eine entspannende Wärme, die nach und nach auf den ganzen Körper übergeht. Die Kerzen sind so konstruiert, dass in ihrem Inneren die warme Luft zirkuliert und minimale Vibrationen, die wie kleine Massagen wirken, auslöst. Dadurch gleichen sich die Druckverhältnisse von Ohren, Stirnhöhlen und Nasennebenhöhlen aus. Das wiederum regt die gesamte Durchblutung im Kopf an.
Wogegen helfen Ohrkerzen?
Traditionell werden die Ohrkerzen deshalb auch bei Kopfschmerzen, verstopfter Nase, chronischen Nebenhöhlenbeschwerden und Erkältungen angewandt. Doch auch bei einem umfassenderen Stressgefühl oder nach einem anstrengenden Berufstag können die Ohrkerzen Wunder wirken.
Fast alle Ohrkerzen werden mit Kräutern angereichert, die für verschiedenartige Wirkungen stehen: Knoblauch soll die Energien wieder in Schwung bringen, Thymian ist ideal bei Erkältungskrankheiten, Zitrone macht wach, Melisse beruhigt und Eukalyptus belebt.
Ohrkerzen sind nicht teuer und werden in der Regel in preiswerten Mehrfachpackungen angeboten. Natürlich setzen auch viele Wellness-Zentren auf die Kraft der Ohrkerzen und bieten die Behandlung auf professioneller Basis an.
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